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Viele Jahrtausende lang herrschte Friede im Land Saranthium, doch nun hat es ganz den Anschein, als sei der uralte Pakt zwischen Menschen und Drachen zerbrochen: Abgelegene Dörfer werden plötzlich von wild gewordenen Drachen angegriffen, und in der großen Stadt Salmut macht das Gerücht die Runde, dass Azoth, der finstere Herr der Drachen, erwacht ist – und dass er die Menschheit von Neuem seiner schrecklichen tyrannischen Herrschaft unterwerfen will. Nur zu bald erweist sich dieses Gerücht als wahr, und während einige wenige Drachen den Menschen treu bleiben, überfallen ihre bösartigen Artgenossen im Auftrag ihres alten und neuen Herrn immer mehr Siedlungen und verbreiten Tod und Verwüstung.

Währenddessen wird die junge Shaan – eine Waise, die in einem Bordell lebt – gezwungen, in den Unterkünften der verbündeten Drachen von Salmut den Stall des unberechenbaren Drachen Nuathin auszumisten, um etwas Geld zu verdienen. Schon lange träumt sie insgeheim davon, sich den Drachenreitern anschließen zu können, jenen Elitekämpfern, die auf den Rücken ihrer Drachen den Himmel kontrollieren. Doch anstatt sie anzugreifen, beginnt Nuathin, mit ihr zu kommunizieren. Ihr scheint das zunächst unmöglich, da die sogenannte Geistverbindung zwischen Reiter und Drache über lange Jahre hinweg erlernt werden muss.

Zur gleichen Zeit wächst in der öden Wüste Tallis heran, der darunter leidet, anders zu sein als seine Clan-Mitglieder. Zwar hat er einige angreifende Drachen mit seinen besonderen Fähigkeiten einfach verjagt. Doch während ihn der Häuptling in der Öffentlichkeit lobt, verlangt er unter vier Augen, dass Tallis die Wüste verlassen muss: Seine Magie passe nicht zum Stamm. Der junge Krieger gehorcht, denn nur so kann er die Wahrheit über seine Herkunft erfahren. Auf dem Weg in die Stadt Salmut trifft er einige Drachenreiter, freundet sich mit ihnen an und findet so Begleiter für seine Suche.

Als Shaan und Tallis einander begegnen, empfindet Shaan ein merkwürdiges Gefühl der Vertrautheit zu dem Jungen: Sie verfügen beide über seltsame Begabungen, die ihnen eine Macht verleihen könnten, in den Konflikt zwischen Drachen und Menschen einzugreifen. Doch da wird Shaan von Azoth, dem Herrn der Drachen, entführt ...

Die Australierin Lara Morgan entwirft in ihrem Debütroman eine interessante Welt, die stark an Australien erinnert, doch das ist kein Makel. Dabei gibt es neben den Drachen nur wenig fantastische Wesen. Vielmehr stehen die Drachen und ins Besondere der Herr der Drachen Azoth im Vordergrund. Dabei gelingt es ihr, die Welt der Drachen gut zu beschreiben. Auch die beiden menschlichen Hauptfiguren Tallis und Shaan sind gut ausgearbeitet.

Die Handlung entwickelt sich interessant und spannend. Zum Ende überschlagen sich etwas die Ereignisse, und man fragt sich, warum das Böse nicht zum entscheidenden Angriff ansetzt. Doch es soll ja noch Stoff für die beiden weiteren Bände geben. So bleibt ein gewisse Spannung erhalten, und man freut sich auf den nächsten Teil.

Fazit:

Der Herr der Drachen ist gut Fantasykost mit einer interessanten Welt und gute ausgearbeitete Drachen. Aber wirklich neu ist alles nicht.