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Witchblade 2 - Aphrodite
Bewertung:
(4.1)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 19.11.2009
Autor:Autor: Ron Marz, Zeichner: Stjepan Sejic
Übersetzer:Matthias Wissnet
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Witchblade / Top Cow Universum
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:978-3-86607-471-2
Inhalt:148 Seiten, Softcover, US-Format, US-Witchblade 119-124
Preis:16,95 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Ein mysteriöser und brutaler Mordfall ruft Sara Pezzini und ihren Partner Gleason in die jüdisch-orthodoxe Gemeinde nach Brooklyn. Seltsamerweise ist auch schon das FBI zugegen, was Sara gar nicht passt, denn zuvor hatte sie schon wegen der jüngsten Ereignisse Probleme mit der Abteilung für interne Angelegenheiten, die mehr und mehr ein Auge auf Sara und ihre unorthodoxen Methoden geworfen haben. Schnell wird den Detectives klar, das es sich bei den Mordfällen um eine übernatürliche Sache handelt. Hier sind mächtige Voodoozauber am Werk und Sara braucht die Hilfe der Witchblade.

Währenddessen begeht Danielle Baptiste einen gravierenden Fehler und als sie Sara um Hilfe bittet, holt diese Danielle zwar aus der Patsche, aber die beiden Witchblade-Trägerinnen geraten anschließen gehörig aneinander…

 

Schreibstil & Artwork:

Ron Marz ist auch weiterhin für die Fortsetzung der Story verantwortlich und er macht seine Sache gut. Die Entwicklung die der Plot im zweiten Band (beinhaltet US Witchblade #119-124) macht, unterstreicht den Mystery-Charakter von Witchblade sehr überzeugend. Diesmal fließt Voodoo-Magie mit in die Handlung ein, und Sara kriegt es schnell mit dämonischen Kreaturen zu tun – auch ganz im Stile der Witchblade. Das Schöne an der Handlung ist, das sie sich auf verschiedenen Erzählebenen bewegt. Zum einen ist da der brutale und mysteriöse Mordfall, den Pezzini und Gleason bearbeiten, zum anderen hat Sara Probleme mit der Dienstaufsicht. Ein weiterer Erzählstrang behandelt schließlich Danielle, die zweite Witchblade-Trägerinnen und ihre ganz eigenen Probleme. Natürlich kreuzen sich alle Handlungsstränge immer wieder, aber gerade durch diese Plotfäden entsteht eine komplexe und dynamische Story, die zu fesseln weiß.

Dabei sind die Charaktere sehr lebendig und werden glaubhaft dargestellt. Selbst die beiden Heroinnen haben ihre ganz persönlichen Probleme und Ängste mit denen sie sich auseinandersetzen müssen und sich dabei auch nicht immer mit Ruhm bekleckern. Außerdem darf man gespannt sein, was der Streit zwischen Sara und Danielle für Folgen haben wird. Der Cliffhanger am Ende des Bandes verspricht auf jeden Fall einiges.

 

Die Artworks stammen diesmal ausschließlich von Stjepan Sejic, der schon die zweite Hälfte des ersten Sammelbandes gezeichnet hatte. Die Illustrationen des Künstlers sind eine Mischung zwischen gemäldeartigen und computergenerierten Artworks und sehen für sich gesehen schon recht schick aus. Für Witchblade passen sie allerdings meiner Meinung nach nicht so gut, denn Witchblade hat schon immer von den detaillierten und eher klassischen Comicstilen profitiert, die die Serie in den Jahren immer wieder gut aussehen lassen haben.

Zwar haben Sejics Artworks schon ein gewisses Witchblade-Flair, aber sie wirken eben ganz anders, als die Artworks die man bisher kannte. Ich persönlich wäre über einen klassischen Comicstil hier glücklicher, auch wenn Sejics Stil sicherlich nicht schlecht aussieht – im Gegenteil die Artworks sind sogar atemberaubend schön, aber eben nicht 100% passend für die Witchblade.

 

Qualität, Ausstattung & Übersetzung

„Witchblade 2“ kommt im Softcover mit Faltklappen. Das Papier, die Bindung und der Druck sind hervorragend und geben keinen Grund zum meckern. Die Übersetzung der 148 Seiten liest sich flüssig und Fehler sind nicht aufgefallen. An Extras gibt es nur eine kleine Covergalerie, diese aber zumindest mit jeweils ganzseitigen Artworks.

 

Fazit:

Auch der zweite Band der nun bei Panini erscheinenden neuen Witchblade-Reihe überzeugt auf ganzer Linie. Die Story ist komplex und auf allen Ebenen spannend und neben einer mehr oder weniger abgeschlossenen Handlung über diesen Sammelband hinweg, gibt es auch Handlungsstränge, die sich wie ein roter Faden weiterziehen und auch in der nächsten Ausgabe mit Sicherheit Wellen schlagen.

Der Autor versteht es sehr gut, das Ambiente von Witchblade stimmungsvoll einzufangen. Unterstützt wird er dabei von den atemberaubend schicken Artworks, die eher gemäldeartig, denn wirklich gezeichnet wirken. Allerdings merkt man ihnen auch oft den fotorealistischen Charakter aus dem PC an. Photoshop lässt hier grüßen. Das ist nicht schlecht, denn der Stil wirkt in sich konsistent, aber so ganz wollen die Artworks dann doch wieder nicht zu Witchblade passen, denn diese Reihe lebte bisher eigentlich immer von den hervorragenden und äußerst detaillierten klassischen Illustrationen, die Künstler wie Michael Turner oder Keu Cha gezeigt haben. Dennoch gehen die Artworks okay und wirken zumindest ansprechend.

Wem der erste Band gefallen der neuen Witchblade-Saga gefallen hat, der wird auch hier auf seinen Geschmack kommen. Neueinsteiger sollten besser mit Band 1 anfangen. Witchblade-Fans kommen hier aber so oder so auf ihre Kosten. Man darf gespannt sein, wie es weitergeht!