Sharner Kobold Sharner Kobold

 

u
Todesbote
Bewertung:
(3.6)
Von: Dirk Schlösser
Alias: Drumlin
Am: 29.05.2009
Autor:Markus Heitz
Typ:Abenteuerspielbuch
Setting:Ulldart
VerlagPegasus Press
ISBN/ASIN:3-937826-47-5
Inhalt:256 Seiten, Taschenbuch
Sprache:Deutsch

Form

Dieses Abenteuerspielbuch ist in Taschenbuchformat mit Softcover gestaltet. Durch seine angenehme Größe und Dicke liegt es gut in der Hand und ermuntert zum Mitnehmen auf Reisen.

Inhaltlich ist es in mehrere Abschnitte eingeteilt. Zunächst eine Karte von Tarpol. Anschließend folgen die Regeln. Nach der anschließenden Zusammenfassung der Regeln folgt schließlich das Abenteuer. Hinter dem Abenteuer folgen das „Kapitel“ mit den gefundenen Gegenständen, das aus einem (!) Trank besteht. Meiner Meinung nach hätte man diese Beschreibung genauso gut in den entsprechenden Abschnitt setzen können. Das hätte einige Missverständnisse meinerseits ausgeschlossen.

Schließlich folgt der Glossar. Dort werden alle Begriffe erklärt, die Leute, die Ulldart nicht kennen, gerne erklärt hätten. Schließlich und endlich folgen ein Blatt für Notizen, ein paar Helden- und Begegnungsbögen und als letztes ein Würfelblatt, mit dem man fehlende Würfel ersetzen kann.

 

Regeln

Die Regeln zur Charaktererschaffung und zur Spielweise wirken auf den ersten Blick sehr umfangreich und kompliziert, aber spätestens bei der Zusammenfassung der Regeln, die der ausführlichen Regelerläuterung folgt, wird klar, dass es im Prinzip ganz einfach ist. Die Proben und die Kämpfe sind regeltechnisch einfach gestaltet und gut durchzuführen. Außerdem besteht in manchen Abschnitten die Möglichkeit zur Flucht, was nicht in jedem Abenteuerspielbuch üblich ist.

Auch, dass man nur eine bestimmte Menge an Ausrüstung mit sich herumtragen kann, ist unüblich. Da man diese Belastungsgrenze jedoch nur sehr selten erreicht, tut sie dem Spielspaß keinen Abbruch.

Etwas merkwürdig jedoch muten die Regeln für Tränke und Gifte an. Denn einerseits findet man im Buch maximal einen Trank, der auch noch in einem extra Kapitel „aufgelistet“ und erklärt ist, andererseits erhält man zwar Gift und Säure, ich habe jedoch keine Möglichkeit gefunden, diese einzusetzen.

 

Inhalt

Vorsicht Spoiler!!!

In diesem Abenteuer-Spielbuch in Taschenbuchformat übernimmt der Leser die Rolle eines Assassinen des Ordens der schwarzen Sichel. Der Orden der Schwarzen Sichel ist eine geheime Organisation auf Ulldart, der Welt von Markus Heitz, der eigentlich gar nicht mehr existieren sollte. Nach einer Legende wurde er vor langer Zeit vernichtet.

Hier aber existiert er definitiv, denn man ist ein Anwärter auf die volle Mitgliedschaft. Sein Leben lang wurde man trainiert, um für die bevorstehende Aufgabe bereit zu sein. Man beginnt nach einem letzten Testkampf gegen seinen Ausbilder Aktan. Anschließend wird man zur Anführerin des Ordens, Parta, geführt, von der der Spieler ein letztes Mal getestet wird. Bei erfolgreichem Abschluss erhält man sofort seinen Auftrag, andernfalls erhält man des Nachts die Chance, einen Attentäter aufzuhalten, der den Orden auslöschen möchte. Aber selbst, wenn man diese Chance nicht wahrnimmt, wird er trotzdem aufgehalten, was ich persönlich etwas unglücklich finde.

Man erhält von Parta den Auftrag, nach Granburg zu reisen und den dortigen Gouverneur namens Hara¢ Vasja zu töten. Wichtig sei vor allem die saubere Ausführung des Auftrags. Ein Beobachter überwacht das Vorgehen des Spielers.

Zunächst muss man zu einem Treidelhafen. Und schon auf dem Weg dahin kann man es sich durch die entsprechende Wahl sehr schwer und verlustreich machen oder auch einfach. Im Hafen angekommen, kann man sich entweder ein offizielles Schiff der Ontarianer buchen, auf einem Schwarzfahrerschiff mitfahren oder einfach mit dem Pferd nach Granburg reiten. Hier unterscheiden sich die Wege zu stark. Eine Zusammenfassung würde die Grenzen der Rezension sprengen. Erwähnenswert ist lediglich die grünhaarige Kensustrianerin, die man treffen kann, sollte man sich für den Ontarianer entscheiden. Je nach Entscheidung kann sie ein Alptraum, oder eine nette Gesprächspartnerin sein, die einem etwas mehr über die Welt von Ulldart erzählt. Was jedoch genau der Sinn dieser Person in diesem Buch ist, konnte ich jedoch nicht herausfinden, trotz Bespielens aller Varianten, diese Frau betreffend. Da dieses Buch jedoch nur das Erste von einer Buchreihe ist, wird das vielleicht in einem späteren Spielbuch geklärt.

Kurz vor Granburg fallen die Wege dann wieder zusammen. Wenn man ein verfallenes Haus aufsucht, kann man in Erfahrung bringen, dass man nicht der Einzige ist, der den Gouverneur töten möchte. Anschließend kann man dort übernachten oder wahlweise auch in einem Seuchendorf. Allerdings kann man sich dort natürlich auch mit der Seuche anstecken.

Am nächsten Tag reitet man in Granburg ein. Dort trifft man auf ein anderes Ordensmitglied. Jedoch kann diese Begegnung gehörig schief gehen, so dass man Tasleff töten muss.

Egal ob mit oder ohne Tasleff, man erhält eine Nachricht vom Orden, die eine Änderung des Auftrags mit sich bringt. Man soll den Gouverneur nicht länger töten, man soll ihn beschützen.

Den Rest des Buches verbringt man dann damit, die Attentäter zu finden und zu töten. Dabei deckt man seltsame Verschwörungen von Adligen auf und hat eine Begegnung mit den Beobachtern, geflügelten Wesen, die in dem neuen Gouverneur den Auserwählten sehen, der Ulldart ins Chaos stürzen soll.

Zum Schluss muss man dann den Gouverneur noch bei einer Rede beschützen. Je nachdem, wie man sich dabei schlägt, besteht man schlussendlich die Prüfung zum vollwertigen Mitglied oder eben nicht.

Jedoch bleibt die Frage offen, was nun eigentlich mit dem Gouverneur los ist. Zu viele merkwürdige Ereignisse finden während des Abenteuers statt, als das der Gouverneur ein normaler Mensch sein könnte.

 

Fazit:

An sich ist dieses Buch ein schönes Abenteuer. Etwas nachteilig finde ich das offene Ende, auch wenn es nur der erste Band einer Reihe ist. Ebenfalls sehr schlecht sind die fehlenden Zahlen bei manchen Attributsproben. Auch wenn in den Errata auf der Pegasus-Seite diese Zahlen nachgereicht wurden, sollte so etwas eigentlich nicht passieren. Aber wem das nichts ausmacht und an sich schon gerne solche Bücher spielt, der kann mit diesem Buch seine Freude haben.