Inhalt:

Miamis Vampire Crime Unit hat einen harten Fall zu knacken. Eine drogensüchtige Stripperin wird in einem Club brutal ermordet aufgefunden, ihr Herz wurde herausgerissen. Risa del Toro ist die Hauptverdächtige, denn man hat eine Vampirin, die Risa ähnlich sieht, am Tatort gesehen. Doch es gibt ein Problem, denn Risa ist die Patin der lokalen Vampir-Mafia. Detective Fortine, dessen Familie von Vampiren ausgelöscht wurde, macht die Sache zu seiner persönlichen Vendetta und verliert dabei offensichtliche Fakten aus den Augen. Sein Hass auf die Del Toros ist zu groß. Doch schnell wird klar, das Risa es nicht gewesen sein kann. Aber wer war es dann? Außerdem lernt Risa während der Ermittlungen Detective Macavoy kennen und das bringt noch ganz andere heißere Probleme mit sich…

 

Stil & Artwork:

Auch für den zweiten Band bzw. die Fortführung der Story um die Vampirfamilie Del Toro sind wieder Howard Chaykin und David Tischman verantwortlich und sie knüpfen direkt dort an, wo der vorige Band geendet hat.

Doch diesmal nimmt der Plot eine andere Richtung. Ging es in Band 1 noch hauptsächlich um die Familie an sich, so entwickelt sich der Plot nun mehr zu einem reinen Vampirkrimi kombiniert mit einer fast tragischen Liebesgeschichte. Zentraler Fokus der Story ist hier ohne Zweifel Risa, die Del Toro Patin, die die Geschäfte der Familie nach dem Tod ihres Vaters und ihrer Geschwister im vorigen Band übernommen hat. Risa ist zwar immer noch radikal was ihren Lebenswandel angeht, sie lebt ihre Exzesse quasi, aber sie ist auch Geschäftsfrau und hat das Wohl der Vampire im Kopf. Als sie ins Visier der Polizei gerät, versucht sie sich aus der Situation herauszuwinden, aber Detective Fortine nutzt jede Gelegenheit Risa zu schikanieren. Gut ist dabei das es zwischen Risa und Detective Macavoy gefunkt hat und dieser die schöne Dame zu recht für unschuldig hält.

Das sie unschuldig ist wird schnell klar, was ein kleines Manko ist, aber glücklicherweise bleibt der Täter tatsächlich bis kurz vor Schluss verborgen. Überhaupt sind die Mordfälle auch nur Nebensache, denn es geht hier vor allem um Risa und auch um die knisternde Spannung zwischen ihr und Macavoy.

Die Story sorgt durchweg für Spannung, ist aber nicht mehr so abgedreht wie der erste Band. Dabei sind die Vampire in „Bite Club“ sowieso nicht mit den traditionellen Vampiren zu vergleichen und haben eigentlich kaum was mit diesen gemein, mal abgesehen von den Grundelementen, wie die spitzen Zähne und die Ernährung von Blut.

Gezeichnet wurde „Bite Club 2“ wieder von David Hahn. Seine Artworks definieren sich durch solide und prägnante Konturen und eher weniger Details. Besonders fällt wieder die Kolorierung auf, denn wirklich bunte Panels gibt es nicht. Viel mehr werden ganze Seiten - teilweise auch nur einzelne Panels - mit einem einzigen Grundton und seinen Nuancen versehen und wirken damit, als ob sie mit einer Art Filter belegt wurden. So erscheint eine komplette Szene zum Beispiel in Sepiatönen, die nächste in sanften Blautönen und die dritte dann in eher rötlichen Tönen. Das sorgt für eine ganz besondere Stimmung, die hervorragend zu den Geschehnissen der Geschichte passt.

 

Qualität & Übersetzung:

Panini üblich kommt der Comic in einem Softcover, der das US-Comicformat hat. Die Übersetzung ist gut gelungen, auch wenn einige kleine Fehlerchen aufgefallen sind. Der Sammelband umfasst die fünf Einzelhefte der Originalreihe Bite Club: Vampire Crime Unit und wird mit den hervorragenden Coverartworks im Retrostil aufgelockert, die zu den Originalheften gehörten.

 

Fazit:

Auch der zweite Band des Vampir-Mafia-Epos weiß zu überzeugen, auch wenn nicht mehr allzu viel Mafia-Flair zu spüren ist, sondern sich der Plot mehr in Richtung Kriminalfall bewegt. Das ist auch nicht verwunderlich, denn der Sammelband basiert auf der zweiten Mini-Serie, die den Beinamen „Vampire Crime Unit“ trägt.

Das heißt aber nicht, dass die Story nicht spannend wäre und Spaß macht. Das tut sie durchaus, es fehlt eben nur dieses immens prominente Mafia-Flair aus dem ersten Teil. Der Mordfall an sich ist aber interessant gestaltet und bis kurz vor dem Ende, kann man nur vermuten wer der tatsächliche Täter ist, auch wenn anfangs schnell klar wird, dass die Hauptverdächtige es natürlich nicht gewesen sein kann, auch wenn es ihr zuzutrauen wäre. Zeichentechnisch gesehen passen die eher minimalistisch wirkenden aber dennoch schicken Illustrationen sehr gut zur Story, gerade die besondere Art der Kolorierung macht einen Großteil der Stimmung aus.

„Bite Club 2“ hat mir sehr gut gefallen, wenn auch nicht ganz so gut wie der erste Band, was daran liegen mag, das das Mafia-Flair mehr in den Hintergrund gerückt ist. Dennoch kann ich es jedem empfehlen, der den ersten Band mochte oder nichts gegen Krimigeschichten mit unkonventionellen Vampiren, Action, Gewalt und Sex mit einem Hauch von Mafia-Thematik hat.