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Exterminators 3 - Die Lügen unserer Väter
Bewertung:
(4.2)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 03.08.2010
Autor:Autor: Simon Oliver, Zeichner: Tony Moore
Übersetzer:Bernd Kronsbein
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Los Angeles, Heute
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:978-3-86607-768-3
Inhalt:148 Seiten, Softcover, US-Format, US-Originale: The Exterminators 11-16
Preis:16,95 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Ein schmutziges Geheimnis kann man nicht für immer beerdigen und ebenso wenig können die Schädlingsbekämpfer verhindern, dass das Ungeziefer sich mehr und mehr in L.A. ausbreitet. Henry, Saloth und der Rest der Bug-Bee-Gone Crew müssen das auf sehr unangenehme Weise erfahren.

Henry kommt endlich mit seinem neuen Leben zurecht und fühlt sich bei seiner neuen Freundin wohl, doch das ändert sich als Cleo Crone, der politische Rechtsaußen von San Fernando, wieder auftaucht.

Crone möchte Henry in eine Verschwörung hineinziehen, die in einer Gefängniszelle begann und mittlerweile bis in die Chefetage des Ocran-Konzerns reicht. Und genau dort arbeitet Henrys-Ex Laura, die auf die harte Tour erfahren muss, wie der Hase läuft und was man tun muss, um ganz an die Spitze zu gelangen.

Aber nicht alles dreht sich um Henry und seine Dämonen, sondern auch die anderen bei Bug-Bee-Gone haben ihre eigenen Probleme und Sorgen. Nils trifft auf seinen verlorenen Sohn, mit dem er schon seit Jahren nichts mehr zu tun haben will. Saloth wird schmerzhaft daran erinnert, welche Rolle er bei den Roten Khmer in Kambodscha spielt und sogar Mrs. Perez muss sich mit Ängsten auseinandersetzen, die seit ihrer Kindheit in ihr schlummern.

Und hinter all dem lauert die beständige aber noch unbemerkte Gefahr der Insekten, die sich mehr und mehr ausbreiten. Und auch Ocran selbst hat nichts Gutes vor, denn sie wollen ihr umstrittenes Insektenvernichtungsmittel Draxx als Droge in Umlauf bringen.

 

Zu Story, Schreibstil & Artwork:

Die Gefahr der intelligenten Schaben ist vorerst beseitigt und die Mitglieder von Bug-Bee-Gone haben zunächst ihre ganz eigenen Sorgen mit denen sie zu kämpfen haben. Soweit knüpft der dritte Band locker an den vorigen Band an und ist dabei nicht minder skurril. Autor Simon Oliver zeigt ein paar sehr abgefahrenen Ideen und glänzt mit ebensolchen Überraschungen. Wie schon zuvor ist vor allem die Recherche hervorragend, die Oliver hier zu Tage fördert, denn er zeigt Ecken und Gegenden von L.A. in diesem Comic, die man so wohl als Außenstehender nie zu Gesicht bekommt. Das war schon in den Vorbänden so, ist aber auch jetzt noch präsent. Die Story entwickelt sich dabei recht gut weiter, man vermisst aber zunächst ein wenig den roten Faden. Dieser erschließt sich dann aber später im Band und dann macht das Ganze auch wieder richtig Sinn. Exterminators 3 hat immer noch diesen Ekelfaktor - Kakerlaken, Froschplagen und ähnliches werden hier auf oftmals unkonventionelle Art und Weise bekämpft. Aber Exterminators hat auch den gewohnten schwarzen Humor, gerade wenn es um entflohene Wüstenrennmäuse geht. Der Plot weiß zu fesseln und macht durchaus Spaß, vor allem interessant ist dabei das was bei Ocran geschieht. Der Comic wird aber sowieso mit verschiedenen Handlungssträngen erzählt und ist demnach recht vielschichtig. Und abgeschlossen wird der Band dann auch wieder mit einem umwerfenden Cliffhanger, der schon jetzt auf den nächsten Band neugierig macht.

 

Die Artworks stammen wieder von Tony Moore (Walking Dead u.a). Optisch gesehen überzeugt der Comic daher auf ganzer Linie, denn die Illustrationen sind schön detailreich und hervorragend umgesetzt. Moores Zeichenstil ist anspruchsvoll und glänzt mit zahlreichen Feinheiten und vor allem ansprechenden Schatten und Lichteffekten, die sehr gut zur Szenerie passen. Die Kolorierung ist kräftig und unterstützt die bizarre Optik dabei hervorragend. Auch in Sachen Mimik und Gestik können die Illustrationen überzeugen, vor allem kann man die diversen Charaktere sehr gut auseinander halten.

 

Qualität & Ausstattung:

Der Band kommt im Softcover und im US-Format. Er beinhaltet die Originalhefte 11-16 und ist produktionstechnisch wie immer von allerbester Güte. Extras gibt es keine.

 

Fazit:

Eine tolle Serie geht ebenso toll weiter, wie sie begonnen hat. Auch der dritte Band von "Exterminators" überzeugt mit einer spannenden und skurrilen Story, auch wenn diese sich erst ab etwa der Mitte richtig entfaltet. Zunächst bekommt man Einblicke in die Gefühlswelt und die Vergangenheit einiger Protagonisten und die "Bugs" werden erst einmal außen vor gelassen. DAs ändert sich aber bald und vor allem zeichnet sich ab, das es noch ganz Dicke kommen wird. Das aber nicht mehr in diesem Band, sondern eher im nächsten. "Exterminators" ist bizarr, skurril, humorvoll, aber mitunter auch bitterböse und nah an der Grenze des guten Geschmacks. Aber: das ist was den Comic auszeichnet und nie wird es hier von den Machern wirklich überzogen. Wie auch immer, auch der dritte Band gehört bei jedem Fan der Reihe ins Regal.