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Blood Ties 3 - Blutlinien
Bewertung:
(4.1)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 09.04.2009
Autor:Tanya Huff
Übersetzer:Claudia Wittemund
Typ:Roman - Krimi, Mystery, Horror
Setting:Toronto
VerlagEgmont Lyx
ISBN/ASIN:978-3802581922
Inhalt:400 Seiten, Taschenbuch
Preis:9,95 €
Sprache:Deutsch

Vorab:

"Blood Ties 3 - Blutlinien" von Egmont/Lyx und "Blutlinien" von Feder & Schwert sind dieselben Romane in unterschiedlichen Ausgaben aber gleicher Übersetzung, weswegen sich die Rezensionen für beide Bücher weitestgehend gleichen.

 

Inhalt:

Mysteriöse Todesfälle geschehen in der Umgebung eines Museums, kurz nachdem ein ägyptischer Sarkophag, der eine Mumie beinhaltet, angeliefert wird. Detective Celluci wird auf den Fall angesetzt und ist sich schnell sicher, dass es sich um eine übernatürliche Sache handelt. Deswegen zieht er Vicki Nelson und ihren Vampirfreund Henry zu Rate, auch wenn ihm die Liaison der Beiden nicht wirklich passt.

Schnell wird dem Team klar, dass sie es hier tatsächlich mit etwas Übernatürlichem zu tun haben, genauer gesagt mit einem Hexenpriester aus dem alten Ägypten. Dieser zieht im Geheimen seine Fäden und schleicht sich in die höchsten Kreise der Gesellschaft ein, um diese zu kontrollieren. Vicky, Michael und Henry stehen einem scheinbar übermächtigen Gegner gegenüber und als sie diesen bekämpfen wollen, merken sie, dass sich das nicht so einfach gestaltet, wie es sich zunächst anhört, denn der Hexer hat ganz andere Sachen mit dem Team vor…

 

Schreibstil:

Tanya Huffs drittes Buch ihrer „Chroniken des Blutes“-Reihe kommt deutlich schneller in Schwung als der vorige Band. Dabei ist die Idee mit der Mumie respektive dem Hexenpriester aus Ägypten sicherlich nichts Neues, aber Huff versteht es, ihre Story gut zu verpacken und interessant zu gestalten. Dass dieser Hexenpriester Großes vor hat, ist natürlich klar, aber auch ein ebenso spannender Aspekt, denn es geht eben nicht nur um ein einfaches, mordendes Ungeheuer, sondern um jemanden, der die Macht haben will.

Die Handlung hat dabei viele überraschende Wendungen und punktet immer wieder mit plötzlichen Ereignissen, die zumeist nicht vorhersehbar oder offensichtlich sind. Erstaunlicherweise kommt Huff bei ihrer Erzählung mit zahlenmäßig wenigen Kämpfen und noch weniger blutigen Beschreibungen aus, ein Aspekt, der gerade bei einem Vampir-Horror-Roman eine eher ungewöhnliche Sache ist.

Wie in den beiden Vorbänden werden die Hauptcharaktere sehr gut dargestellt und haben viel Tiefgang. Mehr und mehr Informationen werden über die drei Protagonisten preisgegeben und Huff scheut sich dabei auch nicht, ihren Charakteren positive und negative Ecken und Kanten zu verpassen. So kämpfen sowohl Vicky als auch Henry und Michael mit ihren eigenen Ängsten und Problemen. Das Ganze wird durch die spitzfindigen, aber oftmals witzigen Dialoge und Rangeleien der Drei durchzogen und erhält damit einen sehr persönlichen Charakter. Dabei zeichnet die Autorin auch von dem Bösewicht kein schwarz-weißes Bild. Auch der Hexenpriester hat Tiefe und seine ganz eigenen Motivationen, die ihn antreiben, und das zeigt Huff sehr gut, sie verleiht auch dem Bösewicht echten Charakter, der ihn schon fast wieder sympathisch werden lässt.

Das alles zusammen ergibt einen guten Potpourri aus Spannung und Horror, einer Prise Action, ein bisschen Romantik und vor allem einem glaubwürdigen, echt wirkenden Setting.

 

Fazit:

Auch der dritte Teil der „Blood Ties“ respektive „Die Chroniken des Blutes“-Reihe weiß zu überzeugen und macht durchweg Spaß. Tanya Huff baut ihre Hauptcharaktere weiter aus und gibt ihnen mehr und mehr Tiefgang, aber sie lässt auch den neuen Bösewicht nicht außen vor und schenkt ihm ebenso viele Details und Tiefe wie auch den Protagonisten.

Die Story um einen altägyptischen Hexenpriester, der die moderne Gesellschaft unterwandern und unter seine Kontrolle bringen will, ist dabei interessant gestaltet. Der Handlungsfaden birgt dabei immer wieder überraschende Wendungen, was die Erzählung auflockert.

Auch wenn die Beziehung zwischen Vicky Nelson und Vampir Henry eine romantische Seite hat und diese auch hin und wieder im Roman aufkommt - wobei Michael Celucci oft genug dazwischen funkt - driftet Huff nicht in eine romantisch-erotische Erzählung ab, wie es so oft bei ähnlichen Vampirromanen der Fall ist.

Letztendlich ein guter Vampirroman, der nicht das Beste ist, was der Markt hergibt, aber dennoch für ein paar schöne Stunden Lesespaß sorgen kann. Fans der ersten beiden Bücher können hier auf jeden Fall bedenkenlos zugreifen. Mir hat der Band sogar etwas besser gefallen als der vorige Band.