Links zur Rezension InhaltMidnight Syndicate sind seit Jahren bekannt für ihre Soundtracks, die sie in schöner Regelmäßigkeit den geneigten Rollenspiel-Spielleitern zukommen lassen. Nach 13 Jahren schien der Zeitpunkt gekommen, eine Best-Of-Compilation herauszubringen, deren Inhalt sich vor allem an atmosphärisch dunklere (Spiel-)Situationen richtet. Von daher bietet sie nicht gerade ein repräsentativer Querschnitt des gesamten Schaffens. Es werden hier eher vor allem die Aspekte Grusel und Suspense hervorgehoben.
Musikalisch finden sich insgesamt 22 Stücke auf der prall gefüllten CD, von denen die meisten sich anstandslos in Endlosschleife abspielen („loopen“) lassen, was insbesondere den Rollenspielleitern zugute kommt, die die Dauer der zu spielenden Szenen (vielleicht auch aufgrund der jeweiligen Spieler) nur schwer abschätzen können.
Verschiedene Aspekte und Grundstimmungen können jeweils gut anhand der Titel ausgewählt werden, so dass man – je nach Spielsituation - sowohl das viktorianische (oder neuenglische) Spuk-Herrenhaus, dunkle Gewölbe, Friedhöfe oder auch einfach nur Grundstimmungen, wie Bedrohung, Flucht und Kampf, darstellen kann. Die Dauer der Stücke variiert von 0:54 bis 4:30 Länge und entstammen den Alben Dead Matter: Cemetery Gates, Out of the Darkness, Dungeons and Dragons(!), 13th Hour, Gates of Delirium, Vampyre und Realms of Shadows.
Klanglich erwartet einen das komplette Spektrum, wobei Piano, Orgel und Streicher dominieren. Gerne wird auch mit Soundeffekten gearbeitet und dadurch Wind, Rabengeschrei oder Stimmengewirr eingebracht – von Effekten wie Hall und Echo wird ausgiebig Gebrauch gemacht.
Fazit:Es bleibt festzustellen, dass Midnight Syndicate in der Vergangenheit eine durchaus beachtliche Entwicklung mitgemacht haben. Dadurch jedoch, dass der Sampler ein etwas einseitig besetztes Thema hat, wird es beim Durchhören der CD mitunter etwas eintönig. Ebenfalls nachteilig ist der meines Erachtens etwas zu sehr synthetische Sound, dessen elektronische Herkunft man oftmals zu deutlich heraushört und mitunter auch den Charme eines Horror-B-Movies hat (was aber durchaus gewollt und reizvoll sein kann). Atmosphärisch liegt man jedoch mit den meisten Stücken oftmals richtig, wenngleich die Musik manchmal für meinen persönlichen Geschmack etwas zu melodiös (lies: Pop-ähnlich) erscheint und mit einer (hinzugedachten) Gesangsspur auch als Synthie-Pop-Song durchgehen könnte. Besonders hervorzuheben ist die gute loop-Fähigkeit und die verwendeten Soundeffekte, die den Reiz manches Stückes noch mal erheblich steigern. Ich selbst hatte die CD bereits passender Weise am Abend vor Allerheiligen im Einsatz – schließlich darf man verkleidete Nachbarskinder auch ruhig mal zurück erschrecken, denn Schokolade will verdient sein… Die Kleinen fanden’s jedenfalls klasse, von einem Kürbiskopf, einem Plüsch-Cthulhu, Laternen und den Klängen der Midnight Syndicate-CD empfangen zu werden. Beim Einsatz am Spieltisch will die CD allerdings gut programmiert sein, denn zum Durchhören eignet sie sich eher weniger. Auch sei der Hinweis gestattet, dass die CD ausschließlich bereits vorab veröffentlichte Stücke enthält. Wer also bereits Midnight Syndicate-CDs sein eigen nennt, sollte die Titelliste vorab genauestens studieren.
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