Durchgeknallte DungeonsMittlerweile erreicht die originale Munchkinreihe ihre sechste Erweiterung, die den Titel „Durchgeknallte Dungeons“ trägt. Wie schon häufiger der Fall bei Erweiterungen zum Original bringt das Spiel neue Regelelemente mit sich.
Erster Eindruck:Munchkin 6 kommt in der üblichen Kartenspielverpackung an. Auf dem Cover ist eine Zeichnung von John Kovalic zu sehen, der mal wieder die Karten illustriert hat. Das Cover zeigt alle Arten von besiegten Gegnern und Monstern, auf denen ein kleiner Held mit Schwert grinsend posiert. Mir persönlich gefällt es nicht, aber das ist Ansichtssache.
Die Karten:Die große Überraschung überkommt einen, sobald man das Spiel öffnet. Im Spiel enthalten sind nämlich nur 22 „normale“ Karten, sowie 20 „Dungeonkarten“, die ungefähr die Breite von zwei normalen Karten haben.
Doch was hat es mit den Dungeonkarten auf sich? In der kurzen Beschreibung wird diese Frage geklärt: Eine Dungeonkarte beinhaltet einen besonderen Dungeon, der, sobald dieser einmal geöffnet wurde, seinen Effekt auf alle Spieler anwendet. Da gäbe es beispielsweise den „Dungeon der Elf mal Elf Elfen“ oder „Dungeon des noch zügelloseren Schummelns“. Die Sondereffekte ergeben sich meistens schon direkt aus der Überschrift. Bei diesen Beispielen würden beim ersten Dungeon nun alle Spieler zu Elfen werden und beim zweiten darf jeder noch ein wenig mehr schummeln.
Zu Spielbeginn gibt es einen Grunddungeon, der ausgelegt wird. Weitere Dungeons werden mit den neuen „Portalkarten“ betreten. Dies sind die anderen 22 Karten, die in diesem Spiel enthalten sind. Mit ihnen gelangt man in einen Dungeon (sprich: ein Neuer wird aufgedeckt). Einige Karten enthalten noch ein paar wenige Gegenstände und es gibt außerdem ein paar „Steige eine Stufe auf“-Karten.
Die Karten sind vom Text und von den Illustrationen her höchstens Mittelmaß und zeichnen sich nicht durch besonderen Humor oder durch die Grafik aus. Wenige Male muss man ein wenig schmunzeln, doch nicht in der Art und Weise, wie es normal für Munchkin wäre.
Spielerlerlebnis:Die neuen Dungeonkarten verändern das Spielerlebnis von Munchkin in gewisser Weise. Der Fokus während des Spiels lenkt sich teilweise auf die neuen Dungeons und nimmt durch den recht häufigen Wechsel und die vielen Sondereffekte dem Spiel einiges an Geschwindigkeit. Beim ersten Spiel sorgten die Dungeons für neuen Wind und konnten auch Anklang finden, für die anschließende Partie wünschten sich meine Testspieler jedoch das „klassische“ Munchkin zurück. So muss, meiner Ansicht nach, jeder für sich selbst entscheiden, ob er mit den neuen Dungeonkarten das Spiel aufmischen möchte oder ihn das neue Regelelement mehr stört, als dass es das Spiel bereichert.
Fazit:Munchkin 6 – Durchgeknallte Dungeons ist etwas für Spieler, die sich neuen Wind bei Munchkin erhoffen und vom althergebrachten Spiel etwas Abwechslung suchen. Die Karten und Illustrationen sind nicht mehr als Mittelmaß und können den Munchkin-Standard leider nicht erfüllen. Mir persönlich verlangsamt diese Erweiterung das Spiel in einer zu starken Art und Weise, so dass ich auf die „Durchgeknallten Dungeons“ verzichten kann, anderen könnte es aber durchaus gefallen. Daher vergebe ich die Note 3,5.
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