Links zur Rezension InhaltDie alles verzehrende Geheimwaffe des Purpurkaisers wurde schließlich aktiv und in einem weiteren Anfall von Wahn lässt der Herrscher des Reiches Okraine seine eigene Hauptstadt in Schutt und Asche legen. Auch wenn er damit den Löwenanteil der feindlichen Armee aus dem Lande Zeide auslöschen konnte, so weckt diese Aktion bei allen Zeugen doch Gänsehaut und Panik. Was mag der verrückte Purpurkaiser als nächstes vorhaben? Diese Frage beschäftigt und erschreckt praktisch jeden, der die Zusammenhänge versteht. Slhoka und seine Begleiter bekommen sogleich Besuch vom Herrscher Zeides, weil dieser in Slhoka und Leidjill die einzige Chance sieht, den Purpurkaiser und seine Monsterwaffe aufzuhalten. Sowohl Slhoka als auch Leidjill verfügen über je die Hälfte der mächtigen magischen Kräfte, die ihnen Leidjills Götter in Band 1 verliehen hatten und der Rachegeist Shani wird auch nicht müde, Slhoka darauf hinzuweisen, dass er zum Erfüllen seiner gottgegebenen Mission die volle Kraft brauchen wird. Da hilft es auch nicht, dass die zumeist geistig verwirrte Leidjill ihre große Liebe Slhoka immer wieder versucht zu töten, Slhoka lehnt jeden Versuch es anders herum zu probieren schlicht ab. Außerdem werden beide mehr und mehr von ihrer Kraft kontrolliert und nicht umgekehrt. Doch ihr Umfeld schafft es zumeist, sie wieder auf den Boden der Tatsachen zurück zu holen. Neben den Turbulenzen, denen die vier Helden ausgesetzt sind, während sie sich der Insel nähern, auf der der Purpurkaiser seine Waffe stationiert hat, bestimmt auch ein fortwährender Disput der Götter mit Rachegeist Shani und unserem Helden Slhoka das Geschehen. Was die Götter an verschiedenen Stellen der Geschichte von ihrer Waffe Slhoka fordern, bringt diesen verstärkt durcheinander. Schließlich kommt es zum großen Finale, in dem alle Kräfte der Geschichte aufeinander treffen, und der Purpurne Kaiser wird das Opfer seines eigenen Größenwahns. Allerdings zeigt sich, dass er auch auf sich allein gestellt ein einfallsreicher und wehrhafter Gegner sein kann. Die Blutbögen sind der Beginn der Serie, der Titel des vorliegenden Bandes und auch der Ort für das spektakuläre Ende der Geschichte. Hier offenbarten die Götter von Leidjill einst Slhoka seine Kräfte. Hier hat Slhoka schließlich auch seine größte Macht und hier zeigt so mancher Akteur schließlich auch sein wahres Gesicht. Wie von Zauberhand sind alle wichtigen Personen zur rechten Zeit am rechten Ort und der Zyklus wird stimmig abgeschlossen.
Schreibstil & ArtworkFür den letzten Band der ersten Slhoka Staffel wurde Adrien Floch durch den Zeichner Ceyles ersetzt. Ceyles ist sicher ein guter Zeichner, aber er hat nicht das Niveau von Adrien Floch und was noch schlimmer ist, sein Stil ist eher verzerrt und kantig, nicht so anmutig und ausgeglichen wie bei Adrien Floch. Das hat zur Folge, dass im vierten Band zeichnerisch jeder Charakter wie die Karikatur seiner selbst erscheint, was den Gesamteindruck eines Abschlussbandes natürlich negativ beeinflusst. Die eigentliche Geschichte ist spannend und meistens flüssig, aber es schleichen sich doch unverständliche Wesenssprünge bei den Protagonisten ein. So wechselt Leidjill zwischen verliebtem Mädchen und unkontrolliertem Racheengel nach Belieben der Autoren hin und her, was beim Leser sicher ein Stirnrunzeln hinterlässt. Warum sie zum Schluss ausgerechnet dem Purpurkaiser hilft, wissen sicher nicht einmal die Autoren schlüssig zu erklären. Es ist eine plump konstruierte Hilfe, um alle wichtigen Personen an einen Ort zuführen, an den sie, logisch erklärt, nie gekommen wären. Die anderen Personen nehmen hingegen logische Entwicklungen und sind gut ausgearbeitet. Der Band selbst wird dennoch schwungvoll und rasant zum Ende der Geschichte geführt und erfreut den Leser mit einem unerwarteten Ende, das nach dem gedachten ersten Finale noch ein weiteres bereit hält. Das wiederum ist sehr gut gemacht. Ulrig Godderidge bringt seinen ersten Comiczyklus auf hohem Niveau zu Ende und empfiehlt sich durchaus für weitere Arbeiten. Die zuvor erwähnten Mängel findet man bei vielen Geschichten dieser Art und sollen daher auch nicht überbewertet werden.
Qualität und AusstattungDer vorliegende Band ist ein Splitter Hardcover in bekannt hervorragender Qualität. Volle 64 übergroße Seiten überzeugen mit Druck und Materialqualität, wie wir es von dem Verlag gewohnt sind. Ein kleines Special zum Abschluss des Zyklus' wäre wünschenswert gewesen, aber der Umfang der Geschichte ließ das wohl nicht zu. Die technische Qualität des Comics ist trotzdem sehr gut. Die Übersetzung von Tanja Krämling rundet das positive Bild wie immer ab.
Fazit:Slhoka schafft es fortwährend mich in meiner Wertung hin und her zu reißen. Die Geschichte ist spannend, die Action mitreißend und so manches Wortgefecht ist feinsinnig, humorvoll und Grund genug den Comic zu lesen. Dennoch machte mir der Wechsel des Zeichners doch arg zu schaffen. Auch wenn er einen guten Job macht, er ist kein Adrien Floch. Direkt nach dem Lesen des Comics war ich positiv berauscht. Die rasante Geschichte mit der netten Wendung am Ende ließen die Wertung in Gedanken in die Höhe schnellen. Dann versuchte ich den Band objektiv zu analysieren und stieß auf all die Ungereimtheiten, die auch in den meisten guten Actionfilmen zu finden sind - und im Eifer des Gefechts den wenigsten auffallen. Es ist zwar einfach plump wie die Autoren Leidjill benutzen, um an beliebigen Stellen des Bandes zu dem Effekt zu gelangen, den die Autoren gerade benötigen. Aber gerade dadurch verliert sie auch dermaßen an Charakter, dass es zumindest mir am Ende im Grunde völlig egal war, was mit ihr passiert. Habe ich noch in den ersten Bänden mit ihrem Schicksal mitgefiebert, spielte es doch am Ende keine Rolle mehr. Lohnt sich also der Comic? Doch auf jeden Fall. Wer sich von einem guten Actionfilm einfach nur unterhalten lassen kann und zudem noch Slhoka 1-3 gemocht hat, der wird den vierten Band lieben. Deshalb bekommt er auch trotz aller Kritik noch die gute Wertung von 4.1 von mir, denn gute bis sehr gute Unterhaltung bieten Die Blutbögen trotz allem.
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