Sharner Kobold Sharner Kobold

 

u
The Boys 3 - Streicheleinheiten
Bewertung:
(4.3)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 11.05.2009
Autor:Garth Ennis, Darick Robertson, Peter Snejberg
Übersetzer:Bernd Kronsbein
Typ:Comic/Graphic Novel
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:
Inhalt:196 brutal fiese Seiten, Sammelband, Softcover
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Im dritten Band gibt es mit „Streicheleinheiten“ und „Die Stunde der Wahrheit“ zwei neue Geschichten über das seltsame Team, das die Superhelden überwacht.

Hauptaugenmerk in diesem Band ist zweifelsfrei die aufkeimende Liason zwischen Hughie, dem neuen bei den Boys, und Starlight, dem jüngsten Mitglied der Superheldentruppe „Seven“. Dabei gibt es durchaus ein paar sehr peinliche Momente, aber vor allem sorgt die Sache auch für Ärger, denn „The Boys“ und die „Seven“ haben zwar eine Patt-Situation momentan, sind sich aber eigentlich Spinnefeind. Außerdem wird die Vergangenheit der Seven näher beleuchtet und die ist nicht so toll wie sie nach außen hin erscheint. Irgendwann eskaliert die Situation zwischen den Anführern der beiden Seiten (Billy Butcher auf der Seite der Boys und Homelander auf der Seite der Seven)...

 

Schreibstil & Artwork:

Garth Ennis bitterböse Anti-Superhelden Story geht in die dritte Runde und sie bleibt dabei genauso gut, wie sie bisher war. Zwar bewegt sich die Serie auch weiterhin am Boden des guten Geschmacks - und Ennis treibt es in dieser Ausgabe so richtig auf die Spitze - aber die Stories machen einfach Spaß, zumal sie aufeinander aufbauen. Dabei übt Ennis deutlich spürbare Kritik an der US-Politik und am Superhelden-Mainstream aus.

„Streicheleinheiten“ macht Spaß, ist spannend und hat all das, was auch schon die ersten beiden Bände der Reihe hatten: extreme Gewalt, extreme Geschmacklosigkeit und extremen Sexismus, daneben entfaltet sich mehr und mehr eine durchdachte und ausgetüftelte Geschichte.

Die Artworks stammen wieder von Darick Robertson, der schon Band 1 und einen Teil des zweiten Bandes gezeichnet hat. Seine Artworks passen sehr gut zum skurrilen Ton von „The Boys“, wirken eher klassisch und auch nicht immer perfekt. Sie haben einen dreckigen Look, der zum dreckigen Ton des Settings sehr gut passt. Auch farblich gesehen wirkt der Comic eher düster. Nur bestimmte Teile – vornehmlich wenn die „wahren“ Superhelden in Erscheinung treten – wirken bunter und strahlender dargestellt, was ein passendes Stilmittel ist.

 

Qualität & Übersetzung

Übersetzung und Qualität des Bandes ist wie immer hervorragend du hier gibt es nichts auszusetzen. Die Bindung und auch die Druckqualität ist wie von Panini gewohnt hervorragend. Extras gibt es nicht.

Ganz klar gilt auch für diesen Band: „Achtung: Nur für Harte Jungs“ – will heißen: nichts für Minderjährige.

 

Fazit:

Auch der dritte Band von „The Boys“ weiß zu überzeugen, auch wenn man nicht genau weiß warum das so ist. Garth Ennis Stil ist nicht nur hart und bitterböse, sondern auch ganz weit jenseits von jedem guten Geschmack dieser Welt. „The Boys“ ist gleichsam ekelerregend wie auch faszinierend, die Story dabei spannend und mit schicken Überraschungen gespickt. Wie zuvor ist „The Boys“ brutal, sexistisch, aber auch voll von schwarzem Humor und Kritik an diverse politische und kommerzielle Elemente in den USA.

Zusammen mit dem gelungen Artwork ergibt auch dieser dritte Band einen hervorragenden Comic, der jedem gefallen sollte, der schon die ersten beiden Bände mochte oder einfach abgefahrene Comics mag. „The Boys“ ist dabei aber sicherlich nichts für zartbesaitete Gemüter.