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Inhalt:Mitte 40 ist Conan der König von Aquilonia und hat die ehemalige Konkubine Zenobia zu seiner Gemahlin genommen. Die Königin erwartet Conans ersten Sohn, während der König nicht wirklich zur Ruhe kommt, da er seiner kriegerischen Vergangenheit immer noch nachhängt. Als ein Abgesandter von Stygia Conan einen Besuch abstattet, verliert Zenobia das Kind aufgrund dunkler Magie. Conan ist sich sicher, dass die sowieso verhassten Herrscher von Stygia dahinter stecken und sammelt eine mächtige, furchteinflößende Armee um sich und zieht gegen den Feind. Doch der gefährliche Fluss Styx liegt zwischen Conan und seinen Feinden und schon als seine Armeen übersetzen, werden sie von grausamen Dämonen angegriffen und kämpfen nicht nur um ihr Leben, sondern auch um ihre Seelen. Conan schlägt sich derweil mit einer kleinen Truppe ins Herz von Stygia durch, nur um dort sein ganz persönliches Grauen zu erleben…
Schreibstil & Artwork:Der mittlerweile dreizehnte Band der Conan-Reihe steht den Vorbänden in nichts nach. Allerdings knüpft er auch nicht an diese direkt an, sondern führt die Geschichte fort, die Conans geistiger Vater Robert E. Howard in seinem einzigen Conan-Roman niedergeschrieben hat („Die Stunde des Drachen“ / „The Hour of the Dragon“). Der Autor Joshua Dysart trifft dabei das Conan-Feeling nahezu perfekt und bietet eine epische Geschichte feil, die sich gewaschen hat. Die unheimlich dichte Story erzeugt eine enorme Spannung und fesselt den Leser regelrecht an den Comic. Dabei ist der Plot sowohl düster, wie auch actionreich. Auf der einen Seite trauert man um Conans Verlust, auf der anderen Seite begleitet man ihn mit Freuden auf seinem blutigen Rachefeldzug gegen die Stygianer, die man als Leser nur inbrünstig hassen und verabscheuen kann. Allerdings ist hier die Gut / Böse-Abgrenzung ganz klar definiert (was bei Conan nicht immer so ist) und unwiderlegbar klar dargelegt. Das Ganze wird mit wundervollen Sword & Sorcery Elementen ausstaffiert – es gibt große und blutige Schlachten - die ganz im Zeichen des rohen und rauen Barbaren und der hyperborischen Welt stehen, die man von diesem Setting gewohnt ist. Geschickt lässt Dysart aber auch albtraumhafte Elemente in die Story einfließen, die stark an H.P. Lovecrafts Cthulhu erinnern.
Zeichner Will Conrad zeigt hier was er drauf hat. Seine Artworks sind ausnahmslos umwerfend und rücken die epische Erzählung ins rechte Licht. Die Illustrationen sind schick und enorm detailliert und werden von einer stimmigen Kolorierung geprägt, die die düstere Story hervorragend wiedergibt, gleichzeitig aber durch die durchdachte Anordnung der Panels auch sehr dynamisch wirkt. Gerade die Komplexität der einzelnen Panels – die zu keiner Zeit überladen wirken – macht hier das A und O in Sachen Optik aus. Auffällig ist dabei auch, dass der Zeichner immer wieder neue Perspektiven benutzt, um einzelne Szenen aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Das sorgt für eine spritzige Dynamik und Conrad gilt nicht umsonst als einer der besten Conan-Zeichner, selbst verglichen mit Cary Nord.
Besonders hervorzuheben sind bei diesem Band respektive der Miniserie, die dieser Band darstellt, die Cover-Artworks, die von dem amerikanischen Maler Jason Shawn Alexander stammen und einfach umwerfend gut aussehen. Die dunklen Ölgemälde zeigen Conan dabei in imposanten und actionreichen Posen und bereichern den Comic ganz ohne Zweifel.
Qualität, Ausstattung & ÜbersetzungVerlags- und Serienüblich kommt auch dieser Band von Conan im Softcover und US-Format. Allerdings gibt es bei dem 148 Seiten starken Buch auch eine Besonderheit, die man bei Panini besser hätte lösen können. Conan 13 beinhaltet die komplette Mini-Serie „Conan and the Midnight God 1-5“, die aber nichts mit der in Conan 12 gerade gestarteten „Conan the Cimmerian“ Reihe zu tun hat und damit die Chronologie durcheinander wirbelt. Die vorliegende Story ist ohne Frage klasse, aber man hätte eventuell besser einen Sonderband daraus gemacht – ein kleiner Wermutstropfen also. Produktions- und Übersetzungstechnisch gibt es allerdings absolut nichts zu bemängeln und auch das Extra in Form der Covergalerie ist klasse.
Fazit:„Conan und der Gott der Nacht“ präsentiert wieder einmal eine absolut atemberaubende und umwerfende, aber auch ebenso epische wie düstere Geschichte um den allseits beliebten Barbaren, der nun König ist. Dabei führt der deutsche 13. Band allerdings nicht die gerade erst gestartete „Conan the Cimmerian“ Reihe weiter, sondern erzählt eine Geschichte, die an Robert E. Howards einzigen Conan-Roman namens „Die Stunde des Drachen“ anknüpft und darauf aufbaut. So oder so: der Plot hat alles was Conan ausmacht und vielleicht sogar noch ein wenig mehr, denn man spürt auch deutlich horrorhafte Einflüsse a la Cthulhu in diesem Band. Das Ganze wird von dem brasilianischen Zeichner Will Conrad todschick optisch dargestellt und so ist „Conan und der Gott der Nacht“ ein echter Hammer, der nicht nur Conan-Fans begeistern dürfte. Absolute Klasse!
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