Sowohl Batman als auch The Spirit sind zwei Veteranen des Heldengeschäfts, wurden doch beide bereits im Jahr 1940 erschaffen. The Spirit mag dabei ein eher unbekanntes Dasein gefristet haben, doch angesichts vieler Ähnlichkeiten der beiden Figuren und einer geplanten Comicreihe um den Spirit hat sich DC entschlossen, eine gemeinsame Geschichte von Batman und The Spirit zu nutzen, um diesen ins DC-Comicuniversum einzuführen.

Inhalt

Zur Einführung von The Spirit in den Dunstkreis von Batman nutzen die Autoren eine gemeinsame Geschichte beider Helden, welche im Wesentlichen über die Polizeichefs geknüpft wird, die in beiden Welten eine wichtige Rolle spielen. Natürlich dürfen auch die wichtigsten Gegenspieler nicht fehlen, so dass z. B. auf Batmans Seite der Joker und auf der Seite von The Spirit Ocotopus die Schergen ins Feld führen. Die Geschichte selbst ist locker erzählt und durch Cleverness und Witz geprägt, was sicherlich im Gegensatz zu vielen modernen Interpretationen etablierter Comichelden steht, die häufig ins Düstere abgleiten und klare Gut-Böse-Schemata zumindest teilweise auflösen.

Aufgrund der relativen Kürze der erzählten Episode ist kein Raum für komplexe Handlung, so dass zumindest in geringem Maße der Eindruck einer Figurenschau entsteht, denn kaum sind alle Spieler vorgestellt, ist die Handlung eigentlich auch schon wieder vorbei. Für den Preis von 8,95 € vielleicht ein bisschen zu sehr Appetithappen, aber dennoch würdig erzählt.

Qualität, Stil & Übersetzung

Die Qualität des Heftes ist als gut zu bezeichnen, sowohl Druck als auch Bindung sind von gewohnter Qualität und auch Übersetzung und Schriftsatz überzeugen durch einen guten Lesefluss. Der Zeichenstil orientiert sich stark an den Vorlagen und bietet dadurch eine „Einfachheit“ in der Darstellung, die zügiges Erfassen und Lesen fördert. Es herrschen starke Linien und Farbflächen vor, unterstützt durch das nötige Maß an Details, um die Darstellung interessant und lebhaft werden zu lassen. Dennoch ist der Stil nicht mit der Vorlage zu verwechseln und zeigt klar modernere Ansätze in der Gestaltung und dem Fluss der Geschichte. Die Illustrationen stammen von Darwyn Cooke, der auch die The-Spirit-Reihe illustriert und durch dieses Werk klar bewiesen hat, dass er dazu mehr als in der Lage ist.

Fazit:

Auch wenn der Aufhänger für ein Treffen von Batman und The Spirit sicherlich kein Geniestreich ist, so ist er doch solide und mit viel Charme erzählt. Der Geist der Ursprünge beider Comics wurde gut eingefangen, so dass man sich sogleich in die Zeit der pyjama-tragenden Helden zurückversetzt fühlt, die viele Probleme mit einem imposanten „POW“ und einiger Cleverness lösten. Die Unterschiede zwischen den Helden kommen dabei so klar hervor wie ihre Gemeinsamkeiten, so dass eine gute Basis geschaffen wird, die auch einen leichten Einstieg ermöglicht, sollte man nur eine der beiden Figuren bereits kennen. Besonders die grafische Darstellung empfand ich als sehr gelungen und geradezu erfrischend im Kontrast zu vielen der moderneren Werke, die auf teilweise schon entnervenden „Überrealismus“ oder eine manchmal aufgesetzt wirkende „Dreckigkeit“ setzen. Schön sind auch die beigefügten Worte über Comiclegende Will Eisner, die auch dem Unwissenden ein gutes Gefühl für das Lebenswerk des Erschaffers von The Spirit gibt.

Diese kurze Einführung macht jedenfalls Lust auf die The-Spirit-Comic-Serie, womit DC eindeutig sein Ziel erreicht hat.