Links zur Rezension Inhalt:Drei Drachenritterin erwachen gefesselt in einem Verlies und werden von grausigen Mutanten angegriffen. Nur mit knapper Not können sie entkommen und müssen sich durch ein Gewirr aus Höhlen die Freiheit erkämpfen. Währenddessen findet an der Oberfläche ein intrigantes Spiel zwischen dem Kaiser, dem Orden der Drachenritter und dem Klerus statt, bei dem es um nichts Geringeres als Macht geht. Die Drachenritter sorgen sich um zahlreiche verschwundene Schwestern und schieben dies dem Kaiser in die Schuhe, dem der Einfluss des Ordens schon lange ein Dorn im Auge ist. Bruder Hassan erforscht das leibhaftige Übel im Geheimen, um ein Heilmittel zu finden. Doch als er sich der Gräfin von Cressay anvertraut, um finanzielle Unterstützung von ihr zu bekommen, wird kurz darauf das Labor zerstört. Hassan glaubt das die Gräfin ihn verraten hat und so gerät diese in die Hände der Inquisition. Nur ihre gute Stellung schont sie vor dem Schlimmsten. Doch Verräter sind nicht immer offensichtlich und das müssen alle drei Parteien am eigenen Leib erfahren...
Zu Story, Schreibstil & Artwork:Der mittlerweile neunte Band der Drachenritter-Saga aus der Feder des Autorenpaars Ange (Anne & Gerard Guero) fügt sich sehr angenehm in die bisherige Reihe ein. Dabei bewegt sich die Erzählung auf zwei verschiedenen Handlungsebenen, die am Ende zusammengeführt werden, wenn sie dabei auch nicht zwingend etwas miteinander zu tun haben. Gerade der Plot um die Machtkämpfe zwischen Kaiser, Klerus und dem Orden sind unglaublich spannend und tiefgründig gemacht und bergen dabei die eine oder andere Überraschung. Sehr geschickt erzählen die Autoren hier über Verrat und Macht und was für Auswirkungen diese Elemente auf einzelne Individuen innerhalb der verschiedenen Lager hat. Sehr ansprechend und vor allem anspruchsvoll. Der zweite Handlungsstrang dreht sich um die drei Drachenritterinnen, die sich durch ein tödliches Höhlensystem schlagen müssen und dabei um ihr nacktes Überleben kämpfen. Dieser Storyteil hat eigentlich nur wenig mit dem anderen Teil zu tun, auch wenn beide Erzählstränge zum Ende hin wie gesagt zusammenlaufen. Letztendlich entpuppt sich dieser Teil als reines Überlebens-Actionspektakel, das auch nicht mehr als das sein will und innerhalb des Comics eben für die Action sorgt. Passt so ganz gut hinein und sorgt für Dynamik und Abwechslung. Wirklich wichtig und interessant ist aber dann doch das Ränkespiel, auch wenn hier der Actionanteil deutlich geringer ausfällt.
Gezeichnet wurde dieser Band von Francisco Ruizgé, dessen Stil durchaus zu gefallen weiß, da er zwar mit vielen Details glänzt, dabei aber auf der anderen Seite auf zu viel Schnörkelei verzichtet. Im Großen und Ganzen sehen die Artworks deswegen wirklich toll aus, aber hier und da fehlt auch etwas. Vor allem im Bereich der Gesichtszüge und der Mimik könnte der Zeichner noch ein wenig einprägsamer arbeiten, aber ansonsten passt die Optik schon sehr gut und zeigt den Comic in einem anspruchsvollen Bild. Die stilvolle Kolorierung durch Stéphane Paitreau rückt die Artworks in ein nahezu perfektes Licht und runden damit den sehr guten Gesamteindruck erstklassig ab.
Qualität & Ausstattung:Splitter üblich kommt der Band im Hardcover und im Albumformat. Extras gibt es dabei keine, die 48 Seiten werden komplett von der Geschichte eingenommen. Von produktionstechnischer Seite her gibt es wie immer nichts zu meckern. Die Qualität des Albums ist wie immer absolut hochwertig und lässt damit keine Wünsche offen.
Fazit:Der neunte Band über die Drachenritter ist ein kurzweiliges Stück Comic, das durchaus zu gefallen weiß. Die Story ist zweigeteilt, die eine Seite sehr actionlastig, die andere intrigenhaft. Letztere ist deutlich anspruchsvoller, auch wenn die Story teilweise vorhersehbar ist. Jene die die Reihe bisher mochten, kommen hier auf jeden Fall auf ihre Kosten. Neueinsteiger sollten vorne anfangen, denn es fehlt einem dann doch einiges an Hintergrund, wenn man mit diesem Band beginnt. Die Drachenritter-Saga ist ganz klar etwas für jene, die leichte Fantasy-Kost mögen, die mit Actioneilagen nicht geizt.
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