Sharner Kobold Sharner Kobold

 

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Primal Power
Bewertung:
(3.9)
Von: Glgnfz
Alias: Moritz Mehlem
Am: 31.01.2010
Autor:Mike Mearls
Typ:Regelerweiterung/Quellenband
System:D&D 4
VerlagWizards of the Coast
ISBN/ASIN:978-0-7869-5023-2
Inhalt:160 Seiten, Hardcover
Preis:29,95 $
Sprache:Englisch

Inhalt

Es gibt ja Leute, die das vehement abstreiten, aber bei mir sind mindestens die ersten paar Seiten aller D&D 4 Hardcover-Bände leicht gewellt. Das ist aber auch schon das größte Problem, das sich mir in den Weg stellt, denn wie immer sind Verarbeitung und Design in der „Corporate Identity“ absolut professionell und übersichtlich. Dieser vom Prinzip her immer gleiche Look beginnt auf dem Cover, wo ein Mensch (ein Warden?) mit schicken grünen Strähnchen im Haar ein paar Gnolle verprügelt. Gut, das an sich hat noch keinen hohen Wiedererkennungswert, aber wie bei allen D&D 4 Büchern ist hier ein Teil des Bildes (der Kämpfer und die Körper der Gnolle) glänzend gedruckt, um sich vom Hintergrund des Bildes abzugrenzen. Ein weiteres gliederndes Element ist hier die Farbe Lila, die die beiden Textboxen ebenso wie den Buchrücken unterlegt. So fällt es auch im Regal leicht, den Band zuzuordnen. Gefällt mir.

 

Layout ist abgehakt. Wie sieht es mit den Illustrationen aus? Jedes der fünf Kapitel wird von einer großformatigen Illu eingeleitet, in den Kapiteln selber gibt es zahlreiche kleine Farbzeichnungen. Gerade die großen Illus sind zwar immer recht actionreich, aber von nicht allzu großer Tiefe und man sieht sich schnell satt an ihnen oder überblättert sie gar komplett. Dadurch, dass die kleineren Illustrationen von etlichen unterschiedlichen Zeichnern abgeliefert wurden, sind sie mir irgendwie zu uneinheitlich, denn alleine schon die Hintergründe kommen mal viereckig, mal in passender Form daher und manchmal hat die Illustration gar keinen Hintergrund.

 

Auch der Inhalt ist so gegliedert, dass man sich auf Anhieb zurecht findet. Etwas mehr als die Hälfte des Bandes dient dazu, den 4 Charakterklassen „Barbarian“, „Druid“, „Shaman“ und „Warden“ neue „Builds“, „Powers“ und „Paragon Paths“ zu eröffnen. Dass auch hier wieder alles farblich und layout-technisch klar gekennzeichnet ist, muss ich wohl nicht extra sagen.

Nachdem jeder Klasse ein Kapitel gewidmet wurde, wird es im 5. Kapitel endlich wirklich interessant. Dieses ist in 6 Unterabschnitte gegliedert, von denen die ersten beiden sich mit den Geistern befassen, die die Anhänger der geschilderten Klassen anstelle von Göttern anbeten können. Dieser Abschnitt ist hochinteressant, da vielfach Verbindungen zwischen Gottheiten und Geistern hergestellt werden und das Konzept so nicht im luftleeren Raum hängen bleibt. Konzepte wie „The World Tree“ oder „The World Serpent“ kennt man ja schon, aber „Fate Weaver“ und „Monster Slayers“, um nur zwei weitere zu nennen, finde ich ganz pfiffig.

Kapitel – nennen wir es einfach mal – 5.3 schildert Hintergründe, die man den jeweiligen Charakteren mit auf den Weg geben kann. Diese Hintergründe sind nach geographischen, gesellschaftlichen, durch die Geburt vorgegebenen, auf die Berufung bezogenen und rassenspezifischen Kriterien sortiert und geben dem Spieler Ideen an die Hand, den Hintergrund des Charakters genauer zu beschreiben.

Anschließend finden sich sowohl für Heroic-, Paragon- und Epic-Stufen etliche neue Feats, bevor es wieder weniger „mechanistisch“ wird und sich für Charaktere der 4 besprochenen Klassen 8 neue „Karrieremöglichkeiten“ jenseits von Stufe 21 auftun. Besonders schön ist hier, dass diese neuen Lebenswege jeweils allen 4 Klassen offen stehen. Diese Karrieren sind: Fang of the World Serpent, Fury of the Wild, Honored Ancestor, Mythic Spirit, Perfect Guardian, Reincarnate Champion, Sovereign Beast und World Tree Guardian.

Zum Abschluss gibt es 8 neue Rituale, die vor allem das Anrufen der Geister ermöglichen.

Fazit:

Tja! Struktur und Mechaniken sind irgendwie nicht alles. Mir fehlt bei vielen Quellenbänden zur 4. Edition von D&D noch das gewisse „Je ne sais quoi“. Das, was das Buch leisten will, nämlich übersichtlich neue Optionen für die vier Klassen anzubieten, liefert es allerdings souverän ab. Da kann man nicht meckern.

Ob und inwiefern diese vier Klassen – gerade auf den höheren Stufen - von ihrer Ausgeglichenheit zu den schon bestehenden passen (was ja wohl das Bestreben des Systems ist), wird sich wohl erst im Laufe der Zeit zeigen.