Links zur Rezension VorwortDas Buch “A Practical Guide to Monsters” ist das zweite, im August 2007 erschienene Buch aus der Serie „A practical Guide to…“. Es war der direkte Fortsetzungsband zu „A Practical Guide to Dragons“. Auch „A Practical Guide to Monsters“ kommt im recht handlichen Hardcover im DIN-A4 Format daher und ist mit einem Cover versehen, welches beim Bewegen des Buches glänzt. Da dieses Buch bereits 2007, also zu 3E-Zeiten erschienen ist, fragt man sich glatt, woher WotC seine Idee mit den glänzenden Covers hatte. Das Titelbild zeigt eine Chimäre, dessen Löwenkopf den Betrachter sehr deutlich anknurrt. Das Monster steht auf einer verschneiten Bergspitze. Der Hintergrund ist in einfachen grün gehalten, so dass er nicht vom Hauptmotiv ablenkt. Ansonsten entspricht die Optik wieder einer Art Tagebuch, welches braune, holzartige Verzierungen besitzt. Die Bindung macht einen recht stabilen Eindruck und die Seiten sind von der Papierqualität hochwertig in matt gehalten und auch das Papier besitzt eine hohe Stärke. Für ein Kinderbuch also auch hier genau die richtige Qualität.
InhaltBei „A Practical Guide to Monsters“ muss man sich vor Augen führen, dass auch dieses Buch, wie Vorgänger und Nachfolger, an Kinder und Jugendliche gerichtet ist. Es enthält große Bilder, wenig, überwiegend groß geschriebenen Text, verhältnismäßig wenig Seiten und so gut, wie keine Regelinhalte. „A Practical Guide to Monsters“ ist inhaltlich genau das, was drauf steht: Ein D&D 3.XE-Monsterhandbuch für Kinder. Eigentlich sind alle wichtigen Monster drin und den meisten ist eine ganze DIN-A4 Seite gewidmet. Manche Monster bekommen nur eine halbe Seite, manche auch zwei. Jedes der Monster ist mit einem Bild versehen, einigen Zeilen Text sowie einem „Statblock“. Dieser beschäftigt sich allerdings eher mit der Ernährung, Größe, Umgebung und sozialem Gefüge eines Monsters. Angriffe und ähnliches kommen hier nicht vor. Unterteilt ist das Buch in folgende Kapitel: Creepy Crawlers, welches alles beinhaltet, was so (teilweise unter der Erde) kriecht. Beispiele sind der Remorhaz, Ankheg oder die Phase Spider. Leider ist auch hier wieder mal die Bulette dabei, ein Monster, auf das ich wirklich verzichten kann. Unter Flying Fiends findet man die typischen fliegenden Monster, wie den Griffon, die Harpy oder die Chimera. Viperous Villains gibt Einblicke in das Leben einer Medusa, man findet Yuan-Ti oder den Behir. Sneaky Shapeshifters beschäftigt sich mit Werwesen oder dem Doppelgänger. Gruesome Goblinoids muss man, glaube ich, nicht näher definieren. Bei Mammoth Monsters findet man alles, was groß ist: Trolle, Riesen, Oger oder den Ettin. Das Kapitel Unsightly Undead ist wohl auch selbsterklärend: Vampire, Geister, Zombies und den Lich sieht man hier. >Awful Aberrations beinhalten den Ettercap, das Rust Monster und natürlich den Beholder. Das letzte Kapitel beschäftigt sich mit den Otherworldly Outsiders: Das Nightmare, den Azer und der Rakashasa sind hier Beispiele. Übrigens kommen Drachen explizit nicht vor, aber für die gibt es ja ein eigenes Buch.
Auch in „A Practical Guide to Monsters“ gibt es wieder den „kleinen Helfer“. Diesmal heißt er Jendric, High Wizard and Master of Magic. Seine kleinen handschriftlichen Kommentare sind unglaublich putzig und peppen das Buch sehr auf. Außer Monstern findet man noch Schutzmaßnahmen gegen Monster. So werden verschiedene Waffen und Rüstungen beschrieben, sowie, was man als Abenteurer sonst so braucht (Fackeln, heiliges Wasser, etc.). Anders, als bei anderen Büchern aus der „A Practical Guide“ Serie hat man hier auf Beschreibungen von magischen Gegenständen verzichtet (nun ja, so musste man keine weiteren Bilder recyceln). Ausgewählte Monster bekommen auch eine besondere Beschreibung. So wird ein Rakashasa-Palast, Beholder Lair oder Medusa Island genauer und teilweise sogar sehr detailreich beschrieben. Auch schön ist der Abschnitt über einen typischen Tag im Leben eines Beholders. Ansonsten findet man generell viele nette „Fluff“-Aspekte über viele typische D&D-Monster.
Grafik/ ArtworkDas Verhältnis neuer zu alter Bilder dürfte in etwa bei 70:30 liegen. Rüstungen, Ausrüstung und Waffen sind alle schon im 3E-Spielerhandbuch vorgekommen. Einige Monsterbilder hat man natürlich unabgewandelt dem Monsters Manual I entnommen. Allerdings hat man schon die meisten Monsterbilder kindgerecht neu gezeichnet, wie z.B. den Ettin, bei dem einer der Köpfe in der Nase bohrt. Ein besonderes Highlight ist ein kleiner Goblin, der altersmäßig in etwa der typischen Leserschaft entsprechen müsste: Er ist nach menschlichen Maßstäben zwischen 8 und 12 Jahre alt. Der Goblin ist besonders lustig dargestellt mit einem vorstehenden Hauer und dem schief aufgesetzten Helm, der sonst nicht über die Ohren passt. Er wird von Jendric (in einer handschriftlichen Anmerkung natürlich) als besonders außergewöhnlich und intelligent beschrieben und taucht in einem Teil der Monsterbilder immer wieder auf (über das gesamte Buch gesehen genau zehnmal). Gut, meist flieht er von ihnen, aber er ist aus Kindersicht definitiv ein großer Abenteurer, dem manch kleiner D&D-Leser sicher nacheifern möchte. Allein dieser Fakt des kleinen Goblins und dessen immer wiederkehrende Begegnung mit verschiedenen Monstern ist so süß, dass mir das in der Wertung noch einmal extra 0,5 Punkte wert ist. Im Vergleich zu den meisten anderen Büchern aus der „A Practical Guide“ Reihe ist hier der Anteil kinderfreundlicher und kindgerechter Bilder besonders hoch, was ich als wirklich schön empfinde. Nur die direkt übernommenen Bilder des Doppelgängers und des Nightwalkers würde ich als „gruselig“ bezeichnen. Hierzu fast gegensätzlich liegt die Altersempfehlung des Herstellers bei 9-12 Jahren.
Fazit:“A Practical Guide to Monsters” ist ein an Kinder und Jugendliche gerichtetes Buch, welches kindgerecht typische 3E-Monster des Monsters Manual I vorstellt. Der erwachsene D&D-Freund findet hier nicht allzu viel, was nicht schon in seinem 3.XE-Monsterhandbuch drin steht. Allerdings legt dieses Buch Wert auf den „Fluff“-Aspekt hinter den Monstern. „A Practical Guide to Monsters“ ist zwar eindeutig ein 3E-Buch, aber da nur wenig Regelinhalte vorhanden sind, kann das Buch durchaus auch in einer 4E-Kampagne verwendet werden, wenn z.B. Spieler in einer Bibliothek auf Monsterbeschreibungen stoßen. Auch, wenn es unter „Drachenlanze“ geführt wird, ist dieses Buch eigentlich generisch. Nur, dass der „kleine Helfer“ ein „High Wizard“ ist, zeigt, dass das Buch für Drachenlanze gedacht war. Vom Artwork her ist dieses Buch besonders kindgerecht und auch das immer wiederkehrende Auftreten des kleinen Goblins ist ein besonderer Bonus, der unbedingt erwähnt werden muss. Wie alle Bücher der Serie kostet es 12.95$ (US-Preis), ein Preis, mit dem man nichts falsch machen kann. Wer also einen kleinen D&D-Fan zu Hause hat, seine „A Practical Guide“ Serie vervollständigen will, ein Buch für Spieler sucht, das nicht zu viel über die Fähigkeiten eines typischen D&D-Monsters verrät oder einfach nur Spaß dran hat, „Fluff“-Texte über Monster zu lesen, für diejenigen ist der Kauf auf alle Fälle lohnenswert.
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