Links zur Rezension Keine Leseprobe zu Band 2 vorhanden.
Inhalt:Eine tödliche Supergrippe hat die USA verheert. Die überlebenden Larry Underwood, Stu Redman, Nick Andros und Frannie Goldsmith versuchen, mit der neuen Situation zurechtzukommen. Larry flieht mit Rita Blakemore aus New York. Er wird, genau wie die anderen, von seltsamen Träumen heimgesucht, in denen er aufgefordert wird, einen Ort im ländlichen Nebraska aufzusuchen. Derweil reist auch Randall Flagg, der dunkle Mann, durch das verwüstete Amerika, doch er hat nur Böses im Sinn. Ihm schließt sich Donald Merwin Elbert an, ein geistesgestörter Pyromane, der den Spitznamen "Mülleimermann" trägt, da er mit Vorliebe Mülltonnen anzündet. Auch der Verbrecher Lloyd Henreid stößt dazu. Der Konflikt zwischen Randall Flagg, der die Kräfte des Bösen verkörpert, und Mutter Abagail, die das Gute in sich vereinigt, kündigt sich langsam an.
Schreibstil & Artwork:Der zweite Zyklus der Comic-Adaption von Stephen Kings „The Stand“ knüpft nahtlos an den ersten Band an und strickt die Story quasi ohne große Pause weiter. Dabei hat Horror-Meister King nur die Vorlage geliefert, die Adaption in die neunte Kunst wurde wieder von Roberto Aguirre-Sacasa bewerkstelligt, der schon für den hervorragenden ersten Band verantwortlich war. Auch in „ein amerikanischer Albtraum“ macht der Autor seine Sache absolut erstklassig und sorgt sowohl für das richtige Ambiente, wie auch für viel Spannung und Gänsehaut. Mittlerweile ist klar, dass der Virus fast die gesamte (amerikanische) Bevölkerung ausgerottet hat (wie es in anderen Ländern der Welt aussieht, erfährt man nicht, aber man kann davon ausgehen, dass zumindest der gesamte amerikanische Kontinent befallen ist) und das nur eine kleine sehr übersichtliche Schar Überlebender existiert. Die meisten davon kennt man bereits aus dem ersten Band und zwar handelt es sich dabei um die Protagonisten, die auch allesamt einen seltsamen Traum teilen, der sie nach Nebraska lockt (oder führt, wie auch immer). Im vorliegenden Band erlebt der Leser ihre Reisen hautnah mit und erfährt so, welchen Horror sie teilweise erleben müssen. Richtig interessant ist allerdings der Part des wandernden Gecken Randall Flagg, der das absolut Böse in dieser Story verkörpert. Auch er reist weiter durch die USA – beziehungsweise das was davon übrig ist – und verfolgt seine ganz eigenen Ziele. Im Gegensatz zum ersten Band schart er aber diesmal Gefolgsleute um sich, die selber enorme Monster sind. Die Charakterzeichnung ist ausgefeilt und tiefgründig und so wirken die Charaktere sehr lebensecht und glaubwürdig. Der Autor schafft es aber noch besser diese gewisse Atmosphäre zu erzeugen, die es einem eiskalt den Rücken hinunterlaufen lässt. Die Nackenhaare sträuben sich, aber die Spannung ist auch so hoch, das man unbedingt weiter lesen will. Allerdings muss man auch sagen, das der zweite Band um Haaresbreite hinter dem ersten Band steht. Davon einmal abgesehen, ist mit diesem Band noch nicht Schluss und auch am Ende dieses Zyklus weiß man noch nicht was Randall Flagg eigentlich wirklich im Schilde führt und worauf das letzte Gefecht letzten Endes hinausläuft.
Zeichentechnisch ist wieder Mike Perkins hauptsächlich verantwortlich, dessen umwerfende Illustrationen von Laura Martin koloriert wurden. Die beiden Künstler rücken die Story in ein perfektes Licht und bringen die düstere und albtraumhafte Atmosphäre des Settings perfekt rüber. Der Stil bleibt dabei derselbe: sauber gezeichnete Panels mit einer atemberaubenden Detailfülle. Der Zeichner spielt dabei gekonnt mit Licht, Schatten und der kraftvollen Kolorierung und zeigt sehr dynamische Panels. Ganz hervorragend inszeniert und optisch einfach erste Sahne. Mehr kann und muss man dazu nicht sagen.
Qualität, Ausstattung & ÜbersetzungWie der erste Band kommt auch dieser hier im US-Format und mit einem Softcover mit Faltklappen. Der Band umfasst gute 160 Seiten und beinhaltet den kompletten zweiten Zyklus der US-Ausgabe von „The Stand“. Eine Covergalerie und ein paar Konzeptzeichnungen runden den Band am Ende ab.
Fazit:Auch wenn es wie eine Lobeshymne klingen mag: „Ein amerikanischer Albtraum“ ist ebenso grandios, wie der erste Band der „The Stand“ Reihe. Die Story ist weiterhin atmosphärisch gesehen unglaublich dicht und zugleich entsetzlich erschreckend und haarsträubend. Der Handlungsfaden der im ersten Teil begonnen wurde, wird hier weitergestrickt, dabei nimmt er eine andere Richtung, als man zu Anfang zunächst erwartet hätte. Das mindert Spannung und Ambiente jedoch in keinster Weise und auch aus optischer Sicht, überzeugt der Comic wieder auf ganzer Linie, hat denselben Stil wie der erste Band. Wer das Debut mochte, muss hier einfach zugreifen. Allen anderen sei zunächst Band 1 ans Herz gelegt, denn die Story baut aufeinander auf. Absolute Oberklasse!
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