Inhalt:

Der neue Spawn nimmt die Dinge in die Hand, und dabei ist er wenig zimperlich. Doch unerwarteter Weise werden seine Gewalttaten gefilmt und plötzlich steht der bislang unbekannte Antiheld im Scheinwerferlicht. Gleichzeitig entdeckt der Reporter Marc Rosen, dass Jim über Kräfte verfügt, die weit über die eines Menschen hinausgehen.

Schreibstil & Artwork:

Mit dem vorliegenden Heft 94, welches die US-Ausgaben 195 und 196 umfasst, geht die McFarlane Strecke namens "Endspiel" zu Ende, die sich über die letzten sechs deutschen Ausgaben erstreckte. Unerwarteter Weise hat der geistige Vater von Spawn seinen (Anti)Helden und sein Spawn-Universum vollkommen umgestrickt und hinterlässt nun tatsächlich einen neuen Spawn - Jim Downing. In diesem Finale werden einige Fragen aufgeklärt, die sich in den letzten Ausgaben angesammelt haben, aber nicht alles wird beantwortet. Das Finale ist gut gelungen, aber es haut auch nicht vollends vom Sockel, denn einige Elemente waren durchaus von vorneherein absehbar. Doch das neue Heft macht wieder viel Spaß und Fans der Reihe werden hier gut bedient. Interessant dürfte nun die Zukunft von Spawn werden und es bleibt zu hoffen, dass McFarlane weiterhin an Bord bleibt. Vor allem, da er bei diesem letzten Heft sogar teilweise den Zeichenstift wieder geschwungen hat, eine Sache, die bei Meister McFarlane heutzutage leider viel zu selten geworden ist.

Unterstützt wird Todd wieder durch Whilce Portacio und auch durch Rob Liefeld, während Greg Capullo für das Layout verantwortlich zeichnet. Über McFarlanes Artworks braucht man wohl kaum noch ein Wort verlieren, der Mann hat schon in den späten 80ern respektive in den frühen 90ern (mit Spawn) ein Genre und einen Stil definiert, der das Comicbusiness nachhaltig geprägt hat. Ohne ihn (und auch den anderen sechs Begründern von Image Comics, zu denen auch Liefeld und Portacio gehören) würden Superhelden-Comics wohl nicht so aussehen, wie sie es heute tun. Wie auch immer, die Artworks von Spawn 94 sehen umwerfend aus, denn drei großartige Zeichner waren hier am Werk. Das Capullo-Layout ist facettenreich und dynamisch und sorgt für ein stimmiges Ambiente. Alles in allem hinterlässt Spawn 94 optisch einen hervorragenden Eindruck und fügt sich dabei nahtlos zu den vorigen Bänden hinzu.

Qualität, Ausstattung & Übersetzung

Spawn 94 ist wie immer ein einfaches Comicheft mit einem stärkeren Pappeinschlag. Die Seiten sind Hochglanz bedruckt und sehen gut aus. Produktionstechnisch gibt es hier nichts zu meckern. Eingeleitet wird das Heft mit einem Rückblick in Textform und am Ende des Heftes findet sich wie üblich die Kolumne „Spawning Ground“. Andere Extras gibt es nicht.

Fazit:

Bumm! Das große Finale der aktuellen Spawn-Strecke bringt einiges mit sich, ist aber nicht ganz so bombastisch geworden, wie ich erwartet hätte. Dennoch bleibt ein umgekrempeltes Spawn-Setting zurück, das viel verspricht und enorm viel Potential in sich birgt. Das "Endspiel" ist spannend und ansprechend zu Ende gegangen und macht Bock auf mehr. Das liegt nicht zuletzt auch an den tollen Artworks, bei denen diesmal sogar McFarlane selbst seine Finger im Spiel hatte (was unverkennbar ist). Nun darf man gespannt sein wie es weiter geht, einen kleinen Cliffhanger gibt es auf jeden Fall schon. Oberklasse!