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Pepper Martin 1 - Tote Paten küssen besser
Bewertung:
(3.0)
Von: Jörg Deutesfeld
Alias: Debaser
Am: 03.08.2009
Autor:Casey Daniels
Übersetzer:Dorothee Danzmann
Typ:Roman
VerlagFeder und Schwert
ISBN/ASIN:978-3867620468
Inhalt:368 Seiten, Taschenbuch
Preis:10,95 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Mit „Tote Paten küssen besser“ veröffentlichte Feder & Schwert im Mai 2009 den ersten Band der in Amerika recht erfolgreichen Pepper-Martin-Reihe, die eine stetig wachsende Schar von Fans aufweisen kann. Mehr als Grund genug, sich den ersten Band der Reihe einmal genauer anzuschauen.

 

Angesiedelt in Cleveland ändert sich das Leben von Pepper Martin (verwöhnte Tochter aus reichem Haus) schlagartig: ihr Vater, ein reicher und geldgieriger Schönheitschirurg, muss wegen Abrechnungsbetrug ins Gefängnis und seine Frau macht sich auf den Weg nach Florida, um sich dort „zu verstecken“. Das bislang sorglose Leben von Pepper Martin gerät ins Schwanken, da die finanzielle Unterstützung durch ihre Familie quasi über Nacht dahin ist. Zu allem Unglück trennt sich noch ihr Verlobter von ihr, da dieser es nicht verantworten könnte, in eine „kriminelle“ Familie einzuheiraten. Somit steht Pepper Martin urplötzlich vor einem Scherbenhaufen, da ihre Träume von der Zukunft eigentlich anders aussahen. Der Familientradition der Martins folgend, hieße das zunächst erfolgreicher Abschluss des College, bereits frühzeitig die richtigen Kontakte knüpfen, reich heiraten, um dann als Vollzeit-Country-Club-Ehefrau ein stilvolles Leben zu führen.

 

Jetzt sieht sie sich allerdings gänzlich neuen Herausforderungen des „normalen“ Lebens ausgesetzt und gezwungen, sich einen Job zu suchen, damit sie finanziell über die Runden kommt. Und das, obwohl sie eigentlich mit keinerlei nennenswerter Ausbildung oder Qualifikationen aufwarten kann! So endet sie letztlich als Fremdenführerin auf einem der ältesten Friedhöfe von Cleveland, Garden View, um morbiden Touristen, die sich hierhin verlaufen, die zahlreichen Gräber der hier beerdigten Berühmtheiten der Stadt zu zeigen.

 

Nach einem „Arbeitsunfall“ auf dem Friedhof, bei dem Pepper dank ihrer hochhackigen Schuhe stolpert und recht unsanft einen Schlag gegen den Kopf bekommt, muss sie feststellen, dass sie mit Toten reden kann. Da sie sich ausgerechnet am Mausoleum von Augustino "Gus" Scarpetti, einem berüchtigten Mafiosi, der vor über 30 Jahren erschossen wurde, den Kopf angeschlagen hat, führt sie die erste Begegnung auch ausgerechnet zu Gus, der Pepper um einen Gefallen bittet: sie soll die Umstände seines Todes zu klären und herausfinden, wer letztlich für seinen Mord verantwortlich war. Die durchaus kratzbürstige und hitzige Pepper hat allerdings Besseres im Sinn, als sich um solche Dinge zu kümmern und so führt erst die Drohung, er würde sie auf ewig heimsuchen, dann doch recht schnell zur Einwilligung.

 

So findet sich Pepper urplötzlich mit dem besserwisserischen Scapetti an ihrer Seite auf der Suche nach seinem Mörder – keine einfache Aufgabe, bei der allerdings der tote Mafiosi Pepper tatkräftig zu unterstützen weiß. Natürlich ist es nicht leicht, ein Liebesleben in ständiger Begleitung eines Geistes an seiner Seite zu führen und so hofft Pepper inständig, die Angelegenheit schnell zu Ende zu bringen, damit Scapetti endlich Ruhe gibt (und findet). Und so wandelt sich der ursprünglich recht eintönige Friedhofsjob zu einer aufregenden Suche nach den Geschehnissen von vor über 30 Jahren.

 

Wer allerdings meint, die Nachforschungen, die Pepper unter anderem auch zur Familie und den Freunden des toten Paten führen, würden sich als einfach gestalten, der täuscht sich. Einige Personen mögen es scheinbar überhaupt nicht, dass Pepper ihre Nase in längst erledigte Angelegenheiten steckt und reagieren recht unfreundlich auf die dilettantische Ermittlerin.

 

Über die Autorin

Ihre Liebe zu Kriminalgeschichten wurde bei Casey Daniels recht früh geweckt, da ihr Vater als Polizist in Cleveland arbeitete. Er war es auch, der ihr die Geschichten von Arthur Conan Doyle und Agatha Christie nahe brachte, was letztlich dazu führte, dass sie nach und nach nahezu alle Kriminalromane gelesen hat, derer sie habhaft werden konnte.

 

Casey Daniels studierte Englisch und arbeitete früher als Journalistin und Lehrerin. Die Zeit, in der sie nicht schreibt, verbringt sie mit ihrer Familie. Sie strickt gerne, liebt Gartenarbeit und - natürlich - Spaziergänge über Friedhöfe, um Inspiration und Ideen für neue Geschichten zu finden. Casey Daniels lebt im Nordosten Ohios.

 

Die Idee zu Pepper Martin bekam Casey Daniels, als sie sich selbst vor einigen Jahren als Fremdenführerin auf einem historischen Friedhof in der Nähe ihres Wohnortes bewarb. Den Job bekam sie zwar nicht, dafür aber die Idee zu ihrer Pepper-Martin-Reihe.

 

Fazit

Der Roman von Casey Daniels erinnert entfernt an eine Mischung aus „Sex and the City“ und „Ghostwhisperer“: Man nehme ein hübsches aber leidlich zickiges High-Society Girl (mit ein wenig Attitüde) und garniere es mit etwas „Mystery“ im Sinne von Geistern und anderen geheimnisvollen Geschehnissen – fast fertig. Hinzu kommen noch einige interessant gestaltete Nebendarsteller (über die man wohl in jedem weiteren Band stolpern wird, wie beispielsweise den Polizeibeamten Quinn) und verbinde dann letztlich alles mit einigen Handlungsfäden. Hört sich erst mal alles ziemlich konstruiert und blutleer an – ist aber in der von Casey Daniels vorgelegten Form ganz gut gelungen.

 

Insgesamt dürfte dieser Roman aber nicht unbedingt in die Schublade der paranormalen (Liebes)Romane gehören, die uns seit einigen Jahren aus Übersee zu überschwemmen scheinen, da hier viel mehr das Genre des Kriminalromans (mit überaus witzigem Beigeschmack) im Vordergrund steht. Dabei merkt man der Autorin deutlich ihre biographische Vorbelastung an, die sich hier überaus positiv bemerkbar macht.

 

Die Figur von Pepper Martin gehört sicherlich zu den einfach gearbeiteten, aber entwicklungsfähigen Charakteren einer amerikanischen Roman-Reihe, die nur eins im Sinn hat: den Leser gut zu unterhalten! Hier stehen weniger tiefgründige Betrachtungen oder der komplexe Aufbau von Handlungen im Vordergrund, als vielmehr der Wiedererkennungseffekt eines Klischees, welches sich irgendwo im oben genannten Niveau bewegt. Ich persönlich habe mich beim Lesen gut amüsiert und kann diese leicht-lockere Lektüre - insbesondere den weiblichen Leserinnen - nur bedenkenlos empfehlen.