Supernatural ist eine recht erfolgreiche Mystery-Serie aus den USA, die mittlerweile fünf Staffeln umfasst und bisher ist immer noch kein Ende in Sicht. In der Serie geht es um zwei Brüder, die sich der Dämonenjagd verschrieben haben, wobei die Serie effekttechnisch sehr gut gemacht ist und einen hohen "Coolness-Faktor" aufweisen kann. „Origins“ ist der mittlerweile zweite Comicband zur Serie, der sich – wie der erste Comic – um die Vorgeschichte zur Serie dreht. Während aber Supernatural 1 sich um die Anfänge der Brüder dreht, rückt bei „Origins“ der Vater von Sam und Dean Winchester stärker ins Rampenlicht.

 

Inhalt:

Nachdem John Winchester mit ansehen musste, wie ein Dämon seine Frau tötete und sein Haus in Brand steckte, macht er sich daran, diesen Dämon zu finden und zu töten. Seine beiden kleinen Söhne nimmt er mit auf diese Jagd, von der er nicht mal ahnt, wie gefährlich sie ist und in was für eine Welt er sich begibt. Er weiß nicht, wem er trauen und von wem er Informationen erhalten kann. Doch dann taucht ein Dämonenjäger auf, der John hilft, und gemeinsam machen sie Jagd auf das Monster, das Johns Leben zerstört hat. John erkennt aber schnell, das er noch sehr viel zu lernen hat und versinkt dabei immer tiefer im Sumpf der Unterwelt. Schließlich bestimmt die Jagd sein gesamtes Leben und viel zu oft lässt er seine beiden Jungs tage- und wochenlang alleine. Seine Söhne sind auf sich allein gestellt, und so kümmert sich der ältere Dean um seinen kleinen Bruder Sam, während John Geister, Dämonen und andere böse Kreaturen jagt, um endlich seine Rache zu bekommen…

 

Schreibstil & Artwork:

Geschrieben wurde die „Origins“-Geschichte von Peter Johnson, der den Ton der Serie recht gut trifft und scheinbar seine Hausaufgaben gemacht hat. Allerdings hinkt die Spannung mitunter ein wenig und es gibt spürbare Strecken in der Story, während sich der Autor von Szene zu Szene hangelt. Dennoch ist es durchaus interessant zu sehen, wie John sich nach dem Mord an seiner Frau mehr und mehr zum Jäger entwickelt. Das dürfte aber wohl nur echte Fans der Serie wirklich interessieren, vor allem da viele Elemente sehr stark auf die Serie anspielen. Für Kenner der Serie gibt es allerdings einige nette Hintergrundinfos und auch ein paar Erklärungen – zum Beispiel wie es überhaupt dazu kam, das John sein Tagebuch so akribisch geführt hat, welches Sam und Dean dann später in der Serie unglaubliche Dienste leistet.

„Origins“ ist dabei düster und ein guter Comic, der sich aber nicht an die Spitze des Genres vorarbeiten kann. Dennoch macht er Spaß und vor allem Supernatural-Fans sollten einen näheren Blick riskieren. Vor allem da es noch eine zusätzlich kurze Geschichte von Starautor Geoff Johns, die einen schönen Bonus darstellt.

 

Allerdings sollte man dann auch ein Augenmerk auf die Artworks richten, denn die Illustrationen von „Origins“ sind mit Sicherheit nicht jedermanns Sache. Mir persönlich sind sie beispielsweise viel zu grob – vor allem da Band 1 deutlich schicker aussah. Die Illustrationen zeigen nur wenige Details und auch Gesichtszüge und ähnliche Elemente sind nur schwer auszumachen. Dasselbe gilt für die Hintergründe und das ganze Drumherum. Das ist ein wenig schade, denn feinere Artworks wären auch der Story zu Gute gekommen.

 

Qualität, Ausstattung & Übersetzung

Verlagsüblich kommt der Comic im Softcover und hat das US-Format. Papierqualität, Bindung und Druck sind hervorragend und auch die Übersetzung zeigt sich korrekt und authentisch zur TV-Show. Der deutsche Band beinhaltet dabei alle Einzelhefte der amerikanischen Mini-Serie „Supernatural: Origins“. Extras…

 

Fazit:

Ich selbst bin ein großer Fan der Supernatural-TV-Serie und freue mich über neue Geschichten, die nicht in der Show erzählt werden. „Origins“ lässt mich da allerdings zwiegespalten zurück. Auf der einen Seite ist die Story um die ersten Gehversuche in Sachen Dämonenjagd von Dean und Sams Vater John Winchester interessant und auch spannend gestaltet, auf der anderen Seite überzeugen die Artworks dazu nicht wirklich. Fans der Serie, die neue Hintergrundinfos erfahren wollen, sollten dennoch einen Blick riskieren, denn gerade die Optik eines Comics ist ja auch immer zu einem Großteil eine sehr subjektive Angelegenheit sprich: Geschmackssache. Die Bonus-Kurzgeschichte von Geoff Johns entschädigt ein wenig, aber dennoch gehört „Origins“ definitiv nicht zu meinen Lieblingscomics. Jene Comic-Fans die sich im Supernatural-Setting kaum oder gar nicht auskennen, geht eine Menge verloren in dieser Geschichte, denn eine grundlegende Wissensbasis über die Serie sollte man schon haben.