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World of Warcraft Comic 4 - Die Offenbarung
Bewertung:
(3.8)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 22.10.2008
Autor:Walter Simonson, Ludo Lullabi, Jon Buran, Sandra Hope, Randy Mayor
Übersetzer:Mick Schnelle
Typ:Comic
Setting:World of Warcraft
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:--
Inhalt:60 Seiten, Comicheft
Preis:5,95 €
Sprache:Deutsch

Die Offenbarung

Inhalt:

Lo'Gosh und seine Gefährten werden während der Seereise zu den östlichen Königreichen von den im Meer lebenden Naga attackiert. Nur knapp können sie entkommen, doch Valeera zahlt dabei für die Rettung von Broll einen hohen Preis, was sich aber erst später bemerkbar machen wird. Als das Schiff schließlich in der Hafenstadt Menethil ankommt, geraten die Drei mit dem so genannten Defias-Clan aneinander, die auch für Lo’Goshs Entführung mitverantwortlich sind. Zum Glück hat der Zwergenkönig Verstärkung in Form des Zwerges Thargas geschickt. Lo’Gosh erfährt unterdessen immer mehr Details über seine Vergangenheit. Es besteht kein Zweifel mehr daran, dass er der verschollene König von Sturmwind ist. Er muss also zu seinem Reich und seinem Sohn zurückkehren. Doch von Thargas erfährt Lo’Gosh auch, dass jemand, der sich für Lo’Gosh ausgibt, seinen Thron eingenommen hat. Wer ist dieser Mann und was führt er im Schilde?

 

Qualität, Stil & Übersetzung:

Die Story knüpft nahtlos an Band 3 an. Sie bleibt auch weiterhin recht spannend, ist aber im Vergleich mit den vorigen Bänden deutlich weniger spektakulär. Der Autor Walter Simonson strickt seine Geschichte recht ordentlich weiter und bleibt dabei nahe am World of Warcraft-Setting. Dennoch werden hier Elemente behandelt und Geheimnisse aufgedeckt, die ein WoW-Spieler im Spiel nicht erfahren kann, so zumindest die Aussage des Zeichners Lullabi.

Lullabi ist für die erste Hälfte des Heftes (US Ausgabe #7) noch mit an Bord und prägt die Serie weiterhin mit seinem Anime-ähnlichen Stil, der wirklich hervorragend zum WoW-Setting passt, denn er lehnt sich stark an die Optik des PC-Spiels an. Lullabi bevorzugt sauber definierte Striche und Linien. Dabei hat er ein sicheres Händchen dafür, die einzelnen Bilder und Szenen ins rechte Licht zu rücken und auch Mimik und Gestik wirken stimmig. Im Interview, welches in diesem Heft zu finden ist, merkt er an, dass er seine Ingame-Zeit fast ausschließlich mit Recherchen für den Comic verbringt - das merkt man seinen Artworks auch deutlich an.

 

Allerdings ist Lullabi nur für die eine Hälfte des Heftes verantwortlich, denn die zweite Hälfte wurde von einem neuen Zeichner umgesetzt, der Lullabi dann wohl auch für die nächsten Ausgaben ersetzen wird. Jon Buran (Midnight, City of Heroes) steigt mit der US-Ausgabe #8 in das Team ein, ist ebenfalls WoW-Spieler und zeigt einfach atemberaubende Artworks, die man in dem SneakPeek (Link rechts) begutachten kann. Burans Stil ist deutlich aufwändiger, detaillierter und imposanter in Szene gesetzt, wodurch die Optik der Geschichte viel düsterer wirkt als bei den Artworks von Lullabi. Auch wenn der Stil eindeutig anders ist, passt er komischerweise auf seine Art wirklich gut zu WoW.

 

Die Übersetzung durch Panini Comics ist wie gewohnt von guter Qualität. Wie zuvor ist auch der vierte deutsche Band nur ein 60-seitiges Heftchen, welches die US-Ausgaben #07 und #08 beinhaltet.

 

Fazit:

Im vierten Heft der offiziellen World of Warcraft Comicreihe wird es spürbar gemächlicher. Die Story ist zwar immer noch spannend, gleichzeitig hat sie jedoch etwas nachgelassen. Man sollte aber nach wie vor kein ultimatives Epos erwarten.

Für die erste Hälfte des Heftes zeichnet noch Ludo Lullabi verantwortlich, an dessen Stil sich gegenüber den Vorbänden nichts geändert hat. Weiterhin kann er durch seinen bonbonfarbenen Anime-ähnlichen Zeichenstil durchaus überzeugen.

Mit der zweiten Hälfte (dem achten US-Band) kommt dann Jon Buran ins Zeichnerboot und der fährt ein ganz anderes Artwork auf. Deutlich aufwändiger und detaillierter, dafür aber auch weitaus düsterer, erinnert Burans Stil an die zahlreichen Superhelden-Comics der neueren Generation. Nichtsdestotrotz sind die Artworks von Buran eine Augenweide und passen seltsamerweise auch sehr gut zu WoW, aber sie sind halt definitiv ganz anders als die von Lullabi.

Was die Comicreihe weiterhin auszeichnet ist, dass man nicht das Gefühl hat, ein billiges Machwerk zu bekommen, das einfach nur zum Geldscheffeln gedacht ist. Die Künstler haben sich ihre Gedanken gemacht und viel Schweiß und Zeit in ihre Kunst gesteckt. Und das merkt man dem Comic eben an.

Für 5,95 Euro bekommt man also auch weiterhin leicht zugängliche Comickost aus dem Fantasybereich, die vor allem für WoW-Fans interessant sein dürfte.

 

Original US-Cover