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Angel 6.04 - Nach dem Fall - Nachspiel
Bewertung:
(3.8)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 27.11.2010
Autor:Autoren: Joss Whedon, Dave Ross, Zeichner: Kelly Armstrong
Übersetzer:Claudia Kern
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Angel / Buffy-Universum
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:
Inhalt:148 Seiten, Softcover, US-Format, US-Originale: Angel - After the Fall 5
Preis:16,95 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Am Ende des dritten Bandes haben es Angel und seine Freunde geschafft, Los Angeles wieder aus der Hölle zu holen, in der sie am Ende der fünften Serien-Staffel gestürzt war. Doch wenn Angel gedacht hat, das damit wieder alles im Lot wäre, dann hat er sich geschnitten. Zum Einen sind da immer noch die Dämonen, die die Stadt unsicher machen und diese haben vor allem ein Ziel im Auge: Rache an Angel nehmen, der daran Schuld ist, das sie entmachtet wurden. Zu allem Übel erinnern sich auch alle anderen daran, was geschehen ist, und während ein Teil sich zurück zieht und Angel allein auf weiter Flur kämpfen lässt, himmeln die normalen Bürger den Vampir mit Seele nahezu an und feiern ihn als Helden. Außerdem ist da noch eine seltsame Gestaltwandlerin, die Angel das Leben schwer macht und aus der der Vampir nicht ganz schlau wird. Zum Glück steht ihm aber Connor zur Seite und gemeinsam gehen Vater und Sohn ihrem Tagewerk nach...

 

Schreibstil & Artwork:

Die Angel-Reihe hatte bis dato einige gravierende Schwächen. Die Story war – selbst für Joss Whedon – extrem abgedreht und ziemlich konfus. Dazu kam noch, das auch die Artworks nicht wirklich überzeugen konnten. Dementsprechend bin ich äußerst skeptisch an diesen vierten Band herangegangen, der im Grunde genommen einen neuen Zyklus beginnt – nämlich den, der nach der Rettung von L.A. aus der Hölle beginnt.

Allerdings wurde ich durchaus positiv überrascht, denn die vierte Episode um den Vampir mit Seele macht tatsächlich einiges besser, auch wenn es sich immer noch nicht um einen umwerfenden Comic handelt. Die Story ist lange nicht so verwirrend, plätschert sogar spürbar langsamer dahin, ohne dabei aber langweilig zu sein. Der Autor geht bedacht vor, überstürzt die Ereignisse nicht und nimmt sich dabei Zeit für Story- und Charakterentwicklung. Der Spannungsbogen nimmt dabei beständig zu und endet mit einem ansprechenden Cliffhanger.

Alles in Allem macht „Nachspiel“ deutlich mehr Spaß als die beiden vorigen Bände, einfach auch schon deswegen, da er nicht so abgehoben und verirrt wirkt. Das mag wohl zu einem großen Teil auch daran liegen, das der Autor nicht mehr derjenige ist, der noch für die Vorbände verantwortlich war.

 

Dasselbe gilt für die Artworks, die sehr viel besser aussehen (neue Zeichnerin) und die Story zumeist in ein sehr gutes Licht rücken. Zwar sind auch diese noch nicht state-of-the-art, aber Comicstile sind sowieso immer zu einem nicht unerheblichen Teil Geschmackssache. Mir haben die Illustrationen in diesem Band recht gut und sehr viel besser gefallen, als die in den Bänden zuvor, vor allem aber fällt auf, das es nicht so viele Zeichner gab, die an diesem Band gewerkelt haben – und das ist auch gut so, denn zu viele Köche verderben bekanntlich den Brei.

 

Qualität & Ausstattung:

Der 148 Seiten starke Softcover-Band, kommt wie üblich im US-Format und ist gut verarbeitet. An Extras gibt es eine mehrseitige und formatfüllende Covergalerie, sowie einen sehr guten Rückblick auf die bisherigen Ereignisse auf einer Doppelseite.

 

Fazit:

Nach dem „Angel – Nach dem Fall“ sehr gut gestartet war, gab es zwei Ausgaben, die einen ziemlich faden Nachgeschmack hinterlassen haben, weswegen ich die Serie eigentlich schon abgeschrieben und geistig ad acta gelegt hatte und das obwohl ich (zumindest früher) ein großer „Buffy“ und „Angel“-Gucker war. Der vorliegende vierte Band hat mich dann doch eines Besseren belehrt und gezeigt, das auch Comic-Serien, die in die Mittelmäßigkeit abgerutscht sind, sich durchaus wieder fangen und dann eine spannende und fesselnde Story und ansprechende Artworks feilbieten können. Genauso verhält es sich mit „Angel – Nachspiel“, das zwar immer noch kein Super-Duper-Comic ist, aber dennoch viel Spaß macht und vor allem Fans des Settings wieder enorm gefallen dürfte. Sehr gut!