Locke Lamora und sein Freund Jean haben Camorr verlassen und sind auf der Suche nach einem neuen Ziel. Aus ihrer Heimat mussten sie fliehen und nun hoffen sie, in der Küstenstadt Tal Verrar einen neuen erfolgreichen Coup durchführen zu können. Ihr Ziel ist der Sündenturm. Dabei handelt es sich um ein großes und luxuriöses Casino, in dem der Herr der Unterwelt residiert. In seinen Tresoren befinden sich nicht nur seine Schätze, sondern auch die Besitztümer von den reichsten Bewohnern der Stadt, die diese vor der Obrigkeit verheimlichen wollen. Locke und Jean gelingt es, sich in zwei Jahren langsam hochzuarbeiten, und nun stehen sie kurz davor, ihren durchtriebenen Plan zu beenden. Aber da tauchen plötzlich Probleme auf. Auf die beiden werden Mordanschläge verübt und auch der Autarch der Stadt hat ein Auge auf sie geworfen. Er legt die beiden herein und verabreicht ihnen ein tödliches Gift. Alle zwei Monate müssen sie das Gegengift nehmen, nur so bleiben sie am Leben. Für das Gegengift sollen sie dem Autarchen helfen, zum allmächtigen Herrscher über die Stadt zu werden. Damit er dieses Ziel erreichen kann, benötigt er eine große Bedrohung für die Stadt und ihre wichtigen Personen. Der Angriff einer Piratenflotte wäre dafür genau das Richtige. Locke und Jean sollen dafür sorgen, doch dann kommt alles ganz anders.
Auch in seinem zweiten Roman um Locke Lamora schickt der Autor Scott Lynch seine Helden auf eine spannende und interessante Reise. Der Autor überzeugt ein weiteres Mal mit einer Geschichte voller interessanter Figuren und überraschenden Wendungen. Dabei verlagert er die Handlung zunächst in eine neue Stadt und wie bei seinem ersten Band kann er sie auch ziemlich schnell mit Leben erfüllen. Auch der Wechsel aufs Wasser gelingt, doch verliert der Roman dabei etwas. Die beiden Diebe sind einfach besser in der Stadt aufgehoben. Im Vergleich zum ersten Band ist die Hauptfigur wesentlich reifer. Der jugendliche Draufgänger ist Locke nicht mehr. Die Verluste und Verletzungen haben ihre Spuren hinterlassen und er ist reifer geworden. Aber noch immer verfolgt er seine Pläne mit der notwendigen Hingabe und dem Enthusiasmus.
Fazit:Der zweite Teil der Locke-Lamora-Reihe kommt nicht ganz an den ersten Band heran. Dafür liegt die Latte recht hoch. Aber auch diesmal ist der Roman zu empfehlen und ich bin gespannt auf die nächsten wohl noch fünf Teile der Reihe. |
||||||||||||||||||||||