Links zur Rezension Ein Meuchelmörder schleicht durch die Paläste und Tempel der ägyptischen Mächtigen. Als auch der Priester des düsteren Gottes Set auf grauenvolle Weise ums Leben kommt, greift Setne Inhetep, Magier-Detektiv des Pharaos, persönlich in die Ermittlungen ein – und sticht dabei in ein Wespennest tödlicher Intrigen und Machenschaften, die selbst einen Mann wie ihn das Fürchten lehren . VorabDie Lösung von Samarkand erschien erstmalig 1993 und wurde auch im gleichen Jahr ins Deutsche übersetzt. Die aktuelle Auflage erschien im Juni 2008 bei Planet Stories Library, die oft ältere Fantasyromane neu auflegen, wie auch beispielsweise C.L. Moores Black God’s Kiss von 1934. Die Planet Stories Library gehört zu Paizo Publishing und hat Eric Mona als Publisher. Ob eine Übersetzung geplant ist, steht noch in den Sternen (und es ist gerade bedeckt). AufmachungAltmeister Boris Vallejo zeichnete das Coverbild für dieses Buch, welches eine ägyptisch angehauchte Dame nebst einem Fischungetüm zeigt, über welchem ein Schiff mit einem kahlköpfigen Mann zu sehen ist. Ob dies mit den Hauptcharakteren des Buches, Rachelle und Setne, im Zusammenhang steht, ist eine Aufgabe, deren Lösung man dem Leser überlassen kann. Mit dem Buch selbst hat es nichts zu tun. Allgemeiner InhaltDiesmal bleiben wir gänzlich in Ägypten und begleiten Magister Setne Inhetep nach Innu, wo er einen alten Bekannten, den dortigen Statthalter des Pharaos, besucht und an einer Zusammenkunft der Priesterschaft Thots teilnehmen möchte. Seine Begleiterin, die amazonenhafte Leibwächterin Rachelle, ist zur Jagd bei einem Freund der Familie und Inhetep nutzt die Zeit der Synode, um seinerseits dem genannten Statthalter Harphosh zu sehen. Letzterer hat keine wirklichen Probleme mit seinem Gebiet, macht sich aber Sorgen um die „augenscheinlich“ gestiegene Anzahl an Magierschülern aus dem Reich Khazir an den ägyptischen Schulen. Der Magister kann die Sorgen des Mannes schnell zerstreuen, doch läuft ihm auf dem Heimweg der Assassine Yakeem über den Weg und Inhetep folgt ihm zum Set-Tempel der Nachbarstadt On. Letztere steht im Schatten des reicheren Innu und alsbald erfährt Inhetep, dass der dortige Statthalter Ram-f-anzu in Zusammenarbeit mit dem Kult des Set dunkle Dinge zu planen scheint. Vom Hohepriester des Set gefangen genommen, wird Inhetep geradewegs in eine Versammlung von Intriganten geführt, was dem Statthalter kaum gefällt. Doch als Inhetep vom Setpriester Matiseth wieder fortgeführt wird, fällt Ram-f-anzu einem bizarren Mord zum Opfer, einem Mord, bei dem sich keinerlei Magie nachweisen lässt. Selbst die Seele des Mannes wurde so vollkommen zerstört, dass Inhetep sie nicht mehr befragen kann. Mit dem Polizeiinspektor Tuhorus macht sich Inhetep ans Werk, die Intrigen des Statthalters zu entwirren, um so auf eine Spur des Mörders zu treffen. Schnell finden sich Anzeichen einer weit reichenden Verschwörung, doch die scheint so abwegig in ihrer Konstruktion und Beschaffenheit zu sein, dass sie die beiden Ermittler eher verwirrt, denn ein klares Bild entstehen lässt. Dann fällt auch der Hohepriester des Set einem Attentat zum Opfer und sein Tempel brennt fast völlig nieder... FazitDa Gygax diesmal seinen Helden ausschließlich in Ägypten agieren lässt, stört die Vermengung von irdischen Mythen, Religionen und Geschichte nicht den Gesamteindruck. Die Handlung ist spannend, wenngleich man nicht wirklich den Eindruck bekommt, dass Inhetep den Fall nicht lösen wird. Der Autor nimmt nämlich einige Anleihen an Agatha Christies Mord im Orient Express (wenn man vom Mörder absieht), was auch für einige eher unerwartete, geistige Kombinationen des Magisters zutrifft – die letztlich zum Erfolg führen. Die wenigen neuzeitlichen Begrifflichkeiten – Chefinspektor der Polizei, hekasichere Hochsicherheitszellen – stören kaum und werden vom Wortwitz des Autors locker ausgebügelt. Alles in allem bietet Die Lösung von Samarkand eine kurzweilige Unterhaltung und Anregung, auch den dritten Band der Reihe in die Hand zu nehmen. |
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