Links zur Rezension Erster EindruckEin typischer Abenteuerschauplatz mit heranstürmenden Monstern auf dem Cover, großes Logo, schwer und stabil. Schnell durchgeblättert, sieht klar und übersichtlich aus. Das Buch scheint ein einheitliches und leserfreundliches Design zu bieten. Guter Dinge mache ich mich an die Lektüre. Aufmachung, Gestaltung, LayoutDas schwere Hardcover zeigt uns fünf Goblins, einen Troll und, wenn ich mich nicht täusche, einen Marilithen inmitten einer Burgruine, die sich offenbar aus ihren Verstecken gewagt haben, um den Leser auf ihre Art Willkommen zu heißen. Am oberen Rand prangt das bekannte Pathfinder-Logo und am unteren Ende werden wir mit der für Pathfinder typischen Schrift darauf hingewiesen, dass wir das Monsterhandbuch in den Händen halten. Das ganze Cover ist hochglänzend gedruckt, ich bin mir sicher, dass diese Aufmachung viele neugierige Blicke auf sich ziehen wird. Der neumodische Begriff wäre dafür wohl „Eyecatcher". Der Buchrücken ist passend in Grün gehalten. Im Bücherregal sieht es neben dem Grundregelwerk eindeutig zusammengehörig aus und gibt auch für das Auge was her. Was mich freut, ist das grüne Lesebändchen, das farblich passend gefertigt wurde. Ich freue mich darauf noch andere Bände daneben zu stellen. Das Backcover sorgt mit der Überschrift „Hier sind die Monster!“ gleich für Stimmung. Darunter macht es uns mit dem Inhalt des Buches bekannt und gibt eine kleine Kostprobe in Form eines Glabrezu-Dämons. Ebenfalls positiv ist, dass sofort erkannt werden kann, dass dieses Buch 3.5-OGL kompatibel ist. Im Hintergrund erkennen wir schemenhaft die Szene, die wir schon von vorne kennen. Ich denke, dass Cover hat sein Ziel erreicht - es regt zum Lesen an.
Aber ich möchte es ja nicht beim äußeren Eindruck belassen, also wenden wir uns dem inneren Teil zu: Der Textinhalt ist in bekanntem 2-Block-Format dargestellt, Die Schriftart ist sehr gut leserlich gewählt worden, ein einziges Manko sind die Monster-Überschriften, da diese in der Pathfinder-Schrift dargestellt wurden und diese leider gelegentlich etwas schwer zu entziffern ist (vor allem „N“, „C“ und „U“ in Kombination). Glücklicherweise findet sich gleich darauf, etwas weiter darunter, selbiger Name in einer eindeutig entzifferbaren Schrift wieder. Unter besagter Monster-Überschrift steht eine kleine Einleitung die das Monster hauptsächlich in körperlicher Hinsicht beschreibt. Allerdings finde ich das unnötig, denn wozu haben wir die schöne Illustration denn sonst, wenn nicht zur Veranschaulichung des Monsters? Gleich darauf werden wir auch schon mit den Werten des Monsters in Form von Stat-Blocks konfrontiert. Diese gefallen mir wirklich gut, sie sind übersichtlich und sauber strukturiert und geben auch schon innerhalb weniger Augenblicke ein gutes Bild vom zugehörigem Monster ab. Diese Übersichtlichkeit rührt, neben der Tatsache, dass wichtige Sachen fettgedruckt sind, auch daher, dass die Blocks mittels Unterüberschriften in nochmals eigene Blocks unterteilt sind. Diese gliedern sich von Verteidigung über Spielwerte bis hin zu den besonderen Fähigkeiten des Monsters. So wird es dem Spielleiter ermöglicht sich nicht erst lange einlesen zu müssen, sondern sich bspw. bei Zufallsbegegnungen gleich zurechtfinden zu können. Nach diesen Blocks finden wir einen mal mehr oder weniger langen, doch hauptsächlich inspirierenden Text zur Lebenseinstellung, zum Sozialverhalten usw. vor. Diese Ordnung wird nur selten von Kästen durchbrochen, die noch ein wenig allgemeineres Hintergrundwissen beisteuern, wie zum Beispiel ein Kasten zu den Archonten-Herrschern. Gelegentlich drängen sich die Monster ein wenig zwischen den Text, was der Leserlichkeit allerdings keinen Abzug tut.
Auch die Auswahl der Illustrationen gefällt, allerdings ist das schwierig zu bewerten, da ja jeder bekanntlich einen anderen Geschmack besitzt. Die Bilder sind hauptsächlich in dem Stil gehalten, den man auch schon von dem Frontcover des Grundregelwerkes kennt, allerdings sind sie bei über 25 Künstlern verständlicherweise nie exakt im selben Stil. Vermutlich wird es dem alteingesessenen Rollenspieler oftmals zu modern sein, da auch alte Monster teilweise ein neues Design bekommen haben. Ich gebe zu, ich habe mir nicht jedes Monster einzeln angesehen, doch ich kann mit relativer Sicherheit sagen, dass es keinen wirklichen Stilbruch innerhalb des Handbuches gibt. Ob das nun gut oder schlecht ist, das muss sich jeder selbst aussuchen. Ebenfalls eignen sich die Bilder sicher, sie während einer Kampfbegegnung seinen Spielern zu zeigen, damit sie ein gutes Bild davon haben, was sie da niedermachen(oder auch nicht).Leider kann ich an dieser Stelle keinen Vergleich zu den 3.Xer Monsterhandbüchern geben(bis auf oben genannte Modernisierung), da ich diese nicht besitze. Wenn ich das nun alleine betrachte und mir vorstellen würde, zuvor noch nie ein Monster gesehen zu haben, dann muss ich sagen, dass die Designer dieses Buches wirklich gute Arbeit geleistet haben. InhaltDas Buch gliedert sich in drei Abschnitte. „Einleitung“, „Monster A-Z“ und in den Anhang, welcher aus insgesamt vierzehn Teilabschnitten besteht. Hier gibt es in meinen Augen nichts, was noch fehlen würde.
Vorwort Das Vorwort bietet einen wirklich kurzen Einblick in die Geschichte der Monster, durch den erklärt wird, woher die Monster dieses Buches stammen. Dann fängt auch schon das eigentliche Buch an und es wird erklärt, was die „Spieltechnischen Werte“ sind, was sie ausdrücken und was man damit anfangen kann. Eine Neuerung befindet sich in einem Kasten rechts oben auf der ersten der beiden Einleitungsseiten: In diesem Buch ist jede Kreatur nebst ihrem Namen noch mit drei Symbolen gekennzeichnet. Das Erste dieser Symbole gibt an, um welche Kreaturenart es sich bei dem aufgeschlagenem Monster handelt (z.B. Drache oder Schlick), das Zweite teilt uns mit in welchem Gelände wir dieses Monster antreffen (z.B. Wüste oder Städtisch) und das Dritte beschreibt die Klimatischen Bedingungen, die vorherrschen müssen um entsprechendem Monster Lebensraum zu bieten (z.B. Warm oder Extraplanar). Schließlich wird noch erklärt, was die Texte unter den Stat-Blocks zu bedeuten haben, auf die ich oben schon eingegangen bin.
Monster A-Z Auf zum nächsten Kapitel. Dieses hält, was es verspricht und bietet uns auf 273 Seiten eine Menge gut sortierter Monster. Wie diese sortiert sind, darauf werde ich weiter unten noch eingehen. Dieses Kapitel kennt kein Zaudern und kein Zagen und stürzt uns ohne weiteres Vorgeplänkel in die Welt der Monster.
Manche von den enthaltenden Monstern dürften auch Nicht-Rollenspielern schon bekannt sein, denn wer hat noch nie von Zombies und Zyklopen gehört? Wohl keiner. Aber ich habe bewusst nur „Manche“ und nicht „Alle“ geschrieben, denn es gibt wohl zu einem Drittel auch Monster, von denen zumindest ich noch nie etwas gehört habe (Zur Info: Ich spiele seit gut einem Jahr Rollenspiele). Gänzlich unbekannt waren mir z.B. der Goblinhund und der Froschkoloss. Alles in Allem geht es kreuz und quer durch die Wunderwelt der Monster und man dürfte für jede Situation etwas Passendes finden.
Oben hatte ich schon geschrieben, dass die Monster gut sortiert sind und nun will ich darauf kurz eingehen. Die Monster werden wie üblich in alphabetischer Reihenfolge präsentiert. Falls aber mehrere Monster unter einen Typus fallen, wie z.B. Drachen, dann steht dieser gemeinsame Nenner in der alphabetischen Reihenfolge des Monster-Kapitels. Und dahinter dann ggf. noch eine allgemeine Bezeichnung, die allerdings schon genauer ist, als der gemeinsame Typus. Dann kommt schließlich, mit einem Komma abgetrennt und ebenfalls in alphabetischer Reihenfolge, die genauere Erläuterung (Bsp.: [Doppelgänger] – [Drache (chromatisch), Blau] [Drache (chromatisch), Grün] usw. usf.) Nur Drachenarten, die mit den eigentlichen Drachen eher weniger zu tun haben stehen einzeln (Pseudodrache und Halbdrache). Das haben sie strikt eingehalten, nur ein Fehler in dieser Hinsicht ist mir aufgefallen: Grüne Vettel, Nachtvettel und Seevettel stehen getrennt voneinander.
Wie schon erwähnt, wurde jedem Monster noch ein Text angefügt, mit dem sich als SL sicher gut arbeiten lässt und der es einfacher machen wird, die Monster glaubhaft rüberkommen zu lassen. Ebenfalls in diesem Text enthalten sind typische Vorgehensweisen der Monster, wenn sie z.B. jagen. Diese Taktiken finden sich aber nicht überall und auch nicht immer für den Kampf speziell, sondern eher was das Allgemeine betrifft.
Bei einigen Monstern würde wohl so mancher Spieler dazu neigen schnell weiterzublättern, da die Werte plötzlich doppelt so viel Text enthalten, wie bei dem Monster davor. Das liegt zumeist daran, dass Monster Zauberlisten besitzen können und diese gleich mit in deren Stat-Blocks integriert sind. Desweiteren könnte es auch verwirren, dass man viele unerklärte Begriffe, wie „Spezialangriff: Umklammern“ findet, allerdings hält diese Verwirrung meist nicht lange an, da man im Anhang eine gut erklärende und detaillierte Liste mit eben diesen Begriffen findet (Ich empfehle diese Liste zu kopieren und auszudrucken, das erspart das dauernde Blättern und Suchen danach). Was die Zauber betrifft, so muss man allerdings auf das GRW zurückgreifen. Abschließend zu diesem Thema möchte ich das ganze noch etwas entschärfen, denn trotz dieser teilweisen Menge an Text wahrt das Ganze, durch gute Strukturierung, Übersichtlichkeit.
Desweiteren findet man auch einen Abschnitt, der speziell den Vertrauten des Magiers gewidmet ist. Es sind zwar keine neuen Vertrauten enthalten, allerdings wurde jeder Vertraute in Werte gefasst. Für die Tierbegleiter gibt es keinen extra Abschnitt, denn es stehen direkt unter den Monstern, sofern sie als Tierbegleiter in Frage kommen, die schon aus dem GRW bekannten Tierbegleiter-Stat-Blocks. Hier sind jedoch einige dazu gekommen, wie z.B. der Riesenfrosch.
Anhang Ja, das ganze sind zwar vierzehn einzelne Anhänge, allerdings möchte ich diese unter einer Überschrift vereinen, da sie sich doch (wie zu erwarten) mit dem selben Thema beschäftigen, nämlich mit allem rund um die Monster. Das, was die Anhänge beschreiben, lässt sich eigentlich in folgende Abschnitte gliedern: Veränderung/Erschaffung, Verwendung, Darstellung. Auf diese drei Abschnitte werde ich im Folgenden eingehen.
Unter die Überschrift „Veränderung/Erschaffung“ fallen die Anhänge „Monster-Erschaffung“, „Monster verbessern“ und „Monster-Talente“. Diese Anhänge erklären das, was man vermutet - und das ziemlich gut. Was mich vor allem freut, ist, dass uns das MHB durch diese Kapitel zeigt, dass auch die Erschaffer dieses Buches die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen haben, also gar nicht für jeden die perfekten Monster bieten können, und es uns aber ermöglichen wollen, dass wir alles an uns anpassen können, bzw. sogar komplett neu erschaffen können. Diese Abschnitte werde ich mit Sicherheit gut gebrauchen können.
Die nächste von mir gewählte Überschrift lautet „Verwendung“. Darunter fallen bei mir die Anhänge „Monster als SC“, „Monster als Gefolgsleute“ und „Monster als Tiergefährten“. Ja, auch in diesen Abschnitten steht, was man vermutet. Diese Teile sind recht kurz gehalten und nehmen zusammen etwas über eine Seite ein. Bei den Tiergefährten findet man alle Tiergefährten auf einmal aufgelistet und Verweise auf die entsprechende Stelle im Buch. Unter der Überschrift „Gefolgsleute“ wird bloß darauf hingewiesen, dass Gefährten auch in Form von Monstern erhältlich sind und wie das Ganze dann zu regeln ist. Wie man Monster als SC spielt wird ebenfalls nur auf einer halben Seite ein wenig genauer als im GRW erklärt. Also nichts Spektakuläres.
Übrig bleiben noch die Abschnitte „Glossar“, „Monster nach Art“, „Monster nach Gelände“, „Monster-Varianten“, „Monster-Fähigkeiten“, „Monster nach HG“, „Monster-Rollen“ und „Begegnungstabellen“, welche ich unter der Überschrift „Darstellung“ zusammenfasse, da sie ja nichts anderes tun. In diesen Abschnitten finden sich Monsterlisten, die nach allen sinnvollen Kriterien sortiert aufführen, natürlich mit Seitenzahl. Die Begegnungstabellen werden bei Zufallsbegegnungen dem SL Arbeit abnehmen, da bin ich mir sicher. Im Glossar findet man auch die „Allgemeinen Monsterregeln“ aufgeführt und erklärt(darunter fallen z.B. Schwächen oder besondere Angriffe), ebenfalls befinden sich dort Schablonen für die verschiedenen Kreaturenarten und dazu werden auch die Unterarten aufgeführt und erklärt. Was mich ein wenig wundert, ist die Tatsache, dass bei drei von diesen Kapiteln die Überschrift im Buch anders lautet, als im Inhaltsverzeichnis, aber das ist zu verschmerzen. Insgesamt ist dieser Abschnitt also recht informativ und hilfreich.
Abschließend findet man in dem Buch eine Seite, auf der weitere Pathfinder-Produkte vorgestellt werden. Fazit:Puh. Obwohl es sich „nur“ um ein Monsterhandbuch handelt, enthält es doch recht viele Zusatzinformationen. Nachdem ich mich durchgekämpft habe ... obwohl, ich glaube durchgekämpft ist das falsche Wort, da es doch recht viel Spaß gemacht hat es zu lesen. Also, nachdem ich meine Lektüre abgeschlossen habe, habe ich echt das Gefühl alles über Monster zu wissen; Ich habe keine Angst mehr vor ungeplanten Begegnungen. Und weiß, wie ich die Monster an mich und meine Gruppe anpasse. Das ist schon mal positiv.
Die Illustrationen sind durchgehend in einer Stilrichtung gehalten, ob die nun jedem gefällt ist fraglich, da sie doch recht modern ist – aber mir gefällt sie. Die Monster sind überwiegend nichts Neues, aber habe ich doch des Öfteren mal eine Kreatur gefunden, die ich vorher noch nicht kannte. Unter diesem Aspekt betrachtet ist das MHB sicher auch eine Bereicherung für Nicht-Pathfinder-Spieler. Auch das ist schön.
Das ganze Layout ist eigentlich immer gut durchstrukturiert und leserfreundlich gehalten, so dass man sich trotz dieser Fülle an Informationen gut zurechtfindet. Das Einzige was ich an dem Material auszusetzen habe, sind die wirklich dünnen Seiten, die bei jeder schnellen vielleicht auch mal unkontrollierten, Umblätter-Bewegung einzureißen drohen.
Außer diesem Manko haben sich noch ein paar weitere Schnitzer eingeschlichen, aber all das zu vermeiden ist vermutlich unmöglich. Einen wirklich gravierenden Fehler habe ich zum Glück nicht gefunden.
Ich vergebe die Note 4.6. Das Buch gefällt mir. |
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