Links zur Rezension InhaltNach Jahren im rauhen Norden kehrt im Auftrag des Königs die fünfzehnjährige Wynter mit ihrem schwer erkrankten Vater zurück ins Königreich der Südländer, das eigentlich ihre Heimat ist. Doch vieles hat sich verändert, und sie kennt ihr Zuhause nicht wieder. Bevor sie damals mit ihrem Vater, einem Zunftmeister der Tischler und Hohen Protektor des Königs, auf die diplomatische Mission in den Norden geschickt wurde, gab es noch Freiheit und Toleranz im Reich, und das Wissen war ein hohes Gut. Zusammen mit den beiden Söhnen des Monarchen wuchs Wynter auf, und sie selbst war eine Vertraute der sprechenden Katzen und galt als Geisterfreundin. Doch nun hat sich alles verändert. Der junge Prinz Alberon ist verschwunden, und sein Vater, der früher so gütige König, hat sich in den Dienst dunkler Mächte gestellt und will seinen illegitimen Sohn, Wynters besten Freund Razi, zwingen, den Platz seines Bruders einzunehmen. Wynter sieht sich vor eine schicksalhafte Wahl gestellt: Soll sie sich dem Willen des Königs und ihres Vaters unterordnen oder gemeinsam mit Razi und dessen geheimnisvollem Gefährten Christopher gegen die dunklen Mächte im Reich kämpfen?
Mit Schattenpfade beginnt die Autorin Celine Kierman ihren Zyklus und zeichnet eine Welt, die quasi über Nacht verändert wurde. Zusammen mit der Protagonistin macht sich der Leser auf, die veränderte Situation zu meistern. Dabei geht es zunächst nicht um das Warum, sondern gilt es den Umbruch im Reich zu verarbeiten und sich an die geänderte Situation anzupassen. Erst danach stellt sich die Frage, was passiert ist, und dabei spielt der Vater von Wynter eine wichtige Rolle. Geschickt vermittelt die Autorin auch noch einige Dinge über ihre Welt und zeichnet so ein interessantes Bild. Dabei spielt die Handlung zum größten Teil auf der Burg, und der Leser begleitet die Protagonisten durch die Gänge und geheimen Korridore. Überall gibt es höfische Intrigen und Neid. Auch das Misstrauen ist allgegenwärtig, und trotzdem geschehen keine wirklich dramatischen Dinge. So geht es viel um die Macht und die Opfer der Mächtigen bzw. des Königs. Erst nach und nach gilt es herauszufinden, was den König zu dem Wechsel seiner Politik und scheinbar auch seines Wesen bewegt bzw. gezwungen hat. So gilt es viel herauszufinden, und das Investigative steht im Vordergrund. Auch die Charakterzeichnungen der Figuren sind gelungen. Die Figuren haben viele Facetten, und so gelingt es der Autorin, trotz der nicht gerade actionreichen Handlung den Leser zu fesseln. Man fiebert mit und überlegt, was passiert sein könnte.
Fazit:Schattenpfade ist der gelungene Beginn eines neuen Zyklus, der sich durch gut ausgearbeitete Charaktere und einer interessanten Konstellation auszeichnet.
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