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Marvel Noir: Daredevil
Bewertung:
(3.9)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 10.08.2010
Autor:Autor: Alexander Irvine, Zeichner: Tomm Coker
Übersetzer:Robert Syska
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Marvel Noir
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:DNOIR004 (verlagsintern)
Inhalt:108 Seiten, Softcover, US-Format, US-Originale: Daredevil Noir #1-4
Preis:14,95 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

New York, Hell's Kitchen zur Zeit der Prohibition. Als Matt Murdock noch ein Junge ist, werden sein Vater, ein Boxer der nicht absichtlich verlieren will, vor den Augen seines Jungen erschossen. Matt selber verliert dabei sein Augenlicht. Doch er erlangt andere Sinne und lernt zu kämpfen und so wird er zum furchtlosen Vigilanten Daredevil.

Inzwischen arbeitet er als Assistent des Privatdetektiv Foggy Nelson und kämpft des Nachts für die Menschen von Hell's Kitchen, dessen Straßen vom Kingpin und dem organisierten Verbrechen mit straffer Hand regiert werden. Doch ein Krieg entbrennt um den Thron der Unterwelt als Orville Halloran sich mehr und mehr in den Vordergrund zu drängen versucht. Als die schöne und mysteriöse Eilza in der Detektei auftaucht, kann Matt ihr nicht wiederstehen, und so gerät er zwischen die Fronten...

 

Zu Story, Schreibstil & Artwork:

Nach dem die Marvel Noir-Reihe mit Spiderman sehr gut gestartet war, konnten X-Men und Wolverine Noir nicht wirklich überzeugen. Daredevil ist da eine andere Sache und wirkt deutlich authentischer und interessanter. Sicher, die grundlegenden Elemente der Story sind bekannt und der Daredevil hat die bekannten Fähigkeiten, aber viele Facetten sind bei Noir gänzlich anders. Das fängt beispielsweise damit an, das Matt Murdock kein Staranwalt geworden ist, sondern "nur" der Assistent eines kleinen Detektivs.

Die Geschichte dreht sich um die Anfänge und wie der Kingpin in der Noir-Welt wirklich groß wird, es aber erst mit Widersachern zu tun hat. Der Daredevil steht zwischen den Fronten.

Die Story ist ansprechend und spannend erzählt und birgt auch die eine oder andere überraschende Wendung. Der Autor Irvine trifft den düsteren Ton der Noir-Welt hervorragend und bezieht dabei das Setting sehr gut in seine Geschichte ein. Gewalt, Intrigen, Verbrechen, Alkohol und schöne Frauen, all diese Elemente sind in die Erzählung eingeflochten.

 

Diese wird von Tomm Coker zeichnerisch umgesetzt und auch dieser trifft den Ton sehr gut. Sein Stil ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig, da er zum einen oft etwas grob wirkt, zum anderen sehr viel mit Schatteneffekten spielt. Außerdem kommt noch dazu, das die Schraffuren respektive die Kolorierung mit einer rasterartigen Optik umgesetzt wurde, die an die frühen Pulp-Comics erinnert (und deswegen wahrscheinlich genau so gewollt sind). Diese optische Umsetzung passt hervorragend zu Noir und wirkt einfach authentisch.

 

Qualität & Ausstattung:

Der Band kommt wie üblich im Softcover und US-Format. Produktionstechnisch fehlerfrei und absolut professionell hergestellt, beinhaltet der Band alle vier US-Hefte. Extras gibt es bis auf eine Covergalerie keine.

 

Fazit:

"Daredevil Noir" ist nach den zwei deutlich schwächeren Vorgängern X-Men und Wolverine wieder eine Noirgeschichte, die deutlich besser gelungen ist. Das Setting ist vollkommen anders als das normale Marvel-Setting und zahlreiche Elemente der Protagonisten und der Welt sind dadurch eben auch verändert. Die Macher treffen den Noir-Ton hervorragend und stricken darum eine spannende Daredevil Geschichte. Wer Pulp-Magazine, Film noir und Daredevil mag, sollte hier zugreifen.