Inhalt:

Alles beginnt damit, dass die Jungs von Bug-Bee-Gone eine Schwarze Witwe aus dem S/M-Club um die Ecke beseitigen sollen. Dann werden sie in die Rebellion der mutierten Schaben verwickelt, die einen echt ekligen Plan ausgeheckt haben, um die Menschen loszuwerden.

Die dünne Grenzlinie zwischen Mensch und Natur ist überschritten worden. Die Kakerlaken von Los Angeles, eine gigantische Armee kleiner Insekten, sind zum Opfertod bereit und attackieren die Grundpfeiler der menschlichen Zivilisation: Kraftwerke und Kläranlagen. Eine perfide Strategie, die dazu führen könnte, dass die Menschen in einem Meer ihrer eigenen Extremente ertrinken, ohne etwas dagegen tun zu können.

Die einzige Hoffnung der Menschheit sind Henry James und die Jungs von Bug-Bee-Gone.

Doch Henry hat seine ganz eigenen Probleme. Er steht zwischen seiner karrieregeilen Ex-Freundin Laura und seiner neuen Flamme Page. Das ist schon kompliziert genug, aber außerdem ist sein „Brut Bruder“ Kevin in illegale sportliche Wettkämpfe verstrickt und sein tot geglaubter Ex-Partner erscheint nicht so tot wie angenommen und ist außerdem noch ein Psychopath, wie er im Buche steht….

 

Schreibstil & Artwork:

Exterminators macht dort weiter, wo der erste Band endete. Dabei ist der zweite Band nicht minder bizarr und abgefahren und ist eben so originell, wie das Debut. Autor Simon Oliver führt seine leicht kranken Ideen hier beständig weiter und fügt ihnen immer wieder neue Überraschungen hinzu. Wieder führt er den Leser in Ecken von Los Angeles, die man wohl nie zu sehen bekommt, wenn man nicht dort lebt und L.A. ist die Wahlheimat des Autors. Die Story wirkt durchdacht und wird spannend erzählt. Natürlich greift der Autor auch hier wieder tief in die Ekelkiste, das muss einfach dazu gehören bei diesem Thema. Allein schon die Idee mit dem Libarius Fantaisius, eine Organisation in die intellektuelle Menschen gehen, um ihre literarischen Fantasien in Realität auszuleben, ist diesen Band wert und zeigt den schwarzen britisch angehauchten Humor, den man schon aus dem ersten Band kennt, von seiner besten Seite. Überhaupt ist Exterminator auch weiterhin sozial- und gesellschaftskritisch und verteilt nicht nur eine Breitseite an den amerikanischen Way of Life.

 

Die Artworks der vier Kapitel stammen wieder von Tony Moore (Walking Dead u.a), der seine Sache ebenso hervorragend macht, wie schon zuvor. Unterstützt wird er bei einem kurzen Zwischenspiel in der Mitte des Bandes von Chris Samnee (Dead of Night, Checkmate u.a.), was aber nicht mal wirklich auffällt, wenn man es nicht weiß, denn Samnees Stil fügt sich sehr gut zu Moores Artworks. Beide Stile sind sehr einprägsam und werden von klar definierten Konturen und einer kräftigen Kolorierung dominiert. Die Artworks wirken detailreich, aber nicht überladen und auch der Ekel- und Sexfaktor kommt bei den Illustrationen nicht zu kurz. Alles in Allem wirken die Artworks rund und passend und gehören mit ihrem klassischen Stil klar zu den besseren des Genres.

 

Qualität, Ausstattung & Übersetzung

Auch die Übersetzung des zweiten Bandes wurde sehr gut bewerkstelligt. Die produktionsqualität des Bandes ist klasse und lässt keine Wünsche offen. Extras gibt es, bis auf ein nicht ganz ernst zunehmendes Interview mit Bug-Bee-Gone, nicht. Das Softcover umfasst die Originalhefte 6-10.

 

Fazit:

Aufstand der Schaben führt genau das fort, was man im ersten Band quasi erwartet hat. Natürlich sind die intelligenten Schaben nicht gänzlich ausgemerzt und nun planen sie eine Invasion. Das Ganze ist wieder schön ekelerregend und schwarz humoristisch angelegt und wird in schicken überzeugenden Artworks präsentiert, die die aberwitzige und bizarre Story, in einer tollen Optik wiedergeben.

Der zweite Band hat das was auch schon Band 1 hatte und kann diesem ohne Probleme das Wasser reichen.

 

Wer also den ersten Band schon mochte, der sollte hier auf jeden Fall zu greifen. Jene die erst jetzt auf die Reihe aufmerksam geworden sind, sollten ganz klar aber bei Band 1 beginnen. Aber Vorsicht, die Reihe ist nichts für zart besaitete Gemüter.