Links zur Rezension Inhalt:Die Flegeljahre des Goon! In diesem Band gibt es wieder mehrere Kurzgeschichten. Eine davon zeigt Szenen aus Goons Kindheit und wie er erstmals auf Franky getroffen ist und seinen Namen in der Stadt etabliert hat. In einer anderen Story tritt er gegen die Familie Grave an, die im Auftrag des Zombiepriesters Leichen von den Friedhöfen stiehlt. Auch der fehlgeleitete aber geniale Dr. Alloy macht Goon Probleme, doch eine schrullige Oma kommt dem Schläger überraschenderweise zu Hilfe. Im abschließenden Dreiteiler trifft Goon auf eine lüsterne Seehexe, ein kuchenfressendes Monster und verteilt Maulschellen an Monsterspinnen und Sumpftrolle…
Stil & Artwork:Wie zuvor besteht auch der dritte Band von „The Goon“ aus einer Ansammlung verschiedener Kurzgeschichten, die zwar generell abgeschlossen sind, aber auch locker miteinander verknüpft sind. So werden immer wieder zurückliegende Ereignisse aus den ersten Bänden erwähnt und auch einige der Charaktere und Monster, denen Goon zuvor schon begegnet ist, tauchen hier wieder auf. „The Goon“ bleibt dabei seiner lockeren und einfachen Natur treu und ist, gerade weil sich die Serie nicht allzu sehr selbst ernst nimmt, von sehr unterhaltsamer Natur. Dabei ist „Goon“ brutal, sexistisch, politisch unkorrekt, makaber, voller bitterbösem schwarzen Humor und oftmals auch recht geschmacklos. Aber genau das ist, was „The Goon“ ausmacht und womit Autor und Zeichner Eric Powell sich mittlerweile eine beständige und große Fangemeinde geschaffen hat. Wer jetzt allerdings glaubt, „The Goon“ wäre eine hirnlose Serie, der liegt falsch, denn der Autor füllt seine Geschichten sehr geschickt und unauffällig mit Kritik an der (amerikanischen) Gesellschaft und Politik, präsentiert dies dabei aber in einer humoristischen Slapstick-artigen Art und Weise.
Bei den Artworks hat sich nicht viel getan, da hier Autor und Zeichner eben ein und dieselbe Person sind und auch bleiben. In einer kurzen Story (Der abscheuliche Boggy) hat sich Eric Powell die Unterstützung von Künstlerkollege Kyle Hotz geholt, dessen Stil sich zwar deutlich von dem des Goon-Erfinders abhebt, dieser aber dennoch gut zu Powells Stil passt, wodurch man nicht den Eindruck bekommt, das hier mit dem Stil gebrochen wird. So oder so, präsentiert sich auch der dritte Band wieder in der typischen Goon-Optik. Ein wenig Slapstick gepaart mit der Aufmachung von Horror-B-Movies und urkomischen aber auch absichtlich überzogenen Dialogen.
Qualität & Übersetzung:Der Comic kommt als DinA5 Hardcover und weist einige nette Gimmicks, in Form von Skizzen und Anmerkungen, auf. Die Qualität des Buches ist hervorragend und auch die Übersetzung kann sich sehen lassen, denn die Texte sind flüssig zu lesen und sind durchweg sinnvoll.
Fazit:Es wird beständig besser, so scheint es. Der dritte Band von „The Goon“ hat mir persönlich sehr gut gefallen, auf jeden Fall besser als die vorigen Bände. Das mag daran liegen, das die Story nicht mehr ganz so konfus und überladen wirkt und die Charaktere - allen voran Goon und Franky - mehr und mehr Tiefgang erhalten, denn man erfährt Neues über die Vergangenheit der Schläger. Ansonsten ist auch Band 3 das geblieben, was Goon bisher war: eine leichte und erfrischende Comic-Lektüre mit viel und oftmals geschmacklosem, aber passenden Witz und viel Action und Splatter. „The Goon“ nimmt sich (immer noch) nicht ernst, auch wenn politische und gesellschaftliche Seitenhiebe an der Tagesordnung sind in dieser Reihe und genau deswegen ist die Serie auch nur was für jene Comic-Fans, die abgefahrene und stark überzogene Comicgeschichten mögen. Mir persönlich - und das sagte ich schon in der Review zu Band 2 - liegen ernstere Zombie- und Monstergeschichten mehr (wie bspw. „The Walking Dead“), aber „Goon“ gefällt mir dennoch mit jedem Band besser. Wer also die ersten beiden Bände schon mochte, der kann hier bedenkenlos zugreifen, denn Goon wird immer besser. Wer nun Interesse an „Goon“ hat, sollte aber bei Band 1 beginnen, das macht einfach mehr Sinn.
|
||||||||||||||||||||||