Links zur Rezension Einführung:Mit den Einsamer Wolf Fantasy Spielbüchern aus den 80er Jahren haben sicherlich viele Rollenspieler erstmals Kontakt mit diesem Genre gehabt. Die auf 24 Bände ausgelegte Abenteuer-Serie von Joe Dever entwickelte sich aus den Hintergründen einer für seine (A)D&D-Kampagne selber erschaffenen Welt. Diese trägt den Namen Magnamund. Die Serie des britischen Autors erfreute sich von der Veröffentlichung des ersten Bandes „Flight From The Dark“ an großer Beliebtheit und wurde in verschiedene Sprachen übersetzt. Die Serie blieb jedoch (sowohl im Original als auch auf Deutsch) unvollendet. Auf deutsch wurden, wohl aufgrund einer Übernahme des Goldmann Verlags durch einen anderen Verlag und daraufhin folgender Änderungen der Verlagsausrichtung, nicht einmal alle vorliegenden Originalbände übersetzt und veröffentlicht.
Umso erfreulicher war es, als im Jahre 2007 Joe Dever und Mongoose Publishing bekanntgaben, dass die Fantasy Spielbücher aus der Lone Wolf Serie (so der englische Originaltitel) neu aufgelegt werden sollten. Die Sensation war, dass Mongoose nicht nur eine vom Autor behutsam überarbeitete (soll heißen erweiterte) Version der bisher bekannten Titel auf den Markt bringen wollte, sondern auch die fehlenden Bände erstmals veröffentlichen wollte, die die Serie zu einem Abschluss bringen würden.
Der in Frankfurt am Main beheimatete Manticore Verlag, erwarb nunmehr die Rechte, die Serie erneut auf deutsch zu vertreiben. Mit dem Erscheinen des ersten Bandes („Flucht aus dem Dunkel“) sind die Welt Magnamund, der Kai-Orden und natürlich der Einsame Wolf endlich zurück auf der Bildfläche!
Anmerkung: Eine ausführliche Besprechung zum ersten Band der Reihe aus dem Mongoose Publishing Programm, sowie zur deutschen Übersetzung aus dem Programm des Manticore Verlags finden sich bereits hier im Gate.
Einsamer Wolf – Band 2: Feuer über den WassernDie Geschichte bisher: Die Schergen der Dunklen Lords, die Erzfeinde des Königreichs Sommerlunds, haben am Vorabend des Fehmarn-Festes die Abtei des Kai-Ordens überfallen und mit diesem Handstreich auf einen Schlag die mächtigsten Verteidiger Sommerlunds vernichtet. Lautloser Wolf, ein Schüler der Kai-Künste, ist der einzige Überlebende und damit der letzte der Kai. Nach seiner Flucht aus den Trümmern der verwüsteten Abtei, gelang es ihm, nach einigen Abenteuern dem König von Sommerlund von den Geschehnissen in der Abtei zu berichten. Durch die vollständigen Vernichtung des Kai-Ordens wird aus dem einzigen Überlebenden des Massakers, dem Lautlosen Wolf, der Letzte der Kai. Fortan trägt dieser einen neuen Namen: Er heißt jetzt Einsamer Wolf und bekommt vom König von Sommerlund einen neuen, lebenswichtigen Auftrag...
Die Geschichte von „Feuer über den Wassern“: Dieser Auftrag besteht darin, dass der Einsame Wolf nach Durenor, dem benachbarten Königreich, reisen soll. Durenor ist ein treuer Verbündeter Sommerunlunds und stand beim letzten Krieg gegen die Dunklen Lords fest an der Seite Sommerlunds. Nach dem Sieg haben die beiden Königreiche mächtige Artefakte ausgetauscht, um die dauernde Freundschaft zwischen den Reichen zu besiegeln. Während der König von Sommerlund einen Siegelring Durenors („Das Siegel von Hamerdal“) erhielt, gab er das mächtige magische Sommerswerd, das Schwert des Sommers, eine Waffe, mit der man selbst untote und magische Wesen niederstrecken kann, an den König von Durenor. Dieser wiederum versprach, dass er und sein Reich erneut an der Seite von Sommerlund stünden, wenn es jemals wieder zu einem zu einem Angriff der Dunklen Lords auf Sommerlund käme. Einsamer Wolf soll nun, ausgestattet mit dem Siegelring, auf schnellstem Wege in die Hauptstadt Durenors (Hammerdal) reisen, dort den König in Kenntnis setzen und ihm Austausch mit dem Siegelring um die Rückgabe des Sommerswerds bitten. Da die Hauptstadt Somerlunds (Holmgard) bereits von den Armeen der Dunklen Lords belagert wird, muss der Einsame Wolf so schnell wie möglich Hammerdal erreichen, das Sommerswerd erbitten und nach Holmgard zurückkehren, um die angreifende Armee aufzuhalten. Die wehrhaften Verteidiger Holmgards schätzen, dass sie die Stadt für 40 Tage halten können. Der Einsame Wolf hat also ein extrem kleines Zeitfenster um die beschwerliche Reisewege zweimal zu begehen, und der Feind hat von seiner Mission erfahren und ist ihm auf den Fersen und zumeist scheinbar einen Schritt voraus...
Das Buch Das Buch ist ein optischer Hingucker. Was ich zu Band Eins gesagt habe, gilt auch für die Umsetzung des zweiten Bandes: Zwar sind die Zeichnungen, Titelbilder und das Logo nicht Eins zu Eins aus den 80ern in die aktuelle Version transportiert worden (die Werke des Künstlers Gary Chalk wurden ausgetauscht durch solche von Rich Longmore (Illustrationen) und Alberto Del Lage (Karte von Magnamund)), aber dennoch überzeugt das neue Outfit. Das Titelbild, ebenso das neue Logo, wirken etwas moderner und düsterer als damals bei der Erstauflage. Dabei findet das bereits dritte (!) neue Einsamer Wolf Logo Verwendung, welches von Moongoose Publishing entwickelt wurde. Das erste war sehr brav und zurückhalten und wurde für das Rollenspiel (siehe die Rezi zum Spiel hier im Gate) benutzt. Ein zweites, blutrünstigeres Logo wurde für die Neuauflage der Spielbücher in der Collector’s Edition entworfen. Damit versuchte man wohl, das Logo moderner und für die älter gewordene Zielgruppe ansprechender zu machen. Der auf der deutschen Ausgabe zu findende nunmehr dritte Entwurf eines Logos, zeigt einen stilisierten Wolfskopf und den Einsamer Wolf-Schriftzug, verzichtet allerdings auf die rote Färbung der Schrift und des Wolfskopfes und auf die Bluttropfen, die die vorangegangene Logo-Version „erwachsener“ wirken lassen sollten. Anders als die englische Collector’s Edition, (die zumindest für den ersten Band das zweite, „erwachsenere“ Logo verwendete) liegen die Bände der deutschen Version als Taschenbuch vor.
Der zweite Einsamer-Wolf-Band ist deutlich dünner als der erste, bringt es aber immerhin auf 324 Seiten! Davon gehen 350 Stationen (etwa 240 Seiten) auf das Konto der eigentlichen Geschichte. Die Neuauflage ist aber im Vergleich zum Original aus den 80ern um ein weiteres Abenteuer erweitert. Die Regeln sind sehr ähnlich, allerdings spielt man nicht den Einsamen Wolf, sondern einen Helden, den er im Verlaufe des letzten Abenteuers kennengelernt hat. Dieser hat natürlich keinen Zugriff auf die Kai-Kräfte. In den folgenden Bänden der Reihe sollen Abenteuer dieser Art als Bonus immer enthalten sein. Eine gute Idee, wie ich finde, weil sie dem Spieler/Leser ein wenig mehr Einblick in die Welt Magnamunds gewährt.
Das Bonus-Abenteuer in Band Zwei nennt sich „Die Krone von König Alin IV“ und spielt zwei Jahre vor der Handlung des Einsamen Wolfs Abenteuers. Das Abenteuer besteht aus 71 Stationen, in denen der Spieler in die Haut (und Rüstung) des edlen Ritters Rhygar schlüpft. Vincent N. Darlage hat das Abenteuer ursprünglich geschrieben, wobei es für die hier vorliegende Ausgabe von Joe Dever überarbeitet und erweitert worden ist. Die Zeichnungen stammen von Nathan Furman. Das Abenteuer selber ist nett, aber deutlich erkennbar nur ein Bonus. Vielleicht ist es das Fehlen des Spielflairs den die Kai-Kräfte ausmachen, aber ich habe nicht so viel Spaß gehabt, wie mit dem Hauptabenteuer.
Die Bindung des Taschenbuches hingegen macht erneut einen sehr guten Eindruck. In diesem Zusammenhang ist die geringere Seitenanzahl sicherlich ein Pluspunkt. Die gute Bindung ist ein absolutes Muss, da das Buch entsprechend dem Spielsystem um ein vielfaches mehr geblättert werden dürfte als etwa ein Roman. Das Buch ist bis auf die sehr ansprechende Außsengestaltung (gutes Cover, stilvolle Rückseite mit dem Sommerswerd) und einer farbigen Karte der Welt Magnamund in schwarz-weiß gehalten und überzeugt mit einem angenehm klaren und von der Größe gut lesbaren Druckbild. Die verwendete Schriftart entspricht der von Mongoose Publishing verwendeten, was zu einem hohen Wiedererkennungswert führt, sollte man auch einen Band der Collector’s Edition gespielt haben. Das verwendete Papier ist strahlend weiß und angenehm dick. Diese überzeugende Aufmachung dürfte mit den Kosten für die Übersetzungsrechte und einer vermeintlich kleinen Auflage einer der Hauptgründe für den doch recht stolzen Preis von 14,95 € sein, der auch für das dünnere zweite Buch der Reihe verlangt wird. Auch die Übersetzung, die bei Band Zwei von David Poppel erstellt wurde, ist wieder sehr ordentlich geworden. Sie lässt sich gut lesen und kommt an die Stimmung heran, die das Original-Abenteuer vermittelt. Unverändert zu Band Eins, sind der ersten spielbaren Station im Buch einige Seiten vorausgeschickt: eine farbige Karte Magnamunds, die anders als bei der Mongoose Version nicht in die Buchdeckelinnenseiten eingebracht ist, ein Abschnitt über den Autor, ein Vorwort Joe Devers speziell an seine deutschen Fans, die Vorgeschichte (als Einführung in die zu spielende Geschichte), das klassische Aktionsblatt auf dem die Spielwerte niedergeschrieben sind (angenehmerweise mit den gewohnten Benennungen), und natürlich die Spiel-Regeln. Eine kurze Abhandlung „Was bisher geschah“ erlaubt den Einstieg in die Serie auch für Spieler, die Band Eins nicht gespielt haben. Wie im Zeitalter des Internets üblich, lassen sich die wichtigsten Seiten auch online herunterladen. So kann man etwa die Aktionsblätter und das Kampfprotokoll ausdrucken, um das Buch zu schonen oder mehrfach spielen zu können.
Die Regeln, Waffenübersichten und Erläuterungen zu den Kai-Fertigkeiten nehmen nur kurze zwölf Seiten ein, so dass auch Neulinge nach wenig Lektüre loslegen können. Dabei sind die Erläuterungen geschickt in den Ablauf des Buches eingebunden, so dass beim Lesen nicht das Gefühl trockener Regelkunde entsteht, sondern man sich gleich ins Geschehen einbezogen fühlt. Auf den letzten Seiten des Buches finden sich noch die Werbung für den Dritten Band der Reihe („Die Grotten von Kulde“) sowie eine Zusammenfassung der Kampfregeln, die Kampfresultat-Tabelle und die Zufallszahlen Tabelle, mit deren Hilfe man ohne einen Würfel bei sich zu führen, Zahlen zwischen 1-10 bestimmen kann.
Das Spielsystem: Hier ist – angenehmerweise - alles geblieben wie es einst war. Vor dem Abenteuer bestimmt jeder Spieler die Spielwerte seines eigenen Einsamen Wolfes. Jede zentrale Figur im Spielbuch hat stets zwei zentrale Werte. Für den Einsamen Wolf werden diese mit Hilfe eines Bleistiftes und der „Zufallszahlen-Tabelle“ hinten im Buch bestimmt. Die beiden Werte sind: Kampf-Stärke und Ausdauer Punkte.
Die Kampfstärke: (KS) Zu der Zahl, die man mittels der Zufallszahlen-Tabelle bestimmt hat, addiert man 10 hinzu um die Kampfstärke des Einsamen Wolfes zu bestimmen. Dabei bedeutet eine erzielte Null auf der Tabelle auch tatsächlich null! Etwas „Würfelglück“ gehört also auch hier zur „Charaktererschaffung“ dazu.
Die Ausdauerpunkte: (AP) Die Vitalität, die Gesundheit und die Stärke des Einsamen Wolfes, werden in Ausdauer-Punkten gemessen. Auch der Ausdauerpunkte-Ausgangswert wird zufällig bestimmt. Zu der mittels der Zufallszahlen-Tabelle bestimmten Zahl werden noch 20 Punkte addiert. Wenn der Einsame Wolf im Kampf oder aus sonstigen Gründen (wie etwa Hunger) Schaden nimmt, werden, entsprechend den Textanweisungen zur jeweiligen Situation, eine gewisse Menge an Punkten vom Ausdauerkonto subtrahiert. Fällt der Punktewert auf 0 oder darunter, so ist der Einsame Wolf besiegt und das Abenteuer vorbei.
Der Kampf: Kämpfe werden mit Hilfe eines Kampfquotienten und zufällig ermittelter Zahlen entschieden. Der Kampfquotient errechnet sich immer nach dem gleichen Schlüssel: (modifizierte) Kampfstärke des Einsamen Wolfes minus dem Kampfstärkewert seines Gegners. Dieser Wert, der auch negativ sein kann, zeigt das Kräfteverhältnis der beiden Kämpfer an und bestimmt, in welcher Rubrik der Kampfresultat-Tabelle die Ergebnisse der einzelnen Kampfrunden nachzulesen sind. Die Kampfstärke des Einsamen Wolfes entspricht aber nicht immer genau dem Kampfstärke-Wert auf dem Charakterblatt. Geht der Einsame Wolf z.B. unbewaffnet in einen Kampf, so sinkt sein Kampfstärke-Wert um vier Punkte. Hat er jedoch die Kai-Disziplin der Waffenkunde erlernt und führt er die zu seiner Wahl passende Waffe, so erhöht sich sein Kampfwert um zwei Punkte. Auch die Kai-Disziplin des Gedankenstrahls kann sich positiv auswirken. Zu Beginn eines Kampfes wird die jeweils aktuelle Kampfstärke des Einsamen Wolfes berechnet. Der errechnete Wert gilt dann für den ganzen restlichen Kampf. Der Kampf spielt sich in Runden ab. Jede Runde wird eine Zufallszahl ermittelt und dann die Kampfergebnis-Tabelle konsultiert um zu sehen, wie viele Ausdauerpunkte der Einsame Wolf und sein Gegner eingebüßt haben. Dieser Ablauf wird wiederholt, bis der Einsame Wolf entweder fliehen kann (diese Möglichkeit steht jedoch nur offen, wenn sie im Text explizit angegeben ist) oder der Einsame Wolf seinen Gegner besiegt oder selber besiegt wird. Das Kämpfen ist also denkbar einfach in diesem System.
Die Ausrüstung und die Kai Disziplinen: Die Ausrüstung (Waffen und Gegenstände) und die Wahl der Kai Disziplinen beeinflussen natürlich neben den beiden Spielwerten den Ausgang des Abenteuers. Einsamer Wolf kann maximal zwei Waffen mit sich führen. Findet er im Verlaufe seiner Abenteuer eine andere Waffe und will diese behalten, muss er sich entscheiden, welche Waffe er zurücklassen will. Weiterhin verfügt er über einen Rucksack, den man mit bis zu acht Gepäckstücken beladen kann. Dies können Gegenstände oder auch Mahlzeiten sein. Regelmäßig wird der Spieler aufgefordert, den Einsamen Wolf etwas essen zu lassen. Wenn er dann über keine Mahlzeit im Rucksack verfügt (oder aber die Kai Disziplin der Jagd nicht erlernt hat) verliert er 3 Ausdauer-Punkte. Des weiteren gibt es noch besondere Gegenstände, etwa Schlüssel, die keinen Rucksack- oder Waffenplatz in Anspruch nehmen. Auf diesen Umstand wird dann aber jeweils im Text hingewiesen, wenn Einsamer Wolf einen solchen Gegenstand während des Abenteuers findet. Außerdem verfügt der junge Kai-Schüler über einen Beutel, in den bis zu 50 Gold-Kronen, der Währung Magnamunds, passen. Wie viele Münzen die Barschaft zu Beginn des Abenteuers ausmachen, wird zufällig mit dem Bleistift und der Tabelle ermittelt. Letztendlich darf sich der Spieler aus der Liste der zehn Kai-Disziplinen fünf Disziplinen auswählen, die der Einsame Wolf in seiner Zeit bei den Kais bereits erlernt hat. Diese Disziplinen sind die gleichen wie früher oder im Rollenspiel.
Der Spielablauf: Das Spiel spielt sich wie folgt: Man liest einen Abschnitt der Geschichte. Man beginnt bei Nr.1. Am Ende eines jeden Absatzes wird man vor eine Entscheidung gestellt, wie es weiter gehen soll. Je nach dem welche Entscheidung man trifft (oder ob man seinen Gegner (rechtzeitig) besiegt oder nicht) bekommt man den Verweis auf einen anderen Abschnitt im Buch. Tatsächlich sind die Bücher so ausgelegt, dass es nicht den einen richtigen Weg ans Ziel gibt. Mehre Wege sind möglich, um den Auftrag zu erfüllen. Aber ein bestimmter Weg, ist besonders „leicht“ zu beschreiten. Angenehm ist auch, dass in jedem Folgeband eine kurze Zusammenfassung der bisherigen Geschichte zu finden ist und das jedes Buch einen kleinen, in sich geschlossenen Teil der Gesamthandlung erzählt. So kann man eine große Kampagne spielen oder einzelne Abenteuer herauspicken.
Anmerkung: Ich empfehle dringend darüber Buch zu führen, welche Nummern man schon gespielt hat, so dass man wenn man das Buch mal verschlägt (oder besiegt wird), nicht lange einen Neueinstieg suchen muss. Klingt überflüssig, ist aber höchst hilfreich. Vertraut mir, ich weiß wovon ich rede. Außerdem gibt der Autor noch den Tipp, dass man sich im Verlaufe der einzelnen Abenteuer Notizen machen soll, da in frühen Abenteuern Hinweise gegeben und Gegenstände gefunden werden können, die im späteren Verlauf der Geschichte noch einmal wichtig werden können. Die Geschichte von „Feuer über den Wassern“ ist für mich schwieriger zu bewältigen gewesen, als die von Band Eins. Das war allerdings auch schon im Original-Buch aus den 80ern der Fall. Diese Geschichte scheint mir und meinem Spielstil einfach nicht gut zu liegen. Mal sehen, ob ich bei Band Drei der Serie wieder etwas besser zurecht komme.
Das Cover und die Illustrationen:Das Titelbild der Neuauflage von Band Zwei wurde wieder von Alberto Del Lago gestaltet. Es wirkt zwar nicht ganz so düster wie das Cover von „Flucht aus dem Dunkel“, aber es zeigt erneut einen Kampf. Der Einsame Wolf, mit dem Sommerswerd in der Hand, springt auf ein von gruseligen Wesen bemanntes Geisterschiff.Die Rückseite des Buches ist gleich geblieben. Sie ist in warmen Erdtönen gehalten und zeigt unter dem Buchklappentext das Heft und einen Teil der Klinge des Sommerswerds. Die Zeichnungen zur Hauptgeschichte des Buches stammen nach wie vor von Rich Longmore. Oftmals werden die gleichen Motive gezeichnet, die auch in der Originalausgabe zu finden waren (damals gezeichnet von Gary Chalk). Aber in meinem Kopf sind immer noch die Bilder von Chalk vorhanden. So gut die Zeichnungen von Longmore auch sind, Spielern der ersten Stunde werden sie etwas fehl am Platze vorkommen. Dass das deutsche Buch vom Format her größer ist als das Original scheint beim Layout übersehen worden zu sein. So sind gerade die großformatigen Zeichnungen im Buch beim zweiten Blick etwas pixeliger als nötig geraten. Auch das Cover leidet hierunter. Hat man nie ein Buch der Originalausgaben in der Hand gehabt, wird man aber mit den vorhandenen Zeichnungen und dem Kartenmaterial zufrieden sein. Kennt man aber die früheren Versionen, fehlt einem ein Stückchen der Geschichte von Magnamund. Das ist etwas schade. Wie von früher gewohnt, findet sich auf der zweiten Seite die Besitzer-Urkunde des Buches. Dieser leicht kindisch anmutende Einschub hat Tradition. So hat sich eine ähnliche Urkunde auch schon in den früheren Bänden der Reihe befunden. Noch heute steht in meinen Goldmann-Bänden mit meiner Kinderhandschrift eingetragen, mein Name. Das auch dieses Detail Beachtung gefunden hat, freut mich sehr. Das Fazit:Endlich ist der Einsame Wolf auch auf Deutsch wieder unterwegs. Zeitnah nach dem ersten Band, erscheint mit „Feuer über den Wassern“ die Neuauflage des zweiten Titels der Reihe. Für meinen Geschmack ist die Bewältigung der Herausforderungen in „Feuer über den Wassern“ etwas schwieriger als die aus dem ersten Band (jedenfalls habe ich mehr Anläufe gebraucht, das Abenteuer zu bestehen), aber das mag an meinem persönlichen Spielstil liegen. Weiterhin fällt auf, dass auch das neue Buch sehr gut aussieht. Es liegt angenehm in der Hand und wirkt, als könnte es den Belastungen wiederholten Spielens gut standhalten. Auch die Übersetzung von David Poppel ist gut gelungen. Alles in allem darf es gerne so weiter gehen mit der Einsamen Wolf Reihe. Obgleich das Buch fast 100 Seiten dünner ist als der Vorgänger-Band, bleibt der Preis mit 14,95 € stabil.
Einem weiteren, absolut liebevoll erstellten Buch, gebe ich voller Vorfreude auf die weiterhin folgenden Bände der Reihe die hervorragende Note von 4,0 Punkten.
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