Inhalt:

Laghou vom Stamm der Rotrippen hat einen Klumpfuß, deswegen wird er von seinen Brüder und den anderen Jägern des Stammes verlacht und ist nur für die Fertigung von Waffen zuständig, aber auf diesem Gebiet ist er ein wahrer Meister. Als sein Vater von einem Bison getötet wird, verlangt der im Sterben Liegende von seinen Söhnen Rache. Zusammen mit seinen Brüdern macht Laghou sich auf den Weg Langbart zu töten, doch es kommt anders als erwartet. Wegen seinem Fuß muss er zurückbleiben, schleicht den Jägern aber nach und kann sehen wie Langbart auch seinen ältesten Bruder tötet, welcher von den anderen Jägern in eine Falle gelockt wurde, damit der grausame und machtgierige Feydda Jagdmeister des Clans werden kann.

Angespornt durch seinen Rachedurst macht sich Laghou auf den Weg zum Clan des Mondes, denn dieser soll der Legende nach eine Waffe haben, mit welcher Laghou den Bison Langbart erledigen kann, den Jagdkristall.

Doch der Clan des Mondes leidet unter einer Seuche, welche nur mit Hilfe der Moosmenschen geheilt werden kann. Nach einer langen und gefährlichen Reise kommt Laghou mit seiner Begleiterin Mana bei den Moosmenschen an, nur um festzustellen das der Clan der Blutmenschen, eine Gruppe von Kannibalen, diese überfallen und die Heilerin des Clans entführt haben. Zusammen mit Osai, einem der Moosmenschen, macht sich Laghou auf den Weg zu den Flammenmenschen, um diese um Hilfe zu bitten. Diese wird ihnen nach harten Verhandlungen gewährt und zu viert machen sie sich daran, die Gefangenen zu befreien. Soviel sei gesagt: Laghou bekommt den Jagdkristall, doch leider ist nicht alles Gold was glänzt und er muss weiter auf seine Rache warten.

Schreibstil & Artwork:

Roudier gelingt es sehr gut die Gesellschaft der Neandertaler darzustellen, man glaubt ihm jederzeit, dass es sich damals so abgespielt hat. Auch die Zeichnungen haben einen gewissen archaischen Stil, welcher sehr gut zum Hintergrund der Steinzeit passt. Auch erklärt Roudier, dass er am Anfang viel kritisiert wurde, weil die Neandertaler in seiner Geschichte sprechen können. Doch dies wird sehr anschaulich und wissenschaftlich erklärt, so dass es wirklich kein Manko darstellt.

Qualität & Übersetzung

Tanja Krämling liefert bei der Übersetzung wieder hervorragende Arbeit ab, es kommen zu keinem Zeitpunkt Diskrepanzen zwischen Text und Zeichnungen auf. Auch hat man das Gefühl Frau Krämling hat sich in die Materie eingearbeitet, denn es gelingt ihr sehr schön die Bildsprache der Neandertaler darzustellen. Die Bücher sind wie immer von außerordentlicher Qualität, weder an der Bindung noch am Kartoneinband lässt sich meckern und man kann Splitter nur zur ihrer durchgängig guten Qualität im Druck gratulieren.

Fazit:

Zuerst war ich ein wenig skeptisch was ich von einer Geschichte halten soll, in der Neandertaler die Hauptrolle spielen. Ich hatte irgendwie noch diesen alten Film vor Augen, in welchem lauter halbnackte Personen grunzend durch das Bild gebuckelt sind. Doch Roudier erklärt geschickt, warum seine Neandertaler über eine Sprache verfügen (und dies nach aktueller wissenschaftlicher Ansicht sehr wahrscheinlich auch so war) und nutzt dies um seine Geschichte um farbenprächtige Umschreibungen zu erweitern. Und so erinnert mich Laghous Abenteuer ein wenig an einen klassischen Rollenspielplot. Der Arme Kerl, dessen böser Bruder ihn nur misshandelt und durch finstere Machenschaften die Macht über den Clan an sich reißt, zieht auf ein Abenteuer aus und findet Verbündete, zieht von Aufgabe zu Aufgabe und tritt am Ende seinem Bruder gegenüber. Vielleicht haben mir die beiden Bände von Neandertal auch deshalb so gut gefallen. Ich, für meinen Teil, bin schon sehr gespannt auf den letzten Teil der Trilogie in dem es Laghou hoffentlich mit Langbart zu tun bekommt und allen seinen Wert beweisen kann.