Links zur Rezension Inhalt:Den brutalen Angriff eines Kleinganoven überlebt die Privatdetektivin Harper Blain nicht. Sie ist tot – für zwei Minuten. Doch nach diesen zwei Minuten beginnt sie, seltsame Dinge wahrzunehmen, unheimliche Formen, die aus grauem Nebel auftauchen, heulend und mit fletschenden Zähnen. Ist sie verrückt geworden? Sie holt sich Rat bei einem Professor, der das Paranormale untersucht, und seiner Frau, einer Hexe. Sie erklären ihr, sie sei zu einer "Grauwandlerin" geworden. Sie hat die seltene Gabe, sich zwischen der Realität und einem Schattenreich hin- und herzubewegen, einer Welt voller Magie, zwischen Leben und Tod, wo sich düstere Gestalten herumtreiben. Doch noch bevor sie sich an ihre neuen, beängstigenden Fähigkeiten gewöhnen kann, verwickeln ihre Aufträge sie mehr und mehr in die Machtkämpfe und Intrigen der Untoten. Die Welt der Vampire und Geister, der Zauberei, der Hexen und Nekromanten ist nun auch Harpers Welt, ob sie will oder nicht. Und um einen überaus attraktiven Antiquitätenhändler muss sie sich auch noch kümmern ...
Stil:Bei Greywalker bin ich zwiegespalten, denn das erste Drittel des Buches entfaltet sich eher schleppend, da sich die Protagonistin nicht mit ihrer neuen Situation als „Greywalkerin“ abfinden will. Im Prinzip ist das auch nicht schlecht, denn das Grau – die Zwischenwelt zwischen Diesseits und Jenseits, in der sich das Gros des Paranormalen in Form von Vampiren, Dämonen etc. die Klinke reicht – ist durchaus beängstigend und es ergibt nur Sinn, dass man vor solchen neuen Fähigkeiten zurückschreckt. Doch das Problem dabei ist, dass sich die Entwicklung zur Akzeptanz bei Harper Blain einfach zu lange hinzieht. Das wirkt sich natürlich auch auf die Fälle aus, die Harper derweil bearbeitet. Doch als sie das Grau akzeptiert, wird das Buch wirklich spannend und es geht hoch her, denn nun macht der Roman den großen Schritt von einfachem Krimi zu einer Geschichte des Übernatürlichen. Vor allem dann, wenn sich Harper mit den beiden Fällen beschäftigt, die sie angenommen hat und die mit der neuen Zwischenwelt zu tun haben, die sie nun entdecken soll. Die Autorin Kat Richardson zeigt dabei ein Händchen dafür, ihrer Hauptperson Leben einzuhauchen, denn sie stellt ihre Gefühle und Ängste recht glaubwürdig dar. Einzig und allein an der romantischen Seite des Romans hapert es etwas, denn hier fehlen einfach etwas der rote Faden und die Konsistenz, was die Beziehung zwischen Harper und dem Antiquitätenhändler Will angeht.
Fazit:„Greywalker“ ist ein netter paranormaler Roman, der allerdings im ersten Drittel mehr einem Krimi gleicht, denn so richtig will die übernatürliche Geschichte um Harper Blaine und ihrer neu erlangten Fähigkeit, ins „Grau“ zu sehen, anfänglich nicht in Gang kommen. Doch als die Detektivin endlich ihr neues Ich akzeptiert, wird der Roman richtig gut und spannend. Dabei ist er durchweg sehr flüssig zu lesen und das ist wahrscheinlich auch der Grund warum man die ersten Seiten dann doch recht gut hinter sich bringen kann. Gerade der Aspekt des Graus – der ein wenig an „Wächter der Nacht“ erinnert – ist eine interessante Art und Weise, die übernatürliche Welt darzustellen. Alles in allem ist Greywalker ein guter Roman, der aber nicht vollkommen überzeugen kann. Wie so oft ist er aber auch der Auftakt zur einer Trilogie, die mit „Poltergeist“ fortgesetzt wird. Jene, die paranormale Geschichten mögen, sollten hier einen Blick riskieren. |
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