Links zur Rezension Inhalt:Delirium, die Jüngste unter den Ewigen, kommt auf die Idee ihren seit Jahrhunderten verschollenen Bruder Destruction zu suchen. Aber keine ihrer Schwestern und Brüder will ihr dabei helfen. Schließlich überredet sie Dream, der gerade in endlosem Liebeskummer schwelgt, dazu, ihr bei der Suche zu helfen. Doch Dream hat ganz eigene Gründe ihr bei dieser Mission zu helfen. Die anschließende Odyssee durch die reale Welt und die tatsächliche Begegnung mit Destruction verändern die Leben der Ewigen für immer…
Schreibstil & Artwork:Wie eigentlich jeder Sandman-Band hat auch diese Episode eine grundlegende Thematik. In diesem Fall ist es der Wandel um den es geht - allerdings braucht man seine Zeit um das zu erkennen. Wandel, also die Veränderung ist dabei ganz klar kein Thema, das die Ewigen lieben würden. Ganz im Gegenteil sogar. Doch die Suche von Delirium und Dream sorgt dafür, das sich doch etwas bei den Ewigen tut und gerade Dream steht wie so oft hier im Mittelpunkt. Erzählerisch gesehen merkt man sofort Neil Gaimans Stil, denn auch der siebte Sandman Band hat dieses gewisse skurrile Flair, das Gaiman auszeichnet und das man deutlich an der Erzählweise erkennen kann. Ohne Frage ist Gaiman-Literatur auch in graphischer Form ein anspruchsvoller Hochgenuss, der es in sich hat. Wenige Autoren verstehen es so gut, auf der einen Seite witzig und optimistisch, im gleichen Atemzug aber auch bitterböse und pessimistisch zu schreiben und dies dabei auch noch so gut herüber zu bringen. In Sandman 7 gibt es - nach der Kurzgeschichtensammlung im sechsten Band - wieder eine zusammenhängende Story, die jedoch - wie bei Sandman oftmals üblich - immer wieder von kurzen Seitenplots durchzogen ist. Allerdings wirken diese auch nicht immer sofort so richtig sinnhaft und man findet nicht unbedingt sofort den Bezug zum Hauptplot.
Gezeichnet wurde Sandman 7 von Jill Thompson und Vince Locke, die ihre Sache sehr gut machen. Ganz Sandman typisch wirken die Zeichnungen eher nüchtern und ein wenig skurril, denn pompös und farbenfroh. Teilweise kann man die Artworks schon fast psychodelisch nennen. Details gibt es meistens eher wenige, die Zeichner beschränken sich auf das Wichtigste. Abgerundet wird die gelungen Optik durch eine ebenfalls eher nüchterne Panelanordnung - Sandman ist nun mal keine Action-Comicserie - und einer eher blassen und unscheinbaren Kolorierung.
Qualität & ÜbersetzungDie Verarbeitung und die Übersetzung der Episode ist wie immer sehr gut geworden und hier gibt es nichts auszusetzen. An Extras gibt es nur ein extensives Nachwort, das es aber in sich hat und das man auch unbedingt lesen sollte, denn hier werden einem einige Dinge klar. Eigentlich ist dieses Nachwort sogar die Einleitung zu diesem Band, aber sie wurde bewusst ans Ende gestellt, da sie viele Dinge der Story verrät und seziert.
Fazit:„Sandman 7“ ist wieder eine interessante, tiefgründige Geschichte aus der Feder des Meister des Skurrilen Neil Gaiman. Das Thema Wandel und Veränderung wird hier in einer sehr anspielungsreichen und faszinierenden Art und Weise behandelt und im Großen und Ganzen ist auch dieser Band wieder durchaus lesenswert. Doch ein leicht fader Beigeschmack bleibt bei dieser Episode zurück, denn es fehlt der direkte Zugang zur Story und man braucht eine Weile, bis man sich mit ihr anfreunden kann. Auch die diversen Nebenplots tun nicht gerade viel dazu bei, sondern verschlimmern diesen Eindruck eher noch. Die Artworks sind dabei wie üblich ein wenig skurril, aber durchweg gut und passen einfach zu dem seltsamen Flair, das das Sandman Setting sowieso inne hat. Alles in Allem ist Sandman wieder ein gutes Comic aus der Reihe, das Fans der Serie sicherlich gefallen wird. Dennoch gehört es zu den schlechteren Ausgaben der Serie und kann nicht auf ganzer Linie überzeugen. Wer Sandman mag, wird aber auch diesen Band auf jeden Fall lieben.
|
||||||||||||||||||||||