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Storm 1 - Die tiefe Welt - Collectors Edition
Bewertung:
(3.9)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 12.10.2009
Autor:Text: Philip Dunn, Zeichner: Don Lawrence
Übersetzer:James ter Beek, Nikolaus Danner
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Storm / Chroniken der tiefen Welt
VerlagSplitter Verlag
ISBN/ASIN:978-3-940864-48-2
Inhalt:64 Seiten, Hardcover, übergroßes Albumformat (230 x 320 mm), herausnehmbarer A4-Druck
Preis:15,80 EUR
Sprache:Deutsch

Nachdem ich bereits einige der späteren Ausgaben der neuaufgelegten Collector’s Edition der Kultcomicreihe aus den 1980er Jahren besprochen habe, sind mir nun auch die ersten Bände in die Finger gekommen, die die Anfänge von Storm schildern.

 

Inhalt:

In einer nahen Zukunft wollen die Menschen den riesigen roten Punkt auf dem Jupiter erkunden und so schicken sie den Astronaut Storm mit einem hochmodernen Raumschiff in diese Richtung. Doch kaum ist er dem Punkt nahe gerät er in einen kosmischen Sturm und verliert das Bewusstsein. Als er wieder zu sich kommt, merkt er schnell das was nicht stimmt, denn die Erde ist nicht mehr das was sie mal war. Als er in Florida landet, findet er nur eine Eisfläche und auch das Meer ist fort. Bald findet er heraus das es jedoch immer noch menschliches Leben gibt und schnell gerät er in Gefangenschaft von Ghast, einem widerwärtigen Herrscher, der nach Macht strebt. In dessen Gefängnis trifft er auf die hübsche Rothaar und gemeinsam gelingt ihnen die Flucht. Doch Ghast und seine Mannen sind ihnen auf den Fersen und sie flüchten in ein Tunnelsystem. Und bald entdecken sie, wieso die Ozeane verschwunden sind…

 

Schreibstil & Artwork:

Zwar hat Philip Dunn diese Geschichte in die Comicform geschrieben, aber „Storm“ war schon immer das Kind von Don Lawrence, dem diese Serie quasi auf den Leib geschrieben wurde und in der er sich verwirklichen konnte. Was damals - während des kalten Krieges - von storytechnischer Seite her sehr gut funktionierte, wirkt heute etwas flach und zu stereotypisch, denn Storm ist ein Held wie er im Buche steht: willensstark, nicht unterdrückbar, rechtsschaffen und und und… In der heutigen Zeit sind solche Helden eher rar geworden und nur noch eine Randerscheinung. Selbst die ganz großen Superhelden haben ihr Schattenseiten und der Antiheld ist präsenter denn eh und je. Dennoch kann die erste Storm-Story durchaus fesseln und wird vor allem jene ansprechen, die in den 80er Jahren mit der Erstauflage (damals bei Ehapa) aufgewachsen sind.

Die Story ist nicht schlecht, eben nur nicht mehr modern nach heutigen Maßstäben. Dennoch macht sie Spaß.

 

Ganz groß aber sind die Artworks des seit einigen Jahren verstorbenen Don Lawrence, der diese Reihe mit seinem extravaganten und sehr eigenen Stil ohne Zweifel geprägt hat. Jede einzige Szene ist fast ein kleines Gemälde und besticht durch feine Pinselstriche und hohe Details. Dabei scheute sich der Künstler in keinster Weise kräftige Farben zu benutzen und so ist Storm auch heute noch ein echter Hingucker, denn ähnliche Stile gibt es nur selten.

 

Qualität, Ausstattung & Übersetzung

Die Collectors Edition hat es in sich und ist gerade für Sammler ein echtes Schmuckstück. Nicht nur ist die Druck- und Bindequalität hervorragend und überzeugt auf ganzer Linie. Die Bilder sind gestochen scharf und der Comic glänzt mit einer satten du kräftigen Kolorierung. Am Ende des Bandes gibt es den ersten Teil der Dokumentationsreihe „Der lange Weg zu Storm“, die in jedem der Folgebänder fortgeführt wird und sehr interessante Hintergrundinfos bietet. Hier finden sich auch Skizzen und Probeartworks. Außerdem gibt es am Ende des Bandes noch einen herausnehmbaren A4-Druck, typisch Collector’s Edition eben und gerade etwas für echte Sammler.

 

Fazit:

Ach, was habe ich diese Serie als Jugendlicher in den späten 80er Jahren geliebt und verschlungen. Leider sind meine Ehapa-Ausgaben längst vom Erdboden verschwunden und so bin ich überglücklich über diese Premium-Neuauflage, die es einfach in sich hat. Dabei gefällt die Auftaktstory noch nicht einmal so wirklich, das kommt erst ein paar Bände später, aber Storm ist eben Storm und das allein ist schon Kult. Die Story wird - ganz Storm typisch - teilweise aus der Sicht eines Erzählers geschildert, eine Sache, die heutzutage weder modern ist, noch oft benutzt wird, denn sie ist tatsächlich etwas gewöhnungsbedürftig. Dennoch macht die Story Spaß, gerade weil sie so trashiger Pulp ist und weil man wohl auch irgendwie ein kleiner Nostalgiker ist. Die „alten Hasen“, wie ich es scheinbar schon einer bin, werden auch die Neuauflage von Storm lieben, einfach weil sie die Serie von früher schätzen und die neuen Extras das Ganze nochmal aufwerten. Aber auch den jüngeren Generationen kann man Storm ans Herz legen, denn wie gesagt, Storm hat seinen ganz eigenen Charme und diesen findet man heute nur noch sehr schwerlich. Angucken!