Links zur Rezension Casey Daniels: Pepper Martin (Band 2) – Schicker als der Tod
Casey Daniels präsentiert dem Leser in „Schicker als der Tod“ erneut die attraktive Friedhofs-fremdenführerin Pepper Martin, die eigentlich als Tochter reicher Eltern aufgewachsen ist und sich auf der Sonnenseite des Lebens sah. Bis sich ihr Leben schlagartig änderte: Ihr Vater, ein reicher und geldgieriger Arzt, muss wegen Abrechnungsbetrug ins Gefängnis und seine Frau macht sich auf den Weg nach Florida, um sich dort „zu verstecken“. Das bislang sorglose Leben von Pepper Martin gerät gehörig ins Wanken, da die finanzielle Unterstützung durch ihre Familie dahin ist. Zu allem Unglück trennt sich noch ihr Verlobter von ihr, da dieser es nicht verantworten könnte, in eine „kriminelle“ Familie einzuheiraten. Somit steht Pepper Martin urplötzlich vor einem Scherbenhaufen, da ihre Träume von einer sorgenfreien Zukunft eigentlich anders aussahen.
Quasi über Nacht hat sich somit der privilegierte Lebensstil in Luft aufgelöst und Pepper findet sich notgedrungen als Fremdenführerin auf dem Friedhof „Garden View“ von Cleveland wieder. Das wäre ja noch nicht einmal so schlimm, besäße sie nicht die Gabe, Geister zu sehen. Nach ihrem unsanften Schlag gegen das Mausoleum des Mafia-Paten Augustino "Gus" Scarpetti sah sie sich plötzlich mit dessen Geist konfrontiert, der sie um Hilfe bat, um seinen Mörder zu finden und einige Dinge wieder ins Lot zu bringen. Pepper Martin half letztlich Scarpetti und überlebte Schüsse, Drohungen und einige andere Widrigkeiten, um schließlich dem Mafia-Paten zu ewigem Frieden zu verhelfen.
InhaltEigentlich könnte die Welt von Pepper Martin wieder in Ordnung sein, nachdem sie Gus Scarpetti geholfen hat, und ihr steht nur noch der Sinn nach der Rückkehr als ganz normale Fremdenführerin auf einen der ältesten Friedhöfe von Cleveland, Garden View.
Doch in ihrem Büro erwartet sie bereits ein Gast in Form des Geistes von Didi Bowman, die Pepper inständig um ihre Hilfe bittet - schließlich wurde ihr Pepper von Gus Scarpetti höchstpersönlich empfohlen. Pepper steht nicht gerade der Sinn danach, sich erneut um die Vergangenheit von dahergelaufenen Toten zu kümmern, dennoch wird ziemlich schnell (und unsanft) ihr Interesse an der Geschichte von Didi geweckt:
Didi ist die (tote) Schwester der Bestseller-Autorin Merilee Bowman, die mit ihrem Bürgerkriegsepos „Der Morgen so fern“ ein Epos geschaffen hat, das wahrscheinlich noch am ehesten vergleichbar ist mit dem Roman „Vom Winde verweht“ von Margaret Mitchell und ebenfalls verfilmt wurde. Auch Jahrzehnte nach seinem ersten Erscheinen immer noch ein Bestseller mit Kult-Status, hat Merilee Bowman niemals einen anderen Roman veröffentlicht. Jetzt verschlägt es die große Autorin zur Premiere des digital restaurierten Filmes nach Cleveland, wo zeitgleich ein Museum zu ihren Ehren und für die Ausstellung von Erinnerungsstücken aus der Verfilmung des Buches eröffnet soll. Im Rahmen ihres Besuches plant Merilee allerdings auch, den Garden View - Friedhof zu besuchen.
So wie Didi die Dinge schildert, scheint es, als hätte sie damals vor ihrem Tod den Roman geschrieben und Merillee habe diesen danach unter ihrem eigenen Namen veröffentlicht. Dabei fiel ihr natürlich der ganze Ruhm (und das Geld) aus der Veröffentlichung zu. Damit könnte Didi noch zurecht kommen, wäre da nicht ihre Enkeltochter, die bei einer Pflegefamilie lebt und mit entsprechenden finanziellen Mitteln ein besseres Leben führen könnte. Und somit hat Pepper ein großes Problem. Sollte sie die Urheberschaft von Didi an dem Roman beweisen, würde dies Millionen Fans in Aufruhr bringen – andererseits hat Pepper selbst nicht unerhebliche finanzielle Probleme, da der Wirbel um den Besuch von Merilee auf dem Friedhof Führungen unmöglich macht und Pepper in den Zwangsurlaub zwingt. Vielleicht bietet sich ja für sie eine Möglichkeit, in der ganzen Sache doch ein paar Dollar kassieren zu können – zumindest zur Deckung ihrer „Unkosten“?
Doch die ganze Angelegenheit – wie sollte es anders sein – gestaltet sich nicht so einfach. Gefährliche Ereignisse stellen sich bereits mit der Ankunft von Merilee in der Stadt ein: Einem Photographen werden die Bilder geraubt, die Assistentin von Merilee getötet und scheinbar trachtet man auch nach Peppers Leben, der es gelingt die freie Stelle als Assistentin zu bekommen.
Eigentlich sollte Pepper jetzt in der richtigen Position sein, um die ganze Sache aufzudecken, doch scheint Didi nicht unbedingt immer gänzlich aufrichtig in ihrer Erzählung gewesen zu sein.
Natürlich gibt es auch ein Wiedersehen mit dem attraktiven Polizeibeamten Quinn, der wieder einmal eine ganze Menge Fragen an Pepper hat und ihr auch sonst wohlgesonnen ist. Auch der mysteriöse Dan Callahan erscheint wieder.
Über die AutorinIhre Liebe zu Kriminalgeschichten wurde bei Casey Daniels recht früh geweckt, da ihr Vater als Polizist in Cleveland arbeitete. Er war es auch, der ihr die Geschichten von Arthur Conan Doyle und Agatha Christie nahe brachte, was letztlich dazu führte, dass sie nach und nach nahezu alle Kriminalromane gelesen hat, derer sie habhaft werden konnte.
Casey Daniels studierte Englisch und arbeitete früher als Journalistin und Lehrerin. Die Zeit, in der sie nicht schreibt, verbringt sie mit ihrer Familie. Sie strickt gerne, liebt Gartenarbeit und - natürlich - Spaziergänge über Friedhöfe, um Inspiration und Ideen für neue Geschichten zu finden. Casey Daniels lebt im Nordosten Ohios.
Die Idee zu Pepper Martin bekam Casey Daniels, als sie sich selbst vor einigen Jahren als Fremdenführerin auf einem historischen Friedhof in der Nähe ihres Wohnortes bewarb. Den Job bekam sie zwar nicht, dafür die Idee zu ihrer Pepper-Martin-Reihe, in der sie mit „Schicker als der Tod“ nunmehr den zweiten Band vorlegt.
FazitDie zündende Mischung aus „Sex and the City“ und „Ghostwhisperer“ gelingt der Autorin auch im zweiten Band der Pepper-Martin-Reihe ohne Probleme: Man nehme ein hübsches aber leidlich zickiges Upper-Class Girl (mit entsprechender Attitüde), einen nervigen Geist und einige geheimnisvolle Geschehnisse in der Vergangenheit. Diese bringe man mit einigen interessant gestalteten Nebendarstellern zusammen (auch wenn sich die unerfüllte Beziehung zwischen dem Polizeibeamten Quinn und Pepper wohl noch etwas hinziehen wird – so ist das nun mal in einer „Serie“) und verbinde dann alles mit einem recht geschickt konstruierten Plot.
Auch wenn sich diese kurze Zusammenfassung erst einmal überhaupt nicht positiv liest, so gehört doch die Figur von Pepper Martin zu den einfach gearbeiteten, aber entwicklungsfähigen Charakteren einer amerikanischen Roman-Reihe, die nur eins im Sinn hat: den Leser gut zu unterhalten! In diesem Roman stehen weniger tiefgründige philosophische Betrachtungen oder der komplexe Aufbau einer Geschichte im Vordergrund, als vielmehr der Wiedererkennungseffekt eines Klischees, welches sich irgendwo im oben genannten Niveau bewegt – egal ob es Designer-Schuhe betrifft oder aber menschliches Verhalten in Frage gestellt wird. Ich persönlich habe mich beim Lesen immer wieder königlich amüsiert und kann diese leicht-lockere Lektüre - insbesondere den weiblichen Leserinnen - nur bedenkenlos empfehlen. Männliche Leser sollten sich allerdings nicht von dem furchtbaren Cover des Buches abschrecken lassen. |
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