Links zur Rezension InhaltAn einer tödlichen Unterweltkrankheit ist die Mutter von Artemis Fowl erkrankt. Es gibt nur ein Medikament, das sie retten kann. Doch zur Herstellung wird eine bestimmte Lemuren-Art benötigt, aber die wurde vor vielen Jahren ausgerottet, und Artemis selbst war daran maßgeblich beteiligt. Das letzte Exemplar verkaufte er an eine Gangsterbande, um mit dem Geld seinen Vater zu retten.
Durch einen Zeitkanal reisen Artemis Fowl und die Elfe Holly Short in die Vergangenheit. Ihnen bleiben nur wenige Tage Zeit, um dem zehnjährigen Artemis und seinem Diener Butler das Tier abzujagen und in die Gegenwart zu bringen.
Sie ahnen aber nicht, dass eine weitere Person hinter den Lemuren her ist. Die größte Verbrecherin des Erdlandes, Opal Koboi, hofft, dass das Tier ihr Kräfte verleiht, die ihr noch fehlen und mit der sie endlich die Herrscherin über die ganze Welt werden kann.
So beginnt eine wilde und höchst gefährliche Verfolgungsjagd.
In dem mittlerweile sechsten Band der Artemis-Fowl-Reihe trifft der Leser auf eine ältere Hauptfigur. Er hat sich weiterentwickelt von dem kleinen widerlichen Genie der ersten Romane zu einem Jungen, der auch an andere denkt und etwas Gutes machen will. Doch irgendwie fehlt das besondere Flair der ersten Bücher dem neuen Artemis, und daher ist es gut, dass man nun in die Vergangenheit reist und dort auf den alten Artemis trifft. An der Seite bei dieser gefährlichen Mission ist nicht nur Holy, sondern auch der Zentaur Foaly und der Dämonen-Zauberer Nr. 1. Auch gibt es ein erstes Aufeinandertreffen mit dem Mulch Diggums, zu dem Artemis mittlerweile eine bessere Beziehung hat.
So entwickelt sich ein unterhaltsamer und kurzweiliger Roman, der aber auf Grund der Zeitreise eine komplexe Handlung liefert. Dabei gelingt es dem Autor sehr gut, die unterschiedlichen Artemis (der alte und der junge) sehr gut darzustellen. Logisch konsequent verfolgen sie ihre Ziele. Obwohl sie teilweise gegensätzlich sind, sind die Motive nachvollziehbar. Somit bekommt der Leser ziemlich deutlich die Wandlung der Hauptfigur präsentiert. Neben dieser komplexen Thematik der Zeitreise und der Persönlichkeitsfindung entwickelt sich auch das Verhältnis zwischen Holly und Artemis weiter, der nun auch in das pubertäre Alter kommt. Und wäre das noch nicht genug, werden so Themen wie Umweltschutz, Klimaveränderung und Artensterben auch noch gestreift. So gelingt Eoin Colfer etwas, das man recht selten in der Fantasyromanlandschaft findet. Die Wirklichkeit ist nicht nur lockerer Hintergrund, auf dem Fantasywelt spielt, sondern beide Welten sind eng miteinander verwoben, und die Realität mit aktuellen Ereignisse hält Einzug in die Handlung.
Die Hörbuchfassung des Romans von Eoin Colfer ist nun bei Hörbuch Hamburg erschienen. Wie auch bei den vorherigen Hörbüchern ist Rufus Beck der Sprecher. Ihm gelingt es wieder einmal mehr, den Hörer mit seiner Art des Vortragens zu fesseln. Die Kürzungen in der Hörbuchversion sind nicht so gravierend, als dass sie sehr ins Gewicht fallen.
Fazit:Artemis Fowl und Rufus Beck, das passt einfach zusammen. Das Hörbuch überzeugt nicht nur inhaltlich, sondern auch in der Form des Lesens.
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