Sharner Kobold Sharner Kobold

 

u
Death Frost Doom
Bewertung:
(4.5)
Von: Anonymous
Alias: Anonymous
Am: 24.11.2010
Autor:James Edward Raggi IV
Typ:Abenteuer
System:Lamentations of the Flame Princess (LotFP)
VerlagLotFP Verlag
ISBN/ASIN:978-952-5904-12-3
Inhalt:28 Seiten
Sprache:Englisch

Inhalt (Achtung Spoiler!)

Death Frost Doom ist ein Abenteuer für das Lamentations of the Flame Princess Weird Fantasy Roleplaying Game, welches auch mit den klassischen D&D Regeln oder einem Retro-Klon wie Labyrinth Lord gespielt werden kann.

 

Das 28-seitige Heft liegt lose in einem Pappeinband, auf dessen Innenseite sich die Karte einer unterirdischen Tempelanlage befindet, in der ein großer Teil des Abenteuers spielt.

 

Die Charaktere müssen auf ihrer Reise einen Berg überqueren, was nur über einen Passweg möglich ist. Am Fuße des Berges treffen sie Zeke Duncaster, der dort in einer kleinen Hütte ein einsiedlerisches Leben lebt und den Großteil seiner Zeit mit dem Schnitzen hölzerner Grabsteine verbringt. Duncaster berichtet den Charakteren von einem Haus direkt an der Passstraße, in dem lange Zeit sehr böse Menschen wohnten, die viele Leute töteten und einfach auf einem Feld verscharrten. Darin, diesen Menschen zum Andenken aus dem Feld einen richtigen Friedhof zu machen, hat Duncaster seine Lebensaufgabe gefunden und so reist er regelmäßig zu dem Haus, schreibt aus einer dort liegenden, von den Mördern akribisch geführten Liste, einige Namen der Ermordeten ab und fertigt Grabsteine, um diese auf dem Feld aufzustellen. Duncaster versucht, die Charaktere von der Nutzung der Passstraße abzuhalten, da sie ansonsten diesen bösen Ort passieren müssten.

 

Tatsächlich ist das von Duncaster beschriebene Haus der Zugang zu einem unterirdischen Tempelkomplex, in welchem rund eintausend Jahre lang ein dunkler Todeskult Menschenopfer darbrachte. Neben dem Gräberfeld in der Nähe des Hauses, auf dem Abertausende Opfer des Kultes verscharrt wurden, finden sich in dem Tempelkomplex zahlreiche Grabkammern, in denen tausende Mitglieder des Kultes begraben wurden. Diese beiden Tatsachen machen dieses Abenteuer zu einer besonderen Herausforderung für die Charaktere, denn das Vorhandensein abertausender ruheloser Seelen wirkt sich durchaus spieltechnisch aus. Die Charaktere haben immense Probleme in dieser Gegend einen ruhigen Schlaf zu finden und können so praktisch nicht von den regeltechnischen Vorteilen einer Ruhepause profitieren. Ganz im Gegenteil, die besonders blutrünstigen Alpträume bescheren den Charakteren Mali auf all ihre Würfe. Im Innern des Tempelkomplexes können die Alpträume sogar so intensiv werden, dass die Charaktere Schaden nehmen.

 

Die von den Charakteren zu erforschenden Räume sind sehr abwechslungsreich gestaltet. Neben Kämpfen mit Untoten, Geistern und allerlei Getier ist die Anlage mit Geheimtüren und Fallen gespickt. Hier zeigt sich wieder Raggi’s Stärke, keine 08/15-Standard-Dungeon-Elemente zu verbauen, sondern sich wirklich abgedrehte Dinge einfallen zu lassen. Ein besonderes, rollenspielerisches Highlight ist die Begegnung mit Cyris Maximus, dem General Overlord der Armeen von Duvan’Ku. Bei diesem handelt es sich um einen mächtigen Vampir, der seit Jahrhunderten in einem Mausoleum in dem Tempelkomplex gefangen ist, da er die Anlage nur verlassen kann, wenn er von einer Person von Außen zum Verlassen der Anlage eingeladen wird. Cyris stürzt die Gruppe in ein moralisches Dilemma: Er bietet als Gegenleistung für seine Befreiung an, die Gruppe vor den Untoten zu schützen. Gehen die Charaktere auf das Angebot ein, werden sie mitverantwortlich für die zukünftigen Untaten des Vampirs sein.

 

Fazit:

Death Frost Doom bietet so ziemlich alles, was ein gutes Dungeon-Abenteuer bieten sollte: spannende Kämpfe, gemeine Fallen, knifflige Geheimtüren, reichhaltige Schätze und interessante Begegnungen. Dabei wirkt der gesamte Dungeon glaubwürdig und passt zur Hintergrundgeschichte. Sowohl den Spielern als auch den Charakteren wird in diesem Abenteuer so einiges abverlangt. Ein sehr schönes Abenteuer für einen kalten Winterabend. Aus diesem Grunde: 4,5 Punkte.