Sharner Kobold Sharner Kobold

 

u
Ganarah 1 - Die Tränen von Armon Surath
Bewertung:
(4.2)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 14.11.2008
Autor:Fabrice Meddour
Übersetzer:Tanja Krämling
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Ganarah
VerlagSplitter Verlag
ISBN/ASIN:978-3-939823-60-5
Inhalt:48 Seiten, Hardcover, übergroßes Albumformat (230 x 320 mm)
Preis:12,80 €
Sprache:Deutsch

Die Tränen von Armon Surath

Inhalt:

Ganarah lebt im Exil. Einst war sie die Königin der Kuppelarena in der Stadt Armon Surath, bis sie bei einem Kampf die Beherrschung verloren und über die Stränge geschlagen hat. Ihre Verbannung aus der Stadt war die Strafe. Seither lebt die Kriegerin in der Wildnis

Doch seit Ganarah weg ist, geht es mit dem Ruf der Stadt den Bach runter, denn Korruption und Manipulationen sorgen dafür, dass die einst so beliebten Arenakämpfe mehr und mehr in Ungnade fallen und die Zuschauer wegbleiben. Der Baron von Armon Surath sieht nur eine Lösung: Ganarah muss zurückgeholt werden, auch wenn er sich dann über die herrschenden Gesetze hinwegsetzen muss. Doch die große Kriegerin bleibt hartnäckig und will nicht zurückkehren. Erst als der Champion einer anderen Arena nach Armon Surath kommt, ist Ganarahs Ehrgeiz geweckt und sie kehrt zurück. An ihrer Seite befindet sich die wilde Tschenee, die ihre ganz eigenen Geheimnisse bewahrt. Zum Glück passt Ganarah auf sie auf…

 

Schreibstil & Artwork:

Ganarah ist imposant. Das wird schon nach den ersten Seiten klar. Fabrice Meddour - gleichzeitig Autor und Zeichner des Comics - hat hier ein formidables Fantasy-Comicwerk erschaffen. Dem Leser werden schon auf dem Einband Palastintrigen, Korruption, Monster und atemberaubende Kampfszenen versprochen. Das ist natürlich keine Seltenheit, denn oftmals stehen solche Versprechungen auf den Einbänden von Produkten. Im Falle von Ganarah werden diese Versprechungen jedoch zweifelsohne eingehalten. Die Geschichte ist spannend und actiongeladen, bietet hübsche und zahlreiche Keilereien und trieft nur so vor Zwietracht.

Der Autor schafft es wunderbar, seine Charaktere zu präsentieren und ihnen tiefgreifend Leben einzuhauchen. Dadurch wirkt das ganze Setting schön lebendig und glaubwürdig.

Meddour hat dies alles optisch hervorragend in Szene gesetzt. Seine Zeichnungen erkennt man sofort als typisch europäisch. Sie sind detailreich und nahezu perfekt in Szene gesetzt und sehen einfach nur toll aus. Die Anordnung der Panels ist sehr linear, was für Ordnung sorgt und gut zur Story passt.

 

Qualität & Übersetzung:

Die Übersetzung aus dem französischen ist wieder einmal sehr gut geworden. Die Texte sind flüssig zu lesen. Der Comic kommt wie bei Splitter üblich im übergroßen Albumformat und als edles Hardcover. Die Qualität der Produktion ist wie gehabt ebenfalls sehr gut. Für 12,80 Euro bekommt der Leser wunderschöne 48 Seiten ohne Extras.

 

Fazit:

Ganarah hat den Touch einer typischen „Heroic Fantasy“-Saga und auch das Potential, um eine grandiose Serie zu werden. Der Comic weiß nicht nur erzählerisch, sondern auch zeichnerisch zu überzeugen. Die Story um die verstoßene Kriegerin ist spannend und facettenreich. Sie ist vollgestopft mit Intrigen und Korruption, Gewalt und atemberaubenden Kampfszenen, aber auch mit sinnvollen Dialogen. Dass der Hauptdarsteller dabei eine Dame ist, hat natürlich auch seine Reize, die der Autor einzusetzen weiß. Überhaupt ist das Artwork sehr sehenswert und passt nahezu perfekt zur Geschichte und zum Setting.

Ganarah hat definitiv Potential, das im ersten Band allerdings noch nicht vollends ausgeschöpft wurde. Auf weitere Bände kann man sicherlich gespannt sein. Wer heroische Fantasy mag, der sollte sich den Comic auf jeden Fall näher ansehen. Ganarah gehört ohne Zweifel zu den besseren Fantasy-Comicserien der jüngeren Zeit.