Inhalt:

"The Hood" wurde nach dem Civil War eine Schlüsselfigur des Marvel-Universums. Doch niemand kann seiner Vergangenheit entkommen, nicht mal ein Hood, der die neuen Rächer bezwungen hat und wohl das heißeste Eisen in der Schurken-Community ist. Parker Robbins gehört dabei zum innersten Zirkel von Osborne und hat eine nicht zu unterschätzende Schurken-Bande um sich geschart. Doch Parkers Vergangenheit holt ihn während der Dark Reign ein und er muss sich mit Dingen auseinandersetzen, die er lange zu vergessen versucht. Unter anderem ist da seine Frau und sein Kind, denn Parker führt ein Doppelleben von dem seine Frau nichts weiß und wirklich gut behandeln tut er sie auch nicht. Doch seine dunkle Seite bringt auch seine Familie in Gefahr und Parker muss sich entscheiden was er tun will und wie er sein Leben weiterführen möchte, denn sein Privatleben lenkt in zunehmend von seiner Arbeit als Gangsterboss ab und das macht ihn angreifbar..

Schreibstil & Artwork:

"The Hood" beweist schon seit längerem , das auch die Superschurken durchaus ihre Fangemeinschaft haben und vielen Lesern ans Herz wachsen. Das mag daran liegen, dass bestimmte Schurken nicht nur ihren eigenen Kopf haben, sondern auch durchaus menschliche Seiten zeigen und im Grunde gar nicht so böse sind von ihrem Wesen her. Gerade "The Hood" ist da ein Paradebeispiel, denn Parker Robbins ist eigentlich nur ein Schmalspurganove gewesen, der seine Familie ernähren wollte, bis er durch Zufall auf ein rotes Cape gestoßen dem ein Dämon innewohnt.

Wie auch immer, die Entstehungsgeschichte sollte den meisten Fans bekannt sein. Bei dem vorliegenden Band geht es auch weniger um die Entstehung des "Hood", also wie er zum Cape gelangt (das wird nämlich in Marvel Exklusiv 82: Hood erzählt), sondern um die Altlasten, die Parker Robbins aus seinem Leben davor mit sich bringt. Das Ganze wird recht fesselnd von Jeff Parker erzählt, der eine sehr dynamische und frische Erzählweise an den Tag legt. Der Plot glänzt mit überraschenden Wendungen und facettenreichen Details und hat eine ansprechende Geschwindigkeit, die weder zu langsam ist, noch sich überschlägt. Der Band macht einfach Spaß und man erfährt einiges über den Hood. Damit beschränkt sich der Comic aber auch sehr auf die richtigen Fans des Superschurken und jene, die sehr viel Interesse daran haben, mehr über den Träger des roten Capes zu erfahren. Die Leser die sich mehr der guten Seite des Marvel-Universums widmen, werden hier nicht so viel Spaß haben. Trotzdem macht "Hood" eine gute Figur, was nicht zuletzt an der ausgefeilten Charakterzeichnung liegt, die dieser Band offenbart. Vor allem da man einen guten Einblick in die Gefühlswelt von Parker bekommt und dabei eben erkennen kann, das er nur allzu menschliche Probleme hat.

Die Artworks stammen von Kyle Hotz, der bereits 2002 mit Brian K. Vaughan "The Hood" in einer Miniserie präsentierte. Die Zeichnungen von Hotz sind okay, nicht überragend aber dennoch gut. Sie haben einen modernen Stil - mit klar definierten Konturen und Linien und satten Farben - wirken aber gleichzeitig auch nicht zu überladen. Hotz zeigt ein gutes Gefühl für die einzelnen Panels und präsentiert diese sowohl optisch ansprechend, wie auch dynamisch und actionreich.

Qualität, Ausstattung & Übersetzung

Verlagstypisch kommt auch dieser Band im Softcover und hat das US-Format. Auf 124 Seiten findet man die komplette Mini-Serie.

Fazit:

"The Hood" ist eine ganz große Nummer im Marvel-Universum, zumindest derzeit, und gehört zu den Lieblingen der Leserschaft. Kein Wunder, das es da immer wieder neue Geschichten über den Träger des roten Dämonencapes gibt. Die vorliegende Miniserie offenbart einiges über Hoods Vergangenheit die Parker nun einholt. Das Ganze ist spannend erzählt und ansprechend gezeichnet, wenn auch nicht überragend. Dennoch gehört dieser Band zur soliden Superhelden- respektive Superschurken-Kost und ist auf jeden Fall was für Fans, aber auch für Gelegenheitsleser.