Links zur Rezension InhaltKurz nachdem ihr Vater unter mysteriösen Umständen ums Leben kam, mehren sich die Zeichen, dass die siebzehnjährigen Zwillingsschwestern Lia und Alice Milthorpe Gegenspielerinnen in einem uralten Kampf sind. Unerklärliche Dinge ereignen sich, die den Zusammenhalt der Schwestern zerstören und sie mehr und mehr auseinander treiben. Auf Lias Handgelenk zeigt sich auf einmal ein geheimnisvolles Zeichen: eine Schlange, die sich um ein »C« windet. Dasselbe Bild befindet sich auf einem Medaillon, das Lia von einem unbekannten Kind bekommt und das eine ungeahnte Anziehungskraft auf sie ausübt. Auch Luisa und Sonia, zwei Mädchen in Lias Umgebung, tragen am Handgelenk das gleiche Zeichen wie sie, nur ohne das innere Symbol, das »C«. Und in ihren Träumen fühlt sich Lia von seltsamen Stimmen gerufen – und bedroht. Zugleich verschließt ihre Zwillingsschwester sich Lia gegenüber immer mehr; wiederholt ertappt Lia Alice des Nachts bei geheimnisvollen Ritualen und dabei, wie sie die Räume durchstöbert – nach der Suche wonach? Als Lias Freund James in der Bibliothek ein altes Buch findet, in dem von einer rätselhaften »Prophezeiung der Schwestern« die Rede ist, ahnt Lia: Sie hat einen ersten Hinweis zur Lösung der Rätsel gefunden. Gemeinsam mit Luisa und Sonia stellt sie Nachforschungen an und erfährt, dass sie alle Teil einer jahrhundertealten Prophezeiung sind: Seit Urzeiten versucht der gefallene Engel Samael (und mit ihm die Verlorenen Seelen), aus der Anderswelt auf die Erde wieder zu kehren, um die Sieben Plagen über die Menschheit zu bringen. Eine Zwillingsschwester jeder Generation ist das Tor, durch das der Dämon den Weg zur Erde finden kann. Die Aufgabe der anderen Schwester – des Wächters –, ist es, darüber zu wachen, dass das Tor dem Locken Samaels widersteht. Lia vermutet, dass sie, die Friedfertigere von beiden, der Wächter ist, dazu bestimmt, über Alice zu wachen. Doch welche Rollen spielen Sonia und Luisa in der Prophezeiung? Warum sind auch sie am Handgelenk gezeichnet? Noch bevor sie die Antwort auf diese Frage findet, trifft eine neue Erkenntnis Lia wie ein Schlag: Im Einband der Prophezeiung entdeckt sie ein Abbild des Zeichens auf ihrem Handgelenk, versehen mit der Beschriftung »Medaillon des Chaos – Zeichen des einzig wahren Tors«. Sie selbst, nicht etwa die ehrgeizige, berechnende Alice, ist das Tor für Samael! Darin liegt eine Chance: Es ist nun an Lia zu wählen, ob sie dem Locken des Dämons nachgibt und ihm den Weg zurück auf die Erde öffnet – oder ob sie ihn für immer in die Anderswelt verbannt. Darin liegt aber auch eine Gefahr, denn Alice wiederum ist ganz und gar nicht gewillt, ihrer Bestimmung als Wächter nachzukommen und über das Gleichgewicht der Welt zu wachen. Im Gegenteil: Die Schwester ist mehr als begierig, sich ganz in den Dienst Samuels zu stellen und dafür zu sorgen, dass dieser durch Lia seinen Weg zurück auf die Erde findet. Mehrfach drängt Alice Lia, Samaels Rufen nachzugeben. Als Lia standhaft bleibt, sagt Alice der Schwester offen den Kampf an. Lia weiß: Will sie ihr eigenes Leben, vor allem aber die Welt vor dem Untergang retten, so muss sie versuchen, das Tor zur Anderswelt für alle Zeiten zu schließen. Das aber kann ihr nur mit Hilfe der geheimnisvollen vier »Schlüssel« gelingen, von denen in der Prophezeiung die Rede ist. Und diese muss sie finden, bevor Alice sie aufspürt. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, denn Alice verfolgt die Suche nach den Schlüsseln ohne Skrupel – und Lia weiß weder, was diese Schlüssel sind, noch, wo sie sie finden kann. Stück um Stück, durch Gespräche mit ihrer Tante (die vor Alice die Rolle des Wächters innehatte), aber auch durch gefährliche nächtliche Reisen in die Anderswelt und nicht minder gefährliche Séancen mit ihren Freundinnen Luisa und Sonia, kommt Lia der Aufklärung der Rätsel näher. Sie findet heraus, dass Sonia und Luisa selbst zwei der vier Schlüssel sind. Lias Vater, der Jahre seines Lebens mit dem Aufspüren der Schlüssel zubrachte, hatte die beiden Mädchen als Kinder von Europa nach Amerika geholt. Nun ist der nächste Schritt klar: Lia muss herausfinden, wo der Vater die Liste mit den Hinweisen auf die verbleibenden zwei Schlüssel versteckt hat. Dasselbe Ziel verfolgt aber auch Alice – und um es zu erreichen, ist diese sogar bereit, ihre eigenen Geschwister zu opfern: Sie zerstört den von der Mutter gesponnenen Schutzzauber, der Lia seit ihrer Kindheit im Schlaf vor Samaels Zugriff geschützt hat. Damit ist Lia dem Dämonen bei ihrer nächsten nächtlichen Reise in die Anderswelt hilflos ausgeliefert – sie entkommt ihm nur in letzter Sekunde. Als beide Schwestern gleichzeitig herausfinden, dass ihr zehnjähriger gelähmter Bruder Henry die Liste aufbewahrt, nimmt das Unheil seinen Lauf. Beim vergeblichen Versuch, dem Bruder am Ufer des nahegelegenen Flusses den Zettel mit der vermeintlichen Liste zu entlocken, stößt Alice, voller Wut über Henrys Weigerung, den Rollstuhl um. Der Junge stürzt in den Fluss und wird von den Fluten mitgerissen. Lia springt hinterher, um den Bruder aus dem Fluss zu bergen – doch vergebens. Beinahe kommt sie dabei selbst zu Tode. Dass sie mit dem Leben davonkommt, hat sie Alice zu verdanken, ihrer Schwester und tödlichen Gegenspielerin, die sie aus den Fluten rettet. Nach Henrys Tod gelingt es Lia, die Liste an einem geheimen Ort aufzustöbern. So schwer ihr die Trennung von ihrem Freund James fällt – ihr bleibt keine Wahl, sie muss ihren Teil der Prophezeiung erfüllen. Sie verlässt James, aber auch ihr Elternhaus, um in London die Suche nach den Schlüsseln und damit den Kampf gegen Samael fortzusetzen. Alice bleibt zurück – vorerst …
Die Prophezeiung der Schwestern ist ein Jugendbuch und richtet sich von Schreibstil und Story auch an diese Zielgruppe, doch kann ich mir gut vorstellen, dass es den ein oder anderen Erwachsenen gibt, der auch zugreifen wird. Die Handlung ist interessant. Die Autorin entwirft einen faszinierenden Plot und ihr gelingt es, die Hauptfiguren gut in Szene zu setzen. So schafft sie es den Leser schon sehr schnell in den Bann zu ziehen, und ins Besondere bei der Zielgruppe wird ihr das noch mehr glücken.
Fazit:Die Prophezeiung der Schwestern ist ein guter Auftakt, und am Ende freut man sich auf den nächsten Teil. Für jung Gebliebene ist es genau die richtige Lektüre.
|
||||||||||||||||||||