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InhaltZwanzig Jahre sind seit den Ereignissen vergangen, die in der Trilogie „Die Gilde der Schwarzen Magier“ geschildert wurden - zwanzig Jahre, in denen das Land Kyralia sich verändert hat. Die Gilde hat eingesehen, dass allein die Schwarze Magie der Magierin Sonea den Angriff des feindlichen Volkes der Sachakaner zurückschlagen konnte. Um den Waffenstillstand zu festigen, planen die Länder, Botschafter auszutauschen, die aber gleichzeitig auch nach Schwächen der anderen Partei Ausschau halten sollen. Soneas Sohn Lorkin meldet sich freiwillig, den Botschafter nach Sachaka zu begleiten, denn er hat die Abschlussprüfung zum Magier bestanden und ist auf der Suche nach einer Aufgabe. Sonea fürchtet, dass das für ihn als Sohn jener Magierin, die zahlreiche der sachakanischen Angreifer getötet hat, zu gefährlich sei, aber die Gilde ist anderer Ansicht und erlaubt Lorkin mit zu reisen. Dort angekommen, ist Lorkin von der Sklavenhaltergesellschaft der Sachakaner ebenso fasziniert wie abgestoßen. Jede Nacht kommt das Dienstmädchen Tyvara in sein Bett. Doch Lorkin ist von der Lustsklavin nicht erregt und beginnt, sich mit ihr anzufreunden. So offenbart ihm Tyvara, dass sie in Wirklichkeit selbst Magie benutzen kann und Spionin ist - vom Volk der „Verräter", das in den nördlichen Bergen Sachakas lebt. Als er erfährt, dass den anderen Magiern keine Sklavenmädchen geschickt werden, beginnt der junge Magier sich zu fragen, ob seine Mutter mit den Warnungen nicht recht hatte und die Sachakaner ihn vielleicht tatsächlich töten wollen. Seine Befürchtungen nehmen zu, und nur knapp kann Tyvara ihn vor einem Attentat retten. Da beschließt Lorkin, ihr Angebot anzunehmen und mit ihr in die Stadt der Verräter zu fliehen. Als Sonea die Nachricht erhält, ihr Sohn sei verschwunden, will sie sich auf die Suche nach ihm begeben - aber das kann sie nicht, ohne gegen das Gesetz zu verstoßen: Es ist Schwarzen Magiern verboten, das Land zu verlassen. Sie muss darauf vertrauen, dass ihr alter Freund, der Botschafter, ihn finden wird. Obendrein droht in Kyralia derweil ein Krieg innerhalb der Diebesgilde auszubrechen, an dem sich eine mysteriöse wilde Magierin beteiligt, die einen Dieb nach dem anderen tötet, darunter auch einige von Soneas engsten Freunden...
Mit Sonea beginnt Trudi Canavan eine neue mehr bändige Reihe. Sie spielt in der Welt, die der Leser bereits aus ihren ersten sehr guten Werke kennt. Ihr Debütroman, der erste Band der Trilogie „Die Gilde der Schwarzen Magier“, erschien 2001 in Australien und wurde dort mit großer Begeisterung aufgenommen und danach weltweit ein Riesenerfolg. Nach ihrer zweiten Bestseller-Trilogie „Das Zeitalter der Fünf“ hat Trudi Canavan 2009 mit Magie die lang ersehnte Vorgeschichte zu „Die Gilde der Schwarzen Magier“ vorgelegt. Nun geht es zwanzig Jahre später weiter, und die Heldin von einst ist älter geworden. Sie hat mit Akkarin einen Sohn bekommen, der nun auch in den Mittelpunkt der Handlung rückt. Mit Cery ist auch ein alter Bekannter dabei, der mit privaten Problemen zu kämpfen hat und schließlich entdeckt, dass ihm nur Sonea bei der Lösung helfen kann. Auch der Handlungsort Kyralia hat sich verändert. Drogen haben Einzug gehalten, und sie spielen eine wichtige Rolle. Sie dienen dazu, Menschen abhängig und willenlos zu machen, um die eigene Macht zu stärken. Aber auch sonst ist das Leben in der Welt von Trudi Canavan weiter gegangen, und ihr gelingt es, gut den Wandel zu schildern. So vergehen fast dreihundert Seiten damit, den Leser auf die veränderte Situation einzustimmen und die Veränderungen zu erklären. Das ist relativ spannungsarm, und an der ein oder anderen Stelle ist man geneigt, weiter zu blättern. Erst dann wird es spannender, und es entsteht der Wunsch, mehr zu erfahren. Man fühlt sich erinnert an die guten ersten Werke der Autorin. Die Handlung wird aus den unterschiedlichen Perspektiven der Hauptfiguren geschildert, und der Szenenwechsel ist meistens an einem spannenden Punkt. Somit versucht die Autorin Spannung und Tempo aufzubauen. Das gelingt aber erst im zweiten Teil des Buches. Bei der Charakterbeschreibung gelingt der Autorin leider nicht eine notwendige Tiefe zu erzeugen. Zwar hat man zu Sonea auf Grund der vorherigen Bücher sofort einen Bezug, und man hat das Gefühl, eine alte Bekannte nach einer langen Pause wieder zu treffen, aber bei Lorkin klappt das nicht. Er bleibt blass, und man fiebert bei seinem Part nicht mit.
Fazit:Ich war etwas enttäuscht von dem Roman, denn die Latte hatte die Autorin mit ihren ersten Büchern selbst sehr hoch gelegt. Sonea hat einige interessante Ansätze, ist aber durchschnittliche Fantasykost, die man gut lesen kann. Fans der Autorin und der Reihe werden das Buch lesen und sich auch auf den zweiten Band freuen.
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