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Inhalt:Eine schreckliche Bedrohung ergreift die Welt von Dyfed. Von seinem Königreich aus zieht Fedath, der Herr der Finsternis, mit einem Heer gegen die friedlichen Territorien. Der Kampf um Dyfed beginnt und das Reich des Bösen weitet sich von Tag zu Tag aus. Menschen, Elfen und Zwerge müssen sich zusammenschließen und ihr Land verteidigen. Bran, einer der mächtigsten guten Magier des Landes, macht sich auf die Suche nach einem alten Zauberbuch, in dem das Wissen um die Zerstörung des Herrn der Finsternis zu finden ist. Schon bald trifft er auf die junge Elfe Aelfinn und ihre kleine Gefährtin Ednah. Da er in Aelfinn Potential sieht, nimmt er die Beiden mit auf seine Queste, für die er sich die Dienste des Seefahrers Tor inklusive seines Schiffes erkauft. Zusammen begeben sie sich weit auf den Ozean hinaus, in Gefilde, die wegen der sagen umwobenen Leviathan extrem gefährlich sind. Doch sie erreichen die geheimnisvolle Stadt Ynis Heneziad und hier beginnen die zahllosen Prüfungen erst richtig. Und oben drauf sind die Chancen auf Erfolg und die Hoffnung schwindend gering.
Schreibstil & Artwork:Die Inhaltsangabe lässt bereits erkennen, dass sich „Der Herr der Finsternis“ stark an den „Herr der Ringe“ anlehnt und diese Ähnlichkeiten sind auch bei näherer Betrachtung nicht von der Hand zu weisen. Aber auch wenn die globale Handlung diese Ähnlichkeiten aufweist, so zeigt der Verlauf der Story schon eine Vielzahl eigener Elemente. Dennoch wird man beim Lesen den Eindruck nicht los, das es sich bei „Der Herr der Finsternis“ um eine - wenn auch gute - Kopie des Klassikers handelt. Beispielsweise gibt es einen Turm in dem der zweitmächtigste Handlanger des Oberbösewichts sein Unwesen treibt und auch der Magier Bran erinnert stark an keinen geringeren als Gandalf persönlich. Doch wie gesagt, hat die Geschichte auch ihre eigenen Facetten, die zudem auch noch toll in Szene gesetzt werden. Zum Beispiel gibt es Ynis Heneziad, die eine atemberaubende Turmstadt ist, die mitten im Ozean steht. Der Plot der Story ist dabei episch angelegt und ist weitestgehend sehr spannend und fesselnd, auch wenn in der Mitte Bandes ein paar Seiten lang die Spannungskurve ein wenig stagniert. Toll ist dabei allerdings, dass es sich hierbei um einen All-in-One Band handelt, der alle vier ursprünglichen Einzelbände umfasst und somit die gesamte Story abschließend erzählt. Dabei fällt aber auch deutlich auf, das der Autor Jean-Luc Istin einige Handlungsfäden und Hintergrundinformationen, die er zunächst im ersten Teil strickt, später nicht mehr wirklich aufgreift. Gerade beim Ursprung der Völker Dyfeds, sowie des Herrn der Finsternis - alle stammen nämlich scheinbar von einem einzigen Gott ab - merkt man das deutlich, denn dieses Thema wird zwar zunächst aufgegriffen, fällt später aber eben nicht mehr ins Gewicht.
Gezeichnet wurde „Herr der Finsternis“ von Dim.D, der seinen Job wirklich hervorragend macht, den optisch gesehen ist der Comic einfach atemberaubend, auch wenn kleinere Schwächen auffallen. Im Großen und Ganzen wirken seine Artworks leicht malerisch und passen damit sehr gut zum Gefühl des Settings. Gerade die immer wiederkehrenden und seitenfüllenden Splashpages sind einfach atemberaubend schön und zeigen wundervolle Bilder und beeindruckende Schlachten. Allerdings sieht man hier und da bei genauerer Betrachtung, dass sich Dim.D anscheinend digitaler Hilfsmittel bedient und das merkt man bei einigen Zeichnungen leider schon recht stark. Diese wirken dann weniger malerisch und heben sich sichtbar von anderen Illustrationen ab. Da ist ärgerlich, aber nicht wirklich störend. Untermalt wird das Ganze mit einer sehr dynamisch wirkenden Anordnung der verschiedenen Panels, die ihren Teil zur Story beiträgt und dem Leser eine passende Geschwindigkeit vermittelt.
Qualität, Ausstattung & ÜbersetzungDer All-in-One Comic kommt in einem dicken, buchähnlichen Hardcovereinband, der überzeugt. Die Produktionsqualität ist hervorragend und hier gibt es ebenso wenig etwas zu meckern, wie an der Übersetzung aus dem Französischen, denn die Texte lassen sich hervorragend und sehr flüssig lesen. Das 192 Seiten starke Album, umfasst alle vier einzelnen Ausgaben der Serie in einem Band. Knapp 40 Euro für so ein Teil sind zwar kein Pappenstil, aber durchaus angebracht, wenn man bedenkt das man eben vier Alben bekommt. Extras gibt es keine.
Fazit:„Der Herr der Finsternis“ ist durchaus ein guter und solider Fantasycomic, auch wenn die Rahmenhandlung respektive das Setting doch schon deutlich bei Tolkiens Klassiker „Herr der Ringe“ abgeguckt wirkt. Doch „Der Herr der Finsternis“ ist keine reine Kopie und zeigt auch eigene Elemente. Der Plot ist, wenn auch abgekupfert, ausreichend spannend und sorgt für Kurzweile. Die gesamte Geschichte ist dabei auch optisch einfach toll in Szene gesetzt. „Der Herr der Finsternis“ hält das, was er von vorneherein verspricht und wer Geschichten mit Elfen, Zwergen und Konsorten im Stile eines Herr der Ringe mag, der wird hier auf jeden Fall auf seine Kosten kommen. Ein solides Fantasy-Epos das durchaus Spaß macht, aber auch einige Schwächen in der Story aufweist.
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