Links zur Rezension InhaltHector de Sainte-Hermine ist der letzte Nachfahre eines Adelshauses, das durch die französische Revolution beinahe ausgelöscht worden ist. Der sterbende Vater nahm auf dem Scheiterhaufen seinen Söhnen das Versprechen ab, notfalls unter Einsatz ihres Lebens für die Wiedererrichtung der Monarchie zu kämpfen. Nur Hector, der jüngste Sohn, überlebte die revolutionäre Terrorphase. Er will sein Versprechen halten und schließt sich der Bande der royalistischen Rebellen Georges Cadoudal in der Bretagne an, einer höchst effizienten Armee aus Wilderern und Räubern. Doch Napoleon will den Bürgerkrieg beenden. Er schließt mit Cadoudal einen Waffenstillstand, worauf der Bretone seine Truppe auflöst und nach England geht. Hector bleibt in Paris und verliebt sich in Claire, die Tochter einer Freundin von Napoleons Frau Josephine. Doch das Schicksal versagt ihm die Erfüllung seiner Liebe. Die kriegerischen Auseinandersetzungen flammen wieder auf, nach Kräften geschürt durch die Intrigen des rachsüchtigen Polizeiministers Fouche. Hin und her gerissen zwischen seinem Versprechen und der wachsenden Begeisterung für Napoleon, tritt Hector verzweifelt der imperialen Armee bei, sucht sein Dilemma durch den Tod auf dem Schlachtfeld zu lösen. Doch dazu kommt es nicht. Manche Schlacht übersteht Hector unbeschadet. Auf einem Piratenschiff verschlägt es ihn in die entlegensten Gegenden der Welt. Schließlich ist er als französischer Marinesoldat bei der Schlacht von Trafalgar dabei. Er wird es am Ende sogar sein, aus dessen Gewehrlauf die Kugel stammt, die den Admiral Nelson tödlich verletzt. Napoleon will dem tapferen Soldaten seinen Dank erweisen, aber jegliche Dankbarkeit ist vergessen, als er erfährt, dass er einen Royalisten und früheren Angehörigen von Cadoudals Armee vor sich hat. Er lässt den Man nach Rom und Neapel versetzen, wo er den Regenten von Napoleons Gnade als Soldat zu dienen hat, fernab von seiner geliebten Claire und bis zuletzt von der vergeblichen Hoffnung auf ein Wiedersehen erfüllt.
Das literarische Werk Alexandre Dumas‘ ist ein einziges großes Historiengemälde. „Falls Gott mir noch fünf Jahre schenkt, dann kann es mir gelingen, die Geschichte Frankreichs vom 13. Jahrhundert bis heute umfassend darzustellen“, schrieb Dumas, und fast hätte er sein Ziel erreicht. Doch ausgerechnet die Zeit Napoleon Bonapartes, die der Romancier als Kind selbst miterlebte, ist in seinen Romanen unberücksichtigt geblieben. So dachte man. 1990 dann die literarische Sensation! 120 Jahre nach dem Tod des Autors entdeckt der renommierte Dumas-Forscher Claude Schopp Teile eines Manuskripts, das genau diese Epoche abdeckt, in der Pariser Nationalbibliothek. Als Fortsetzungsroman war es 1869 im Moniteur universel erschienen; danach hat Dumas den Text beinahe vollständig für die Veröffentlichung in Buchform bearbeiten können, bevor er starb. Claude Schopp hat das Manuskript in 15-jähriger akribischer Arbeit wieder zusammengefügt.
Der Graf von Sainte-Hermine ist ein typischer Abenteuerroman des Autors. Wer die Musketiere in seiner Jugend verschlungen hat, der sollte auch bei diesem Roman zugreifen. Sehr schnell gelingt es dem Autor, den Leser wieder gefangen zu nehmen, und man ist förmlich gezwungen weiter zu lesen. Man möchte wissen, wie es weiter geht, und so faszinieren die Handlung und ihre Figuren. .
Fazit:Der Meister der Abenteuerromane hat uns ein letztes Werk geschenkt, und jetzt gilt es, es zu genießen. Über tausend Seiten Abenteuer und Spannung mit ein bisschen Witz zwischen den Zeilen warten auf den Leser.
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