Links zur Rezension Inhalt:Nick Fury und Co. haben ein heftiges Problem – den Ghost Rider, der scheinbar wahllos reiche und hohe Tiere zur Strecke bringt. Deswegen sammelt Fury ein Geheimteam um sich, bei dem ein paar zwielichte Typen mit dabei sind. Frank „The Punisher“ Castle, der erste ultimative Hulk und Luke Cage sind mit von der Partie und gemeinsam sollen sie im Auftrag des Weißen Hauses den gruseligen Killer auf dem Höllenbike vernichten. Doch der Punisher und auch der Hulk sind nicht davon begeistert, das sie zu dieser Operation gezwungen worden sind und befehlen lassen sich Beide sowieso nur ungern etwas. Das wird zu einem weiteren Problem…
Schreibstil & Artwork:Wenn Ausnahmeautor Mark Millar sich an eine Marvel-Story macht, dann ist das meist ein Garant für ein bombastisches und umwerfendes Ereignis. „Ultimate Avengers 2“ ist da kaum anders und gleich vorweg gesagt: dieser Band erfüllt durchaus das, was man von einer guten Millar-Story erwartet. Dabei geht Millar sehr brachial und brutal vor, gerade hinsichtlich des Punishers, aber auch des ersten Hulks (aka Dr. Williams aka Tyrone Cash). Ersterer killt gleich zu Anfang die halbe Russenmafia, weil er den Red Hammer zur Strecke bringen will. Der originale (ultimative) Hulk hingegen ist ein Tyrann und Gangsterboss irgendwo in Afrika geworden, der skrupellos vorgeht, um seine Vergangenheit zu vergessen. Geschickt führt Millar diese ultimativen Charaktere – die sich offenkundig von ihren ursprünglichen Pendants unterscheiden – zu einem Special Black Ops Team zusammen, das eben gegen den neu aufgetauchten Ghost Rider antreten soll. Mit dieser Storyline führt der Autor also den Ghost Rider ins ultimative Universum ein, aber er präsentiert auch die ultimative Version von Luke Cage. Das Ganze macht er sehr geschickt und schafft eine actionreiche und kampflastige Erzählung, bei der man aber keineswegs auf Charaktertiefe verzichten muss. Millar setzt sich sichtbar mit den Psychen vom Punisher, dem ersten Hulk und auch dem Ghost Rider auseinander. Zwar könnte das Ganze noch ein wenig tiefer graben, aber für einen Mainstream-Superhelden-Comic ist das schon mehr als okay. Wie auch immer, Millar macht seine Sache wieder einmal ausgezeichnet und weiß seine Leserschaft von der ersten Seite mit atemberaubenden Panels zu fesseln – nicht zuletzt liegt das auch am Punisher und das Blutbad was er anrichtet. Gut, aber Blut und Brutalität ist auch nicht alles.
Aber keine gute Story ohne gute Artworks. Und für diese ist Leinil Francis Yu in diesem Falle verantwortlich und seine Illustrationen sind schlichtweg todschick. Der Zeichner präsentiert eine enorm hohe Detailfülle und hat ein offensichtliches Händchen, ein Panel nahezu perfekt zu inszenieren und zu beleuchten. Gestiken und Mimiken und auch die Gesichtszüge an sich überzeugen auf ganzer Linie und auch Action und Gewaltdarstellung kommen brachial rüber, was unter anderem auch auf die kräftige Kolorierung zurückzuführen ist. Linien und Konturen sind präzise und klar dargestellt und so ergibt sich eine durchweg hoc hochwertige Optik, die voll und ganz im Zeichen der modernen Superhelden-Comics steht.
Qualität, Ausstattung & ÜbersetzungDer Band kommt im Softcover und im US-Format, ist sowohl gut produziert, wie auch gut übersetzt. Die Texte wirken weder holprig, noch gibt es seltsam klingende Termini. Natürlich kann man sich immer über bestimmte Elemente einer Übersetzung streiten, aber wie auch der Zeichenstil ist das oft auch einfach nur persönlicher Geschmack. Der Sammelband beinhaltet die US-Originalhefte „Ultimate Avengers 2 #1-6“ und hat, bis auf die implementierten Original-Covers, keine Extras.
Fazit:Ich mag das Ultimate Universum – schon seit vor dem Ultimatum-Event. Aber seit dem alles umwälzenden Ereignis, machen die Stories – egal ob „Ultimate Spider-Man“, „Ultimate Enemy“ oder eben das vorliegende „Avengers“ (diese Aufzählung ist nicht abschließend) – einfach noch mehr Spaß, denn sie haben dieses leichte Apokalypse-Feeling, das über Allem schwebt. Zwar ist dieses Gefühl beim vorliegenden „UA2“ nur kaum präsent (was durchaus schade ist), aber Alles in Allem fügt sich die Story sehr gut zu den bisherigen Strecken hinzu. Beeindruckend ist, wie Mark Millar neue Charaktere ins Ultimative Universum einbringt und wie er mit so zwielichten Gestalten wie den Punisher oder dem ersten Hulk umspringt und dabei noch eine packende und actionreiche Story abliefert. Das überzeugt, wenn es auch nicht zur absoluten Oberklasse reicht. Dennoch macht der Band sehr viel Spaß und sorgt bei den derzeit kalten Wintertagen für ein wenig Kurzweile. Zugreifen!
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