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Die Saat der Zerstörung I + II“Ohhh, Kacke!“ - Hellboy
Vorwort:Diese Rezension behandelt die ersten beiden Folgen des Hellboy Hörspiels, da sie zwar als zwei getrennte CDs erscheinen, aber zusammen eine abgeschlossene Geschichte erzählen, nämlich die des ersten Hellboy-Comics.
Inhalt:Die Geschichte um Hellboy beginnt 1944, als die Nazis sich einen Magier an Land gezogen haben, der den drohenden Untergang von Hitlers Regime mit Hilfe von dunklen Mächten verhindern soll. Aus einem unbekannten Grund fällt der heraufbeschworene Abgesandte – der junge Hellboy - allerdings in die Hände der Alliierten. Gute 50 Jahre später gehört Hellboy zur B.U.A.P. – der Behörde zur Untersuchung und Abwehr paranormaler Erscheinungen - und ist ihr ranghöchster Ermittler. Kein Wunder, denn der höllenrote Muskelprotz mit den abgesägten Hörnern bringt alles mit, was ein guter Ermittler braucht: er ist cool, selbstsicher, wortkarg, sarkastisch und kann sowohl enorm einstecken als auch enorm austeilen. Ein Auftrag führt ihn und sein Team, zu dem der Froschmann Sapien und die Pyrotante Liz gehören, zu einem alten Herrenhaus, der Cavendish Hall, wo sie seltsame Phänomene untersuchen. Schnell merkt Hellboy, dass er es hier mit einem alten Bekannten zu tun hat (auch wenn er diesen nicht wirklich kennt), nämlich mit dem Magier Rasputin, der ihn 1944 beschworen hat und ihn nun endgültig für seine finsteren Zwecke nutzen will…
Qualität, Stil & Übersetzung:Die Story, die in den beiden ersten CDs erzählt wird, ist quasi dieselbe, die auch im ersten Hellboy-Comic nachzulesen ist. Schnell merkt man aber, dass ein Hörspiel einfach anders funktioniert und eine ganz andere Erzählweise an den Tag legt. Die Story bleibt auch in der Hörspiel Variante spannend und fesselnd. Sie ist sogar noch etwas packender als im graphischen Roman. Das liegt sicherlich zum einen an der grandiosen Qualität der Produktion, zum anderen aber auch an der geschickten Art und Weise, in der die Leute von LAUSCH das Hörspiel erzählen. Ein sehr auffälliger Unterschied ist dabei, dass Hellboy selbst quasi als Erzähler fungiert, der immer wieder Kommentare und Erklärungen - vor allem zu zurückliegenden Ereignissen - vom Stapel lässt und diese ganz nach Hellboy Manier sehr bissig rüberbringt. Ebenso geschickt spielen die Macher mit verschiedenen Handlungssträngen und Perspektiven. So werden nicht nur die Aktivitäten der Mitagenten von Hellboy in einigen Szenen verfolgt, sondern auch immer wieder die Machenschaften der bösen Gegenseite. Sie bleiben dabei auch recht nah an den Vorgaben von Mike Mignola und seinem Comic, was auch gut so ist. Die Sprecher sind wieder einmal sehr gut ausgewählt worden. Kenner des Films erkennen hier die deutsche Synchronstimme von Hellboy und auch die von Abraham Sapien wieder. Das alleine schon macht viel aus und zeigt, wie genau es die Macher mit ihrer Umsetzung nehmen. Eigentlich ist es überflüssig zu erwähnen: alle Schauspieler (gemeint sind die Sprecher) machen einen hervorragenden Job und wissen mehr als zu überzeugen. Auch die soundtechnische Qualität lässt keine Wünsche offen. Wie man es von LAUSCH gewohnt ist, ist sowohl die musikalische als auch die soundeffekttechnische Untermalung qualitativ hochwertig. Die Soundeffekte klingen voluminös und bombastisch. Die Musik passt zur Situation und klingt einfach stimmig und voll. Kombiniert mit den glasklaren Stimmen ist Hellboy vom Ton her einfach perfekt. Zusammen mit der Story ergibt dies ein sehr düsteres Hörspiel, das es in sich hat und das vor allem - wieder ganz Hellboy typisch - sehr „cthulhuesk“ erscheint.
AufmachungLeider kann ich hierzu nicht viel sagen, da mir Promo-Disks in Pappschubern zur Verfügung gestellt wurden. Der Druck der CDs ist schick und ansprechend gestaltet und die Cover (begutachtet anhand von Pressedateien) lehnen sich an die Cover der Comicvorlagen an und passen dadurch natürlich sehr gut. Wie die Booklets in den Releasefassungen der CDs gestaltet sind und welchen Umfang sie haben, kann ich nicht beurteilen. Bisher waren aber alle LAUSCH-Booklets recht ansprechend, da liegt es nahe, dass es sich bei den Hellboy Varianten nicht anders verhalten wird.
Fazit:Schon als ich erstmalig davon hörte, dass LAUSCH Hellboy als Hörspielfassung produziert, war ich ebenso begeistert wie gespannt. Nach den ersten Promo-Ausschnitten, die ich erhielt, war ich noch gespannter. Und ich wurde nicht enttäuscht. Die ersten beiden Disks der vier gleichzeitig erscheinenden Opener zur Hellboy-Reihe erzählen die Geschichte des ersten deutschen Comicbandes. Dabei hat sich prinzipiell nicht allzu viel an der sowieso schon extrem spannenden Story verändert, mal davon abgesehen, dass Hellboy selbst nun auch den Erzähler mimt. Die Story ist düster, actiongeladen und voll von der Coolness des roten Titelhelden – diese erinnert stark an den Cthulhu-Mythos, aber auch das ist schon in den Comics so. Auch bei Hellboy haben LAUSCH wieder eine Riege an bekannten Synchronsprechern hinters Mikrofon geholt. Hellboy und unter anderem auch Abe Sapien werden von den deutschen Synchronstimmen aus dem ersten Hellboyfilm gesprochen, was das Hörspiel authentisch wirken lässt. Wie nicht anders zu erwarten, machen die Sprecher ihren Job absolut professionell und hauchen den Protagonisten erfolgreich Leben ein. Überhaupt glänzt das Hörspiel wieder einmal mit hochwertiger und absolut professioneller sound- und musiktechnischer Untermalung. Gerade über gute Stereokopfhörer kommt der Sound so satt, dass der Hörer glaubt, mittendrin zu sein. Nur eine 5.1 Version würde das wohl noch toppen. Letztendlich ist „Saat der Zerstörung“ ein grandioses Hörspiel, das ohne Zweifel als „Kino für die Ohren“ bezeichnet werden kann, weswegen ich dem Werk eine noch bessere Note gebe als dem Comic. Hellboy- und Hörspiel-Fans sollten hier auf jeden Fall zugreifen. Schon jetzt ein Klassiker!
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