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Weißer Schrecken
Bewertung:
(4.5)
Von: Thomas König
Alias: Hugo Baldur
Am: 29.01.2011
Autor:Thomas Finn
Typ:Roman
VerlagPiper Verlag
ISBN/ASIN:9783492267595
Inhalt:496 Seiten, Softcover
Preis:9,95 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt

Der junge Arzt Andreas ist zu einem Radiotalk eingeladen und soll in der Sendung Geld für die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ sammeln, denn schließlich ist bald Weihnachten, und das Geld sitzt etwas lockerer. Doch schon der zweite Anrufer schockt ihn und versetzt ihn in seine Jugendzeit zurück in seine Heimat.

Mit ihm zusammen geht es nun in das Jahr 1994, und es ist kurz vor Nikolaus. Der fünfzehnjährige Andreas lebt mehr oder weniger allein in einem großen Haus. Seit dem Selbstmord seiner Mutter ist sein Vater überall im Land geschäftlich unterwegs. Zu seinem Freundeskreis gehört Robert, dessen alleinerziehende Mutter ein starkes Alkoholproblem hat, Niklas der von seiner Mutter gemästet wird, und die beiden Zwillinge Elke und Miriam, deren Eltern tiefreligiös sind und ihre Töchter wegen des Umgangs mit den Jungs bestrafen.

Trotzdem treffen sich die fünf am See zu einer Partie Eishockey und machen eine gruselige Entdeckung. Ein junges Mädchen treibt unter dem Eis eines Sees, und es ähnelt den Zwillingen Miriam und Elke auf verblüffende Weise. Doch die beiden wissen nichts von einer Verwandten.

Die fünf Freunde beginnen nachzuforschen und müssen erkennen, dass es im Dorf ein dunkles Geheimnis gibt, und der Pfarrer scheint eine wichtige Rolle dabei zu spielen. Doch der will in zwei Nächten eine Nachtwanderung mit den fünf machen…

 

Mit Weißer Schrecken hat Thomas Finn einen sehr spannenden Roman geschrieben. Eingebettet in die Rahmenhandlung, die sechzehn Jahre später, also in der Gegenwart, spielt, wird die eigentliche Geschichte erzählt. Langsam erfährt der Leser, was damals geschehen ist, und durchdringt mit den fünf Protagonisten die Intrigen und Geheimnisse, die in dem kleinen Ort existieren. Dabei mischt er sehr gut unterschiedliche Legenden und religiöse Dinge und macht daraus eine sehr interessante Hintergrundgeschichte. Schließlich gelingt die Wende in die Gegenwart, und es ist klar, dass es nun zu einer Lösung des Problems kommen muss. Selbst als scheinbar alles klar ist, gelingt es dem Autor, noch einmal den Leser zu überraschen. Im Epilog werden dann noch die letzten Fragen geklärt.

 

Sprachlich ist der Roman ansprechend und gut lesbar geschrieben. Der Autor baut einige Informationen aus den Neunzigern ein. Ihm gelingt es, die vorweihnachtliche Atmosphäre in der Handlung auszubauen, und die Gefahr ist immer greifbar, in der die Hauptfiguren schweben.

 

 

 

 

Fazit:

Bis auf den Prolog hat mir der Roman sehr gut gefallen und dafür gesorgt, dass ich mal wieder zu spät ins Bett gegangen bin, weil ich wissen wollte, wie es weitergeht.