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Inhalt:Die Gruppe unter der Führung von Rick Grimes ist immer noch auf dem Weg nach Washington D.C., wo sich eine sichere Zuflucht befinden soll. Doch brutale und unerwartete Ereignisse, die ausnahmsweise mal nicht direkt etwas mit den wandelnden Toten zu tun haben, dezimieren die kleine Gruppe auf tragische Weise noch einmal deutlich. Dann taucht ein Priester aus einer nahen Kirche aus, der der Gruppe in eben dieser einen vermeintlich sicheren Unterschlupf anbietet. Doch bevor die Gruppe dort ankommt verschwindet Dale des nachts und jegliche Suche nach ihm bringt keinen Erfolg. Als Rick und die Anderen die Kirche erreichen, wird ihnen klar das sie beobachtet werden und sie machen sich auf, der Sache auf den Grund zu gehen. Schnell finden sie heraus, dass sie ins Visier von Menschen geraten sind, die der Hunger zu Menschenjägern gemacht hat. Doch diese haben nicht mit der Entschlossenheit von Rick und Co gerechnet….
Stil & Artwork:Während im amerikanischen und deutschen Fernsehen die TV-Serie zu „The Walking Dead“ startet (und die hohen Erwartungen durchaus erfüllt) haben die Cross-Culter den mittlerweile elften deutschen Sammelband auf den Markt gebracht, der die Erlebnisse der Überlebenden der Zombiekalypse wieder einmal mehr enorm spannend und überzeugend weiterführt. Autor Robert Kirkman scheut sich dabei auch nicht, sehr heikle moralische Themen aufzugreifen und strickt diese dabei sehr geschickt in seinen Hauptplot ein. Zunächst wird der Leser in eine scheinbare Sicherheit gewiegelt und dann Bumm… geschieht das nächste unglaubliche und unbegreifliche Ereignis. Und nun muss sich die Gemeinschaft mit einer neuen Situation und einer ethischen Diskussion auseinandersetzen, denn es geht um nichts anderes als um einen Mord. Ich will aber nicht zu viel verraten sonst wäre die Spannung beim Lesen dahin. Und selbst als dieses Problem gelöst scheint eröffnen sich neue Probleme und die Gruppe kommt einfach nicht zur Ruhe. Das alles erzählt Kirkman mit seiner umwerfenden und einzigartigen Art, glänzt dabei immer wieder mit neuen Ideen und Überraschungen, lässt dabei dem Leser kaum wirklich Ruhepausen. Die benötigt man aber auch nicht, da die Mischung zwischen Action und Gänsehaut erzeugender Spannung einfach perfekt ausgewogen ist. Kirkman spielt dabei immer wieder mit den ureigenen Ängsten, mit albtraumhaften Vorstellungen und mit schrecklichen Geschehnissen, die man selbst nicht für möglich halten würde. Dabei verzichtet der Autor auch nicht auf eine weitergehende Vertiefung der Charakterzeichnung – ganz im Gegenteil – betrachtet man die verschiedenen noch lebenden Personen über die bisherige Reihe hinweg, so merkt man deutlich, wie diese sich verändert und entwickelt habe und das nicht immer zum Guten, wie man in diesem Band wieder einmal erkennen kann. Aber genau das ist, was TWD ausmacht: Kirkman zeigt, was ein Mensch zu tun imstande sein könnte, wenn er in eine so extrem Situation kommt, wie diese.
In Sachen Artworks hat sich weiterhin nichts geändert. Die Illustrationen von Stammzeichner Adlard sind einfach klasse und passen hervorragend. Viel muss man hier nicht mehr sagen, was nicht schon zuvor gesagt wurde. Die Illustrationen sind gelungen, ausreichend detailliert und fangen vor allem das Grauen hervorragend ein, das das Setting mit sich bringt.. TWD ist weiterhin schwarz-weiß, also auch dahingehend hat sich nichts geändert. Allerdings ist mir persönlich auf der Comic Action in Essen wieder einmal mehr aufgefallen, wie schade es doch ist, das die deutsche Variante der Reihe nur im DinA5 Format erscheint. Auf der Messe hatte ich sowohl die normale US-Format Version, wie auch eine Special Edition im übergroßen Format in der Hand und ich muss gestehen, dass diese einfach viel mehr her geben, da die Panels einfach besser aussehen, wenn sie größer sind.
Qualität & Übersetzung:Das Format ist wie gerade erwähnt wie immer DinA5 und das Buch kommt ebenfalls wie immer im hochwertigen Hardcover. Abgerundet wird der Band wieder mit der mittlerweile elften Folge des „Zombie-Guides“, der diesmal den zweiten Teil der „Zombiefilme der 1980er Jahre“ behandelt. Der Charakter-Guide, der eigentlich am Anfang eines jeden Bandes zu finden ist, ist diesmal nicht im Buch zu finden. Wie immer ist TWD ab 16+ Jahren geeignet.
Fazit:Umwerfend und erschreckend! Mehr braucht es eigentlich nicht, um den elften Band von TWD zu beschreiben. TWD beweist einmal mehr, warum diese Serie zum Besten gehört, was das Comic-Genre in den letzten Jahren hervor gebracht hat. Dabei verfolgt der Autor noch immer dieselbe Richtung und bleibt konsequent, was seine Erzählung, seine Ideen und die heftigen Ereignisse angeht. Aber genau das ist, was TWD von Anfang an ausgemacht hat. Vermeintliche Hauptdarsteller springen über die Klinge, brutalste Ereignisse, die moralische Fragen aufwerfen, geschehen und die Überlebenden sind zu den fiesesten Taten gezwungen. Optisch wie immer in schwarz-weiss und mit hervorragenden Artworks des Stammzeichners. Wieder einmal Weltklasse!
Anmerkung des Redakteurs: Zu Halloween 2010 ist die Pilotfolge der ersten Staffel der TV-Serie in den USA sehr erfolgreich gelaufen. Kein Wunder, denn die Umsetzung von TWD auf den Bildschirm ist hervorragend gelungen. Eine tolle Inszenierung und absolut authentisch. Nur ein paar Tage später hat der Fox Channel Europe (Pay-TV) den Piloten auch in Deutschland ausgestrahlt, allerdings in einer um 20 Minuten gekürzten Fassung (46 statt 66 Minuten), bei dem nicht nur die blutigsten Szenen sondern auch teilweise wichtige Dialoge und Ereignisse weggeschnitten wurden. Unverständlich, denn dieser Schnitt zerstört die atemberaubende Stimmung der Pilotfolge, die ein unglaubliches Gefühl der Einsamkeit erzeugen konnte. Es empfiehlt sich also, die Original-Fassung der Serie zu sehen, aber diese ist auf jeden Fall absolut und ebenso empfehlenswert, wie die Comic-Serie.
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