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The Goon 5 - Über die schrecklichen Konsequenzen von Tugend
Bewertung:
(4.2)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 30.05.2010
Autor:Autor & Zeichner: Eric Powell
Übersetzer:Frank Neubauer
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:The Goon
VerlagCross Cult
ISBN/ASIN:978-3-941248-24-3
Inhalt:xxx Seiten, Hardcover, DinA5-Format, ab 16+ Jahren
Preis:19,80 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Dieser Band setzt sich aus vier Goon-Geschichten zusammen, die nicht alle die eigentliche Story von Goon vorantreiben. Die ersten beiden Geschichten sind allein stehende Stories.

 

Die Geschichte der Fighting-Fish Canners und das Ende der schwarzen Hand

Ein Rückblick in Goons Vergangenheit in der er mit einem Freund zusammen ein Football-Team aus Schlägern zusammenstellt, das sehr erfolgreich wird, aber den Menschen der Stadt auch neue Hoffnung bringt. Das ist der schwarzen Hand ein Dorn im Auge und so gehen sie vehement dagegen vor. Dies führt zu ihrem eigenen Umgang.

 

Eine Weihnachtsgeschichte nach Charles Dickens

Braucht man eigentlich nicht mehr viel zu zusagen, denn die Scrooge-Story kennen wohl die meisten und bis heute gibt es zahlreiche Parodien und Hommagen dazu. Die Goon-Variante ist eine der heftigsten Versionen und zeigt sich ganz im Stile von... naja Goon eben.

 

Die Dimenson des fleischfressenden Auges & Der teuflische Dr. Alloy kehrt zurück

Dies sind die beiden letzten Geschichten, die faktisch zusammengehören und auch die eigentliche Goon-Reihe weiterspinnen. Alles beginnt damit das Goon und Franky ihrem Freund Dr. Alloy dabei helfen müssen ein bestimmtes Metall aus einer anderen Dimension zu bergen, damit der Doktor wieder vollständig hergestellt wird. Dieser zerfällt nämlich langsam. Als sie Alloy gerettet haben ahnen sie jedoch nicht, das damit der Wahnsinn auch zurückgekehrt ist und schon bald greifen Alloys Riesenroboter die Stadt an. Goon kämpft gegen diese an und Alloy kann bekehrt werden, aber dummerweise werden dabei sowohl Goon als auch Alloy von der Polizei festgenommen und in das staatliche Gefängnis auf einer Insel gesperrt. Der Direktor hat Goon natürlich auf dem Kieker und so ist es nur eine Frage der Zeit bis dieser versucht zu fliehen. Aber was hat die kleine Gruppe Waisenkinder damit zu tun?

 

Zu Story, Schreibstil & Artwork:

Was soll man eigentlich noch zu den Goon-Stories sagen? Eric Powell, der sowohl Erfinder, wie auch Autor und Zeichner der Reihe ist, macht seine Sache weiterhin hervorragend und liefert wieder wirklich vollkommen abgedrehte Goon-Stories ab. Zwar stricken nur zwei Episoden in diesem Buch die eigentliche Erzählung weiter - das machen sie aber wieder top ansprechend und spannend - aber auch die beiden anderen Geschichten haben es in sich. Während die "Weihnachtsgeschichte" einfach nur brutal witzig ist, erfährt man bei der "Fish-Canners"-Story wieder ein wenig mehr über Goons Vergangenheit. Richtig gut gelungen sind aber die beiden Stories über Dr. Alloy und Goons Knastaufenthalt, die ganz exakt den Ton des Settings treffen und wieder actiongeladen und voller bitterbösem schwarzen Humor und derben Sprüchen sind. Dabei sind beide Geschichten optisch auf Retro getrimmt und zeigen einen gewissen Pulp-Charakter. Auch das ist ziemlich gut umgesetzt. Verwunderlicher weise werden die Goon-Comics scheinbar mit jeder Ausgabe besser und das sowohl in erzählerischer als auch in optischer Hinsicht. Vor allem die immer wieder überraschenden Ideen des Autors Powells machen hier richtig was her. Ganz klar machen alle vier Stories wieder viel Spaß und alle Goon-Fans werden hier auf ihre Kosten kommen.

 

Und das auch zeichnerisch. Dabei präsentieren sich die vier Stories recht unterschiedlich. "Fish-Canners" zeigt sich recht modern vom Stil her, während die "Weihnachtsgeschichte" absichtlich altbacken und wie auf Pergament gedruckt wirkt. Die Alloy-Stories sehen hingegen wie die eigentlichen Goon-Geschichten aus, nur noch einen ganzen Deut besser. Scheinbar hat Powell hier nochmal richtig zugelegt. Die Linien und Konturen wirken stärker und dicker und auch die Betonungen sind wuchtiger. Alles in Allem sehen die Artworks einfach top aus.

 

Qualität & Ausstattung:

Auch der fünfte Band kommt wieder im DinA5-Hardcover und ist gut produziert. Mit "Jimmy Turtle und der sagenhafte Güterwagen voll vornehmer Damenschuhe" gibt es noch eine witzige Story in Textform als Bonus. Außerdem finden sich ein paar Skizzen am Ende des Bandes.

 

Fazit:

Die Goon-Reihe wird mit jeder Ausgabe besser und auch die mittlerweile fünfte Veröffentlichungen überzeugt wieder auf ganzer Linie. Dieser Band setzt sich aus vier Geschichten zusammen, von denen aber nur zwei die eigentliche Goon-Reihe fortführen. Das machen sie aber sehr gut und wieder mit dem gleichen Flair wie die Vorbände. Ziemlich klasse und vor allem im typischen Goon-Stil: brachial, brutal, böse witzig und weit unterhalb der Gürtellinie. Von der optischen Seite hat Goon auch nochmal zugelegt. Gerade die beiden weiterführenden Stories haben sich in dieser Hinsicht nochmal richtig gemacht. Aber auch die beiden anderen Geschichten sehen stimmungsvoll und passend aus und werden einfach klasse präsentiert.

Alles in Allem wieder eine äußerst gelungene Episode von "The Goon", die die Reihe besser präsentiert denn je. Goon-Fans zugreifen!