Links zur Rezension Inhalt:Die Stadt Ys ist in dem Moment dem Untergang geweiht als Gurvan die Lanze des Lug an sich nimmt und so den Schutzbann gegen die Götter aufhebt, der die Stadt geschützt hat. Das Meer erhebt sich und verschluckt Ys und den Großteil der Einwohner. Nur wenige können wie durch ein Wunder mit ihrem Leben davon kommen. Die schöne Dahud beleibt verschollen. Gwenc’hlan und Taran schaffen es durch einen geheimen Tunnel, der zum Festland führt. Bald schon treffen sie auf alte Freunde und Feinde, die die Katastrophe ebenso überlebt haben und begeben sich mit ihnen auf die Insel Brigate. Dort finden sie mehr über die Manuskripte heraus und sie begeben sich auf die Überfahrt nach Britannien, wo sie den Kreis der Riesen aufsuchen wollen, der das nächste Puzzleteil beherbergen soll. Doch kurz vor der Küste werden sie von Skoten angegriffen. Doch der legendäre Arthur und seine Mannen retten sie vor dem sicheren Tod. Damit beginnt ihre Reise durch Britannien jedoch erst richtig…
Schreibstil & Artwork:Die Druiden bleiben konstant, was die Optik und auch die Erzählung angeht. Der Plot wird sogar noch etwas spannender als schon zuvor, denn gerade die Reise durch das gefährliche Britannien ist wunderbar mysteriös und mythisch dargestellt, was nicht zuletzt an den Artworks von Lamontagne liegt, aber dazu später mehr. Der Plot entwickelt sich merklich weiter und mit jedem Schritt steigt die Spannungskurve. Die Autoren reden glücklicherweise nicht lange um den heißen Brei herum, sondern schreiten direkt zu Taten. SO muss man nicht lange auf Hintergründe und Überraschungen warten, sondern bekommt eine beständige Informationsflut.
Mit dem vierten Band hat sich Die Druiden vollständig von der anfänglichen Ähnlichkeit zu „Der Name der Rose“ gelöst und geht nun komplett einen eigenen Weg. Es handelt sich nicht mehr um einen einfachen mittelalterlichen Kriminalfall, sondern um eine komplexe Geschichte über den Untergang des Druidentums mit all seinen Facetten und Aspekten. Weiterhin berufen sich die Autoren dabei zumindest teilweise auf tatsächliche geschichtliche Hintergründe, aber auch auf europäische (keltische) Legenden und Mythen. So treffen sie zum Beispiel auf den legendären und späteren König Arthur (der mit dem Schwert Excalibur und der Tafelrunde) oder suchen nach dem Kreis der Riesen, der verblüffende Ähnlichkeit mit dem berühmten Stonehenge hat. Aber die Druiden ist auch nicht vollständig historisch belegt, sondern zu einem großen Teil auch Fiktion.
Der Zeichner Jacques Lamontagne macht seine Sache weiterhin sehr gut und es scheint sogar, dass er sich ein wenig weiterentwickelt hat, was die Optik seiner Personen angeht, die zuvor deutlichere Schwächen hatten. Alles in Allem sehen die Artworks einfach toll aus und der Künstler fängt das mittelalterliche Feeling sehr gut ein, während er sehr geschickt die verschiedenen Stimmungen, mal mythisch, mal gewaltig, mal erotisch einfängt und in Szene setzt. Dabei sind die Panels sehr ordentlich sortiert, überlappen aber oftmals auch zu halbseitigen Artworks, was insgesamt recht dynamisch, aber nicht überladen wirkt.
Qualität & Übersetzung:Auch weiterhin gibt es an der Übersetzung aus dem Französischen nichts auszusetzen. Die Texte sind flüssig zu lesen und ein großes Manko, das die Erklärungen gesammelt in einem Glossar am Ende des Bandes präsentiert werden wurde weitestgehend behoben. Es gibt jetzt Fußnoten direkt auf den Seiten, was im Gegenzug aber nicht bedeutet, dass das generelle Glossar weggefallen wäre. Was auch gut so ist. Der Hardcoverband kommt, wie bei Splitter üblich, im übergroßen Albumformat und kann sowohl optisch als auch qualitativ absolut überzeugen. Für 12,80 Euro bekommt der Leser 48 Seiten, die hervorragend und passend aufbereitet sind. Extras gibt es, mit Ausnahme eines Variant-Covers am Ende des Bandes, keine.
Fazit:Die Druiden entpuppt sich mittlerweile zu einem echten Dauerbrenner, denn die Autoren schaffen es merklich, die Spannungskurve mit immer neuen und mystischen Ideen hoch zu halten, die dabei teilweise noch auf echten Legenden und Fakten beruhen. Immer wieder gibt es überraschende Wendungen und auch actionreiche Einlagen, denen auf der anderen Seite tiefgründige Dialoge und sinnvolle Handlungen gegenüberstehen. Auch der Zwist zwischen den Religionen wird immer wieder geschickt ins Spiel gebracht und selbst der erotische Aspekt fehlt in dieser Reihe nicht und lockert die ernste Geschichte auf. Am Artwork hat sich nicht viel verändert, außer das die Darstellung von Personen etwas besser geworden zu sein scheint. Der Zeichner präsentiert dafür aber atemberaubende Landschaften und Hintergründe, die schlichtweg super aussehen.
Mir hat “Der Kreis der Riesen“ ebenso gut gefallen wie schon der dritte Band, der bis dato für mich der beste der Reihe war, vielleicht ist der vorliegende vierte Band sogar noch einen Tacken besser. So oder so bedeutet das, das alle, die “Die Druiden“ bisher zu schätzen gelernt haben, auch hier unbedingt zugreifen sollten. Es bleibt spannend und ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Band, was nicht zuletzt auch an dem tollen Cliffhanger am Ende des Bandes liegt.
|
||||||||||||||||||||||