Links zur Rezension Inhalt:Logan erwacht im Dunwich Sanatorium: das einzige Problem, der Gute weiß weder das er Logan aka Wolverine ist, noch hat er eine Ahnung wie er überhaupt in die Irrenanstalt gelangt ist. Doch Dr. Rotwell scheint Logan helfen zu wollen, denn Rot kennt sich sehr genau mit dem menschlichen Hirn aus, weiß sogar wie man es erfolgreich entfernen kann ohne es zu beschädigen. Logan versucht dem Wahnsinn zu entfliehen, doch wird er immer zurückgehalten, wenn er gerade einen Erfolg verzeichnet. Ist Wolverine wirklich verrückt geworden? Wohl kaum, und bald findet Logan heraus, was im Sanatorium schief läuft und das ist mehr als grauenvoll...
Schreibstil & Artwork:Der vorliegende Band umfasst den zweiten Handlungsbogen der "Waffe X"-Reihe. Der erste Zyklus wurde bereits in "100% Marvel 50" veröffentlicht. Allerdings muss man diesen nicht kennen, um die Handlung von "Geistesgestört" verstehen zu können. Autor Jason Aaron hat schon mit dem ersten Zyklus einen echten Knaller vom Stapel gelassen und dasselbe schafft er auch mit seinem zweiten Plot. "Geistesgestört" ist eine durchweg umwerfend gute Story, die von der ersten Seite an fesseln kann, vor allem deswegen weil sie unglaublich skurril ist. Ziemlich lange weiß man als Leser tatsächlich nicht, ob Logan nun doch wirklich irre geworden ist oder nicht. Sehr geschickt gemacht. "Geistesgestört" ist dabei mehr Horrorgeschichte, denn Superhelden-Story. Sie ist blutig, brutal und albtraumhaft und spielt dabei geschickt mit der Psyche. Auf jeden Fall mal eine erfrischend andere Wolverine-Story, die auch sehr gut zum Charakter passt, denn so ganz geistig stabil erschien Wolverine ja nie und so nimmt man ihm doch zunächst den Wahnsinn sehr wohl ab. Sehr geschickt ist auch, wie der Autor diverse Horror-Klischees in seine Story einfließen lässt und sie damit umso fesselnder macht. Denn nicht nur der Doktor ist natürlich vollkommen durch geknallt, sondern auch sein Personal. Glücklicherweise reitet der Autor aber auf diesen Klischees nicht rum, sondern bringt auch eigene Ideen mit in den Plot und so erhält man als Leser eine bisher einzigartige Wolverine-Geschichte.
Die Artworks sind dabei ordentlich und haben einen klassischen Superhelden-Comic-Stil. Allerdings ist dieser so abgewandelt, das er gut zur Horrorstory passt und so wirkt das Ganze sowohl blutig wie auch dreckig. Die Irrenanstalt wird dadurch in ein perfektes Licht gerückt. Die Artworks haben ausreichende Details und sehen soweit gut aus, könnten aber durchaus aber auch noch besser sein. Die Kolorierung wirkt dabei stimmig, weil kalt, düster und trist - auch das passt hervorragend zum Irrenanstalt-Setting.
Zusätzlich dazu gibt es noch eine zweite Kurzgeschichte im Buch, die sich mit dem Liebesleben von Wolverine beschäftigt und quasi direkt an die "Irrenhaus"-Story anschließt. Auch diese weiß durchaus zu gefallen, allerdings sind die Artworks mir hier persönlich etwas zu grob und wage.
Qualität, Ausstattung & ÜbersetzungVerlagsüblich kommt der Band im Softcover und ist hervorragend produziert. Der 120 Seiten starke Band umfasst die US-Orginale "Wolverine Weapon X #6-10". Als Extras gibt es eine nette Covergalerie.
Fazit:"Geistesgestört" ist eine erfrischend andere Wolverine-Story, die es in sich hat. Umwerfend wird hier mit Wolverines Ängsten gespielt und unser Held muss seinen persönlichen Albtraum durchleben. Das Ganze mutet wie ein Horrorfilm an und bedient dabei auch einige Klischees, aber ohne wie eine billige Kopie zu wirken. Das liegt vor allem an der gelungen Charakterzeichnung des Gegenspielers Dr. Rotwell, der mehr als nur irre ist. Mal davon abgesehen ist der Wolverine Band extrem blutig und brutal - eben ein Horror-Splatter - und hat es demnach in sich. Nichts für zarte Gemüter, so viel steht auf jeden Fall fest. Aber Wolverine Fans kommen hier voll auf ihre Kosten und erhalten einen weiteren umwerfenden und absolut überzeugenden Band der neuen "Waffe X"-Reihe, die mal so gar nicht abgekupfert wirkt, weil eben nicht typische Superhelden-Kost. Oberklasse!
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