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Fables 11 -  Der gute Prinz
Bewertung:
(4.5)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 30.05.2010
Autor:Autor: Bill Willingham, Zeichner: Mark Buckingham u.a.
Übersetzer:Gerlinde Althoff
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Fables
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:978-3-86607-907-6
Inhalt:244 Seiten, Softcover, US-Format, US-Originale: Fables #60-69
Preis:24,95 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

In der mittlerweilen elften Episode der Fables dreht sich alles um Flycatcher. Als zwischen den Truppen des Feindes und den freien Fables in der Welt der Normalsterblichen ein vernichtender Krieg auszubrechen droht, sieht es ganz so aus, als hinge alles vom dem einfachen Hausmeister ab, den wir bsher unter dem Namen Flycatcher kennen. Nachdem er seine Amnesie überwunden hat, die von den schlimmen Ereignissen herrührten, die er Jahrhunderte zuvor in der Heimat erleiden musste, liegt nun ein langer und harter Weg vor Prinz Ambrose aka Flycatcher. Dieser Weg führt ihn durch ein Totenland und danach mitten ins Herz des feindlichen Reiches, wo er sich gegen die Armeen des Kaisers stellt. Dabei steht ihm unbesiegbare Magie in Form einer magischen Rüstung und des legendären Schwertes Excalibur zur Seite und auch der berühmte Ritter Lancelot stellt sich in Ambroses Dienste. Von den Taten König Ambroses und seiner grüßten Tugend hängt alles ab. Nur er kann Fabletown und die andern Reiche noch retten...

 

Zu Story, Schreibstil & Artwork:

Es ist immer wieder beeindruckend, mit welchen neuen Ideen Autor Bill Willingham beständig um die Ecke kommt, vor allem ohne sich dabei zu wiederholen. Plötzlich ist da ein Fable, der aus dem Hintergrund auftaucht und eine sehr gewichtige Rolle spielt, die man nicht erwartet hätte. So geht es einem auch in diesem Band, in dem der sympathische Hausmeister Flycatcher endlich seine eigentliche Bestimmung entdeckt, auch wenn er dadurch zunächst großes Leid erfährt. Dabei driftet die Story niemals ins Lächerliche ab und wirkt immer sehr authentisch. Natürlich ist das Ganze sehr phantastisch, aber dadurch das der Autor quasi jede kleine Sage oder jede kleine Märchengestalt irgendwo ausgräbt und in irgendeiner Form verwendet, wirkt die Fableswelt einfach nicht überzogen oder gar unglaubwürdig. Willingham erzählt auch "Der gute Prinz" auf seine einzigartige Art und Weise und fängt den Leser schon mit den ersten Seite ein, schlägt ihn in seinen Bann. Dabei ist der Plot wie gewohnt vielschichtig und tiefgründig und bewegt sich auf mehreren Erzähl- respektive Handlungsebenen. Sehr geschickt wird hier immer wieder zwischen Fabletown, der Farm, dem Reich des Feindes und den Ereignissen um Flycatcher hin und her geblendet. Willingham greift wieder tief in die Recherche- und auch Trickkiste und fördert Elemente zu Tage, an die man wohl nicht gedacht hätte, selbst wenn man sich in der Märchenwelt auskennt.

Das Ganze verpackt der Autor wieder einmal in eine spannende und vollkommen fesselnde Erzählung, die Magie, Action und vor allem bösen Humor bietet, der einen immer wieder schmunzeln lässt. Denjenigen die die Reihe bereits kennen, wissen wovon ich spreche.

 

Wie immer steht Mark Buckingham dem Autor zeichnerisch zur Seite und deswegen hat sich an den Artworks nichts großartig geändert. Fables sieht wie immer absolut top aus, zeigt einen detailreichen Stil mit einer meist farbenfrohen und kräftigen Kolorierung. Der Stil ist klassisch und glänzt mit klar definierten Linien und Konturen. Buckinghams Stil gehört einfach zu den Fables wie Billinghams Erzählweise. Man darf gar nicht dran denken, das der Zeichner die Serie mal verlassen könnte. In der Mitte des Bandes gibt es ein kurzes Zwischenspiel - bei dem es um den fünften Geburtstag von Snows und Bigbys Wolfskinder geht - der von einem anderen Zeichner gezeichnet wurde. Passt hier ganz gut, denn der Stil sieht ebenfalls gut aus und passt auch ordentlich zum Stil des Hauptzeichners. Die Panelanordnung ist wie üblich sehr dynamisch und zeigt eine breite Palette an Größen und Varianten. Sehr geschickt wurden hier übrigens die Seitenränder eingebaut, die mal als Verzierung dienen, manchmal aber auch mit in die Szene eingebaut werden. Klasse und sehr ansprechend gemacht.

 

Qualität & Ausstattung:

Verlagsüblich kommt der Band im Softcover mit Faltklappen und ist hervorragend produziert. Der Comic kommt im US-Format und umfasst die Originalhefte 60-69 der amerikanischen Serie. Eine kleine Covergalerie rundet die Sache ab.

 

Fazit:

Auch "Der gute Prinz" ist wieder ein Fables-Hammer wie er im (Märchen)Buche steht. Der Autor kommt wieder mit extravaganten und anspruchsvollen Ideen, die er in eine spannende und ansprechende Erzählung packt, die vom Hocker haut. Erstklassig und absolut umwerfend. Man darf einfach hoffen, das der Autor auch noch viele weitere solche Ideen in Zukunft hat und diese umsetzt.

Wie immer wird die Geschichte von den atemberaubenden Artworks des Stammzeichners optisch in Szene gesetzt. Hier hat sich nichts großartig verändert, was aber auch gut so ist, denn die Illustrationen sind sowieso schon erhaben.

Fables 11 ist also wieder ein absoluter Kracher, der sich hervorragend in die bisherige Reihe einfügt und den vorigen Bänden in nichts nachsteht. Ganz im Gegenteil, dieser Band gehört sogar zu den Besten der Serie.

Fables-Fans kommen hier jedenfalls nicht dran vorbei. Neulinge können den Band lesen, aber richtig Spaß machen die Fables nur von Anfang an und da lohnt sich einfach jeder einzelne Band (inklusive der "Jack of Fables" Ableger). Die Fables ist auch weiterhin eine der umwerfendsten Mainstream-Serien, die es derzeit gibt. Zugreifen!